Einwohnerentwicklung von Meiningen

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Wappen
Wappen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Meiningen wieder. Die Bevölkerungszahl mit Hauptwohnsitz betrug am 31. Dezember 2022 laut Thüringer Landesamt für Statistik (TLS) 25.582 Einwohner[1] und laut Einwohnermeldeamt Meiningen 26.017 Einwohner, ebenfalls am 31. Dezember 2022.[2] Mit Nebenwohnsitz lebten 27.324 Bürger in der Stadt.[2]

Historische Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Meiningen. Oben ab 1545 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Meiningen hatte im Mittelalter durchschnittlich 2.000 Einwohner und zählte mit der aus heutiger Sicht geringen Einwohnerzahl zu den größeren Städten im Hochstift Würzburg. 1153 bekam Meiningen die Gerichtsbarkeit verliehen, wurde 1230 erstmals urkundlich als Stadt genannt und erhielt 1344 erweiterte Stadtrechte wie die Freie Reichsstadt Schweinfurt. 1545 lebten 2.200 Menschen in der Stadt. Die Zahl stieg bis 1634 durch eine wirtschaftliche Blüte auf 4.800 an. Im Dreißigjährigen Krieg dezimierten sich die Einwohner innerhalb weniger Jahre durch Tod und Vertreibung auf 1.300. Von diesen Auswirkungen konnte sich die Stadt bis in das 19. Jahrhundert nicht mehr erholen. 1680 lebten bei der Erhebung Meiningens zur Haupt- und Residenzstadt nur rund 2.000 Menschen in der Stadt. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts überstieg die Einwohnerzahl die Zahl 5.000 und wuchs durch die Entwicklung einer bescheidenen Wirtschaft und die Funktion als Hauptstadt stetig weiter bis auf 22.305 im Jahr 1939 an. Im Zweiten Weltkrieg stieg bis 1945 die Einwohnerzahl dann durch Bürger aus Großstädten, die in Meiningen Schutz vor Bombardements suchten, auf geschätzte 30.000 an.

1947 lebten in Meiningen 25.345 Menschen, darunter viele Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten. Die Einwohnerzahl fiel wieder rapide ab, als nach der Etablierung der Sowjetarmee und der Machtergreifung durch die SED viele Geschäftsleute und alteingesessene Meininger Familien die Stadt Richtung Westdeutschland verließen. Nach der Gründung der DDR stieg die Zahl der Einwohner durch erhöhte Geburtenraten und Industrieansiedlungen wieder leicht an. Ihren Höchststand erreichte die Einwohnerzahl 1983 mit 25.905 (Hauptwohnsitz).

Nach der Deutschen Wiedervereinigung verlor Meiningen in den 1990er Jahren mit dem plötzlichen Wegfall tausender Arbeitsplätze und der daraus resultierenden Abwanderung, durch Geburtenrückgang und Suburbanisierung rund 4.000 Einwohner.

Ab 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Jahr 2000 stabilisierte sich die Einwohnerzahl etwas, um ab Anfang der 2000er Jahre erneut um rund 1.700 zu sinken. Gründe waren Wegzüge wegen nach wie vor fehlender Arbeitsplätze und ein hoher Überschuss der Sterbefälle gegenüber von Geburten. Durch die in jüngster Zeit steigende Zahl von Arbeitsplätzen und den damit verbundenen stärkeren Zuzug, leicht steigenden Geburtenzahlen sowie den Zuzug von Ruheständlern, die die ehemalige Residenz zu ihrem Altersruhesitz wählen, konnte ab 2009 eine Stabilisierung und ab 2011 wieder ein Wachstum der Einwohnerzahl erreicht werden (ohne Eingemeindungen). Da es ab 2010 weitaus mehr Zuzüge als Wegzüge gibt, konnte der Sterbeüberschuss gegenüber Geburten mehr als ausgeglichen werden. Seit 2016 bleibt die Einwohnerzahl bei leichten Schwankungen stabil. Mit Hauptwohnsitz lebten am 31. Dezember 2011 in Meiningen 21.131 Bürger, am 31. Dezember 2018 waren es 21.575 Bürger.[3] Mit Nebenwohnsitz hatte die Stadt 2011 22.395 und 2017 22.404 Einwohner.[3]

Ab 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Dezember 2020 betrug die Einwohnerzahl 25.097.[3] Davon lebten 76,5 % in der Kernstadt und 23,5 % in den Ortsteilen. Mit einem Anteil von 7,6 % an der Gesamtbevölkerung waren 1.997 Ausländer, darunter 617 EU-Bürger, aus 83 Nationen in der Stadt ansässig. Mit Nebenwohnsitz hatte Meiningen insgesamt 26.372 Einwohner. Die Einwohnerzahl hatte sich nach einem Absacker im Jahr 2021 bis zum 31. Dezember 2022 auf 25.177 und zum 1. Januar 2024 auf 26.017 durch vermehrte Zuwanderung leicht erhöht. Die Anzahl von Ausländern stieg 2022 auf 2581 und 10,2 %.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1545 bis 1998[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr Einwohner
1545 2200
1600 4780
1634 4800
1648 1300
1680 2000
1700 2500
1771 3531
1803 4125
1828 5426
1833 5659
1840 6205
Jahr/Datum Einwohner
1849 6451
1861 6921
1871 8870
1875 9521
1880 11.227
1890 12.029
1900 14.518
1905 15.945
1910 17.183
1920 17.871
1925 18.221
Jahr Einwohner
1930 20.202
1939 22.272
1947 25.345
1950 23.484
1960 23.748
1972 25.795
1983 25.905
1988 25.708
1994 24.001
1996 22.777
1998 22.349

Datenquellen: ab 1545 Stadtarchiv Meiningen / ab 1771 Volkszählergebnisse / 1950: 31. August / ab 1960: 31. Dezember /
1994 bis 1998 Thüringer Landesamt für Statistik

Ab 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(jeweiliger Gebietsstand)

Amtliche Einwohnerzahlen, veröffentlicht vom Thüringer Landesamt für Statistik (TLS, Fortschreibung) sowie vom Einwohnermeldeamt Meiningen (Melderegister).

