Dynamisch-mechanische Analyse
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Die dynamisch-mechanische Analyse (DMA) ist eine Messmethode zur Bestimmung der rheologischen Eigenschaften von Kunststoffen.[1]
Prinzip
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die dynamisch-mechanische Analyse unterwirft die zu untersuchende Probe in Abhängigkeit von Zeit und/oder Frequenz und/oder Temperatur einer sich zeitlich ändernden, mechanischen Beanspruchung – meist in der Form einer Sinuskurve. Dadurch verformt sich die Probe mit gleicher Periode. Gemessen werden die Kraftamplitude, die Verformungsamplitude sowie die Phasenverschiebung Δ zwischen dem Kraft- und dem Verformungssignal.
Als Ergebnis liefert die dynamisch-mechanische Analyse den komplexen Modul der Probe. Voraussetzung dafür ist, dass die Probe in keinem Fall außerhalb des linearelastischen Bereiches (Hookescher Bereich) belastet wird.
Aussagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden drei grundsätzlich verschiedene Verhaltensweisen der Probe unterschieden:
- Rein elastische Proben reagieren verzögerungsfrei auf die angelegte Kraft, der Phasenwinkel = 0. Sie schwingen verlustfrei.
- Rein viskose Proben erreichen ihr Deformationsmaximum im Nulldurchgang der Kraft. Für sie beträgt deshalb der Phasenwinkel (90°). Sie wandeln die Anregungsenergie vollständig in Wärme um.
- Viskoelastische Materialien zeichnen sich dadurch aus, dass die Verformung der Probe mit einer gewissen Verzögerung der einwirkenden Kraft folgt. Für den Phasenwinkel Δ gilt deshalb . Je größer der Phasenwinkel, desto ausgeprägter ist die Dämpfung der Schwingung.
Anwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die DMA erlaubt u. a. die Bestimmung von:
- viskoelastischen Materialeigenschaften, beispielsweise Moduln und den Verlustfaktor tan ()
- Temperaturen, welche das viskoelastische Verhalten charakterisieren,
- Dämpfung
- speziell der Glasübergangstemperatur, für die die DMA die empfindlichste Methode darstellt
- dem Aushärteverhalten von Harzen
- dem frequenzabhängigen mechanischen Verhalten von Materialien
- Bestimmung des Kriech- und Relaxationsprozesses bei entweder konstanter Kraft oder konstanter Verformung
Die DMA kann in verschiedenen Messanordnungen eingesetzt werden. Üblich sind die Zug- und Kompressionsanordnung sowie 3-Punkt-Biegung und rotierende Scherung.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dynamisch-mechanische Analyse (DMA) – Grundlagen (Polymer Service Merseburg) [1]
- Aufbau und Funktionsweise einer DMA der Fa. Netzsch [2]
- Anwendungsgebiete DMA beim Fraunhofer-Institut LBF [3]
- Versuchsdurchführung einer DMA Messung an PET [4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Menges, Edmund Haberstroh, Walter Michaeli, Ernst Schmachtenberg: Menges Werkstoffkunde Kunststoffe. 6. Auflage. Carl Hanser Verlag, München 2011, ISBN 978-3-446-42762-4, S. 305.