Dihedrale Primzahl

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Bei einem 7-Segment-Display sind die Ziffern 2 und 5 dihedrale Primzahlen

In der Unterhaltungsmathematik ist eine dihedrale Primzahl (vom englischen dihedral prime, auch dihedral calculator prime) eine Primzahl mit der folgenden Eigenschaft: wenn man sie wie bei einem Taschenrechner in einem 7-Segment-Display betrachtet, müssen die folgenden vier Zahlen:[1]

  • um 180° gedreht
  • horizontal gespiegelt
  • horizontal gespiegelt und danach um 180° gedreht

alles Primzahlen sein.

Wie schon bei den strobogrammatischen Zahlen sind dihedrale Primzahlen von ihrer Basis abhängig. Üblicherweise wird die Basis betrachtet, also das Dezimalsystem.

Spiegelung und Drehung der Ziffern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf 7-Segment-Displays kann man die Ziffern 0 bis 9 und die im Hexadezimalsystem üblichen weiteren Ziffern A bis F darstellen (in der Form AbCdEF, die beiden Ziffern b und d allerdings nur in Kleinbuchstaben).

Die einzigen Ziffern, die für eine dihedrale Primzahl in Frage kommen, sind im Dezimalsystem die Ziffern 0, 1, 2, 5 und 8. Im Hexadezimalsystem kommen noch die Ziffern 3 und E dazu.

Es folgt eine Aufzählung der Eigenschaften der Ziffern 0 bis 9 und der im Hexadezimalsystem üblichen weiteren Ziffern A bis F.

  • Die Ziffern 0, 1 und 8 bleiben nach Drehung und Spiegelung gleich. Die 1 wird zwar nach der einer Drehung bzw. einer Spiegelung vom rechten zum linken Rand des 7-Segment-Displays verschoben, letztendlich bleibt es aber noch immer eine 1.
  • Die Ziffern 2 und 5 bleiben nach der Drehung gleich, bei der Spiegelung geht die 2 in die 5 über und umgekehrt geht die 5 in die 2 über.
  • Die Ziffer 3 wird sowohl nach der Spiegelung als auch nach der Drehung zum E. Umgekehrt wird aus E sowohl nach der Spiegelung als auch nach der Drehung zur 3 und ist für dihedrale Primzahlen im Hexadezimalsystem geeignet.
  • Aus der Ziffer 6 wird nach der Drehung eine 9 und umgekehrt wird aus der 9 nach der Drehung eine 6. Allerdings ergeben diese beiden Ziffern nach der Spiegelung keine gültigen Ziffern, somit sind diese beiden Ziffern für dihedrale Primzahlen ungeeignet.
  • Die im Hexadezimalsystem verwendete Ziffer A bleibt nach der Spiegelung gleich, gedreht ergibt sie aber keine gültige Ziffer, was sie für dihedrale Primzahlen ungeeignet macht.
  • Aus der Hexadezimalziffer b wird nach der Spiegelung ein d und umgekehrt wird aus d nach der Spiegelung ein b. Allerdings ergeben auch diese beiden Ziffern nach der Drehung keine gültigen Ziffern und sind somit ungeeignet.
  • Die Ziffern 4, 7, C und F ergeben weder bei der Drehung noch bei der Spiegelung gültige Ziffern und sind somit ungeeignet.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleinste dihedrale Primzahl, die bei jeder Drehung bzw. Spiegelung eine andere Primzahl ergibt
  • Die kleinsten dihedralen Primzahlen sind die folgenden:
2, 5, 11, 101, 181, 1181, 1811, 18181, 108881, 110881, 118081, 120121, 121021, 121151, 150151, 151051, 151121, 180181, 180811, 181081, … (Folge A134996 in OEIS)
  • Die kleinste dihedrale Primzahl, die bei jeder Drehung bzw. Spiegelung eine andere Primzahl ergibt, ist die Zahl , welche um 180° gedreht die Primzahl , gespiegelt die Primzahl und gespiegelt und um 180° gedreht die Primzahl ergibt.[2]
  • Die kleinste dihedrale Primzahl mit allen gültigen Ziffern ist . Es gibt noch 2958 weitere solche Zahlen bis . Die größte dihedrale Primzahl bis mit allen gültigen Ziffern ist .[3]
  • Die größte bekannte dihedrale Primzahl ist die folgende (Stand: 5. Februar 2020):[4]
Sie wurde im Jahr 2009 von Darren Bedwell entdeckt und hat 180.055 Stellen.

Wissenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dihedrale Primzahlen in anderen Zahlensystemen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Dualsystem, also im Zahlensystem mit Basis , sind alle Primzahlpalindrome dihedrale Primzahlen.
(Dies folgt aus dem vorher angeführten Satz, dass Primzahlpalindrome, in denen nur die Ziffern 0, 1 und 8 vorkommen, dihedrale Primzahlen sind. Da im Binärsystem nur Nullen und Einsen vorkommen, wird diese Bedingung erfüllt.)
  • Im Hexadezimalsystem, also im Zahlensystem mit Basis , gibt es keine dihedralen Primzahlen, die mit 3 beginnen.
Beweis:
Angenommen, es gibt eine dihedrale Primzahl im Hexadezimalsystem, welche mit 3 beginnt. Dann endet die horizontal gespiegelte Zahl mit E. Da aber im Hexadezimalsystem neben 0, 2, 4, 6 und 8 auch A, C und E gerade Zahlen sind, würde die horizontal gespiegelte Zahl, welche mit E endet, eine gerade Zahl und somit keine Primzahl sein. Somit kann keine dihedrale Primzahl sein. Die Annahme muss fallengelassen werden, es gibt keine dihedrale Primzahl im Hexadezimalsystem, welche mit 3 beginnt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mike Keith: Puzzle 39.- The Mirrorable Numbers. The prime puzzles & problems connection, abgerufen am 5. Februar 2020 (englisch).
  2. Example zu OEIS
  3. Comment zu OEIS
  4. Patrick De Geest: Palindromic Primes, Page 2. September, 2007. World!Of Numbers, abgerufen am 8. Februar 2020.