Die mit der Liebe spielen

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Film
Titel Die mit der Liebe spielen
Originaltitel L’avventura
Produktionsland Italien, Frankreich
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1960
Länge
  • 142 Minuten
  • Deutsche Kinofassung: 102 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Michelangelo Antonioni
Drehbuch
Produktion Amato Pennasilico
Musik Giovanni Fusco
Kamera Aldo Scarvada
Schnitt Eraldo Da Roma
Besetzung

Die mit der Liebe spielen (Originaltitel L’avventura) ist ein in Schwarzweiß gedrehtes italienisch-französisches Filmdrama von Michelangelo Antonioni. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Filmsprache gilt der Film als Meilenstein des europäischen Kinos und bildet zusammen mit Die Nacht und Liebe 1962 eine Trilogie.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine kleine Gruppe von Angehörigen der italienischen Oberschicht begibt sich auf einen Ausflug zu der kleinen äolischen Insel Panarea / Lisca Bianca. Unter ihnen befindet sich der junge Architekt Sandro, seine Freundin Anna und deren Freundin Claudia. Nach einem Streit mit Sandro verschwindet Anna plötzlich, und die Gruppe begibt sich auf die Suche nach ihr.

Dabei kommen sich Sandro und Claudia näher, obwohl Claudia Sandros Annäherungsversuche erschrocken ablehnt. Nachdem auch die Polizei erfolglos eingeschaltet worden ist, trennt sich die Gruppe. Sandro und Claudia wollen einem Hinweis auf Annas Aufenthaltsort auf dem Festland nachgehen. Während ihrer Suche nach Anna in ganz Sizilien entspinnt sich ein Liebesabenteuer zwischen den beiden, das einer Berg- und Talfahrt gleichkommt. Alle Hinweise auf ihrer Suche entpuppen sich als falsch.

Villa Palagonia einer der Drehorte

Gegen Ende des Films treffen sie in einem Hotel in Taormina ein, wo gerade ein rauschendes Fest stattfindet. Im Zuge dessen lässt sich Sandro mit einem Starlet ein, das er auf seiner Suche schon einmal getroffen hat. Claudia entdeckt die beiden und verlässt aufgelöst das Hotel. Sandro folgt ihr und bricht bei ihrem Anblick in Tränen aus. So endet der Film, ohne dass Anna wieder aufgetaucht ist.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herstellung von Die mit der Liebe spielen war von vielerlei Problemen begleitet. Während der Dreharbeiten auf Lisca Bianca ging die Produktionsgesellschaft pleite. Daher mussten zunächst weitere Gelder aufgetrieben werden, um die bereits murrende Crew zu bezahlen. Schließlich sprang eine neue, französische Produktionsgesellschaft ein, nachdem Der Schrei mit guten Einspielergebnissen in Frankreich angelaufen war. Wegen schlechten Wetters und Problemen mit der Jacht, auf der die Anfangssequenz des Films spielt, verzögerten sich die Aufnahmen bis in den November, als das Wasser bereits empfindlich kalt war. Lea Massari erkrankte vorübergehend schwer. Durch das schlechte Wetter konnte zudem das Versorgungsboot nicht an der Insel anlegen, weshalb das Filmteam oft bei wenig Verpflegung und dürftiger Kleidung in einer Hütte und in Zelten auf der Insel übernachten musste.[1][2]

Die mit der Liebe spielen lief ab dem 7. Februar 1961 in einer um rund 40 Minuten gekürzten Fassung in den Kinos der BRD. Bei der Erstausstrahlung in der ARD wurde der Film dann ungekürzt gezeigt.[3] Hierfür entstanden zwei verschiedene Synchronfassungen.[4][5]

Zitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Ich messe der Tonspur eine enorme Bedeutung zu, und ich versuche immer, größte Sorgfalt darauf zu verwenden. Und wenn ich von der Tonspur spreche, spiele ich auf natürliche Töne an, Geräusche, mehr als Musik. Für L’AVVENTURA habe ich eine große Menge von Geräuscheffekten aufnehmen lassen. Für mich ist das die wahre Musik, die zu den Bildern paßt.“

Michelangelo Antonioni im Gespräch mit André S. Labarthe in Cahiers du Cinéma, Nr. 112, Oktober 1960

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Aggregator Rotten Tomatoes erfasst 94%[6] wohlwollende Pressekritiken und klassifiziert den Film damit als „Zertifiziert Frisch“.

„Trotz kolportagehafter Handlung ein ernsthafter, in Spiel und Darstellung hervorragender Film, der Antonionis tiefen Pessimismus spiegelt.“

Des Weiteren wurde der Film bei den folgenden Auszeichnungen berücksichtigt:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michelangelo Antonioni, L’Avventura – Drehbuch. Aus dem Italienischen übersetzt von Annemarie Czaschke. Cinemathek 5 – ausgewählte Filmtexte. Marion von Schröder Verlag, Hamburg 1963.
  • Matthias Bauer: Michelangelo Antonioni – Bild, Projektion, Wirklichkeit. edition text+kritik, München 2015, ISBN 978-3-86916-267-6. Darin zu L’Avventura: S. 225–273.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Brunette: The Films of Michelangelo Antonioni, Cambridge University Press, 1998, ISBN 978-0-521-38992-1, S. 28–29.
  2. Paul Duncan und Seymour Chatman: Michelangelo Antonioni: The Complete Films, Taschen, 2004, ISBN 978-3-8228-3089-5, S. 59.
  3. a b Die mit der Liebe spielen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 16. Februar 2021.
  4. 1. Synchro: 1960; synchrondatenbank.de nennt „Rosemarie Kirstein“ als Sprecherin von Monica Vitti für beide Synchronisationen, während synchronkartei.de für Vitti „Marion Degler“ als Sprecherin in der 1. Synchro und „Rose-Marie Kirstein“ als Sprecherin in der 2. Synchro nennt
  5. Die mit der Liebe spielen – 2. Synchro (1972). In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 15. März 2021.
  6. Die mit der Liebe spielen. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 6. Oktober 2021 (englisch, 49 erfasste Kritiken).