Don’t Come Knocking

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Film
Titel Don’t Come Knocking
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2005
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Wim Wenders
Drehbuch Sam Shepard,
Wim Wenders
Produktion Karsten Brünig,
In-Ah Lee,
Peter Schwartzkopff
Musik T-Bone Burnett
Kamera Franz Lustig
Schnitt Peter Przygodda,
Oli Weiss
Besetzung

Don’t Come Knocking ist ein Spielfilm von Wim Wenders aus dem Jahr 2005. Es ist die zweite Zusammenarbeit von Wenders und Sam Shepard. Schon bei Paris, Texas hatte Shepard das Drehbuch geschrieben. Bei Don’t Come Knocking übernahm Shepard zusätzlich auch die Hauptrolle.

Howard Spence, alternder Westernstar in Hollywood, verlässt während laufender Dreharbeiten zu einem Western auf seinem Filmpferd unabgesprochen den Drehort. Er tauscht sein Kostüm gegen herkömmliche Kleidung und verschenkt sein Pferd, dann reist er nach 30 Jahren das erste Mal zu seiner Mutter in Elko, Nevada. Die Dreharbeiten müssen unterbrochen werden, bei Abbruch wird eine hohe Versicherungssumme fällig. Deshalb setzt die Versicherung einen Agenten namens Sutter auf Howards Spur, um ihn zurück zum Filmset zu bringen.

Von seiner Mutter erfährt Howard, dass er einen mittlerweile erwachsenen Sohn hat – dessen Mutter habe sich telefonisch nach ihm erkundigt, ohne Kontaktdaten zu hinterlassen. Howard reist daraufhin weiter nach Montana, wo er bei Filmarbeiten vor Jahrzehnten ein kurzes Verhältnis mit der Kellnerin Doreen hatte, vermutlich der Mutter seines Sohnes.

Zur gleichen Zeit fährt eine junge Frau namens Sky, zunächst ohne Zusammenhang, ebenfalls in die Kleinstadt nach Montana. Bei sich hat sie eine Urne mit der Asche ihrer kurz zuvor verstorbenen Mutter. Bei Howards Anblick weiß sie sofort, dass dieser ihr Vater ist, so dass Howard, der Jahrzehnte ohne Familie gelebt hat, mit zwei Kindern auf einmal konfrontiert wird.

Doreen zeigt Howard seinen Sohn Earl, der in einem Club Musik macht. Howard versucht Kontakt zu ihm aufzunehmen, doch sein Sohn verabscheut ihn und wirft später in Wutanfällen seine komplette Wohnungseinrichtung auf die Straße. Nur Sky sieht etwas Positives im Auftauchen ihres Vaters.

Sutter, der Howard immer hart auf den Fersen war, beendet die Familienzusammenführung, erinnert Howard an seine vertraglichen Pflichten und bringt ihn in Handschellen zurück zum Filmset. Sky kann ihren Halbbruder dazu überreden, dem Vater nachzureisen.

Der Titel bezieht sich auf ein handgeschriebenes Schild, das bei Suttons Suche in der Küche von Spence’ Wohnwagen hängt: Don’t come knocking if the trailer’s rocking, deutsch etwa: Auf keinen Fall anklopfen, wenn der Wagen schaukelt.

„Geradezu beschwingt erzählt Wenders die Geschichte eines alternden Western-Stars […]. Mit teils opulenten Einstellungen von Landschaften und Straßenzügen, die an Edward Hoppers Gemälde erinnern, forscht Wenders hier dem Mythos des einsamen Westernhelden nach […]. Was passiert, wenn einer dieser markigen Gary Coopers einmal seine Spuren zurückverfolgt und im Zuge der Ereignisse immer kleinlauter wird, erzählt Don’t Come Knocking auf lakonische und gar nicht mal so kitschige Weise. Geschuldet ist dies vor allem auch den großartigen Darstellern, allen voran Sam Shepard.“

Der Spiegel[3]

„Hier gibt es wunderbare Aufnahmen der Wüste oder des kleinstädtischen Amerika. Es sind satte Farben, mit denen Wenders seine Bilder zeichnet. Aber es ist nicht die Fotografie, von der dieser Film lebt. Es ist tatsächlich die Handlung die diesen Film faszinierend macht […]. Die Figuren Spence und Doreen, die Schauspieler Shepard und Lange, die auch im richtigen Leben verheiratet sind, liefern sich ein leidenschaftliches, faszinierendes und unterhaltsames Duell darüber, was wirklich zählt in ihrem Leben.“

Florian Güßgen, Stern[4]

„Ein Werk, in dem sich der Filmemacher wieder ganz aufs Beobachten, aufs Ausspielen, Auskosten einzelner Szenen versteht. Und sich von der Musik, den Darstellern, ja selbst der Kulisse – die still gelegte Zechenstadt Butte in Montana – inspirieren läßt. Eine Beinahe-Komödie, die es sogar versteht, ein vorsichtiges Dreiviertel-Happy-End mit einem typisch verlogenen Hollywood-Finale zu kombinieren.“

Die englischsprachigen Kritiken auf Rotten Tomatoes fielen weniger positiv aus, das Tomatometer stand nur auf 43 Prozent bei 101 Kritikerstimmen.[6] Geoff Andrew schrieb beispielsweise, dass der Film nicht an Wenders frühere Filme heranreiche, dass Sam Shepard nur eine "strictly two-dimensional performance" zeige und dass auch die anderen Darsteller teilweise falsch besetzt seien, ihre Rollen einseitig interpretierten oder hölzerne Dialoge ablieferten. Der Mangel an emotionaler, psychologischer, philosophischer oder dramatischer Nuancierung des Films sei wenig überraschend, da das Drehbuch sich unaufhaltsam von klischeebeladen über inkonsequent bis hin zu nahezu zusammenhanglos entwickele.[7]

Aufnahme beim Publikum

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Trotz der meist positiven Kritiken in Deutschland war der Film an den Kinokassen ein Misserfolg. In Deutschland wurde er lediglich von 191.000 Zuschauern gesehen, in den Vereinigten Staaten spielte er – bei einem Budget von ca. 11 Millionen US-Dollar – ganze 440.000 Dollar ein.

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Don’t Come Knocking. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2005 (PDF; Prüf­nummer: 103 267 K).
  2. Alterskennzeichnung für Don’t Come Knocking. Jugendmedien­kommission.
  3. Der Spiegel (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive) auf film-zeit.de, 20. Mai 2005.
  4. Florian Güßgen: Wim Wenders parodiert den Western. In: Stern, 24. August 2005.
  5. Der Asphalt-Cowboy. In: Die Welt, 24. August 2005.
  6. Don't Come Knocking - Rotten Tomatoes. Rotten Tomatoes, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  7. Don't Come Knocking 2006, directed by Wim Wenders - Film review. Time Out, 25. April 2006, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).