Datum Fortschreibung Melderegister
31. Dezember 2000 22.240
31. Dezember 2002 21.965 21.531
31. Dezember 2004 21.686 21.412
31. Dezember 2006 21.267 21.010
31. Dezember 2008 20.844 20.564
31. Dezember 2010 21.590 21.321
9. Mai 2011 ¹ 20.770 21.147
31. Dezember 2012 20.826 21.210
31. Dezember 2013 20.966 21.346
31. Dezember 2014 21.072 21.429
Datum Fortschreibung Melderegister
31. Dezember 2015 21.231 21.621
31. Dezember 2016 21.223 21.609
31. Dezember 2017 21.126 21.513
31. Dezember 2018 21.180 21.575
31. Dezember 2019 24.796 25.189
31. Dezember 2020 24.722 25.119
31. Dezember 2021 24.538 24.904
31. Dezember 2022 24.745 25.172
31. Dezember 2023 25.297
31. Dezember 2024

¹ Zensusergebnis 9. Mai 2011
Datenquellen: Thüringer Landesamt für Statistik und Einwohnermeldeamt der Stadt Meiningen[4]

Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen der Kernstadt und Ortsteile mit Haupt- und Nebenwohnsitz am 31. Dezember 2023 (Gebietsstand 1. Januar 2024 inklusive Sülzfeld).

Stadtteil Hauptwohnsitz Nebenwohnsitz Einwohner gesamt
Kernstadt Meiningen 19.392 1.072 20.464
Dreißigacker 1.388 75 1.463
Einödhausen 63 0 63
Henneberg 509 25 534
Herpf 858 35 893
Stepfershausen 556 27 583
Sülzfeld 818 0 818
Träbes 50 0 50
Unterharles 22 0 22
Wallbach 343 7 350
Walldorf 2.116 66 2.182
Meiningen (gesamt) 26.115 1.307 27.422

Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Meiningen, Stand 31. Dezember 2023.[5]

Statistische Bezirke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Meiningen mit seinen Stadt- und Ortsteilen war bis 2018 in 13 statistische Bezirke unterteilt.

Bezirk Stadtteil / Ortsteil Einwohner 2012 Einwohner 2015 Veränderung in %
01 Historische Altstadt 3.120 3.412 + 9,36
02.1 / 02.2 Nordstadt 2.241 2.376 + 6,02
03 Nordost 4.406 4.390 - 0,36
04 Nordwest 1.206 1.271 + 5,39
05 Südost 2.434 2.385 - 2,01
06.1 / 06.2 Südwest 1.955 1.883 - 3,68
08 Jerusalem 3.100 3.239 + 4,48
09 Helba 283 290 + 2,47
10 Welkershausen 205 198 - 3,41
Meiningen (Kernstadt) 18.950 19.444 + 2,61
07 Dreißigacker 1.321 1.337 + 1,21
11 Herpf 913 913 ±0
Ortsteile 2.234 2.250 + 0,72
Meiningen (gesamt) 21.184 21.694 + 2,41

Quelle: Stadtverwaltung Meiningen, Daten von 2012 und 2015 (31. Dezember), Hauptwohnsitze

Bevölkerungsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt Meiningen lebten im Jahr 2017 rund 20.000 Deutsche und mehr als 1.600 Ausländer aus 83 Nationen. Am 10. Oktober waren 456 EU-Ausländer und 381 Ausländer aus anderen Staaten gemeldet.[6] Davon stammten unter anderem 210 Menschen aus Rumänien, jeweils 45 aus Vietnam und dem Kosovo, 44 aus Serbien, 42 aus Polen, 34 aus der Türkei, 28 aus Russland, 26 aus Italien, 23 aus Griechenland, 19 aus Bulgarien und 15 aus Albanien.

Des Weiteren waren infolge der Flüchtlingswelle am 10. Oktober 2017 in Meiningen 446 anerkannte Flüchtlinge, 227 im Asylverfahren befindliche Asylbewerber und 99 nachgezogene Familienangehörige ansässig.[6]

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2017
Einwohner mit Hauptwohnsitz 21.527
davon männlich 10.559
weiblich 10.968
Deutsche 19.926
Ausländer 1.601
Ausländeranteil in Prozent 7,44

Quelle: Stadtverwaltung Meiningen

Einwohner mit ausländischen Staatsbürgerschaften: Tabelle mit den zehn am meisten vertretenen Nationen.[7]

Herkunftsland Stand 31. Dezember 2017
Syrien 407
Rumänien 203
Afghanistan 150
Irak 89
Vietnam 49
Serbien 42
Polen 40
Kosovo 37
Indien 33
Slowakei 33

Bevölkerungsprognose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einer 2015 vom Thüringer Landesamt für Statistik (TLS) veröffentlichten Prognose für die Bevölkerungsentwicklung von 2015–2035 wird ein Wachstum der Meininger Einwohnerzahl um +1,4 % erwartet.[8] Ausgenommen sind die Eingemeindungen von 2019: Walldorf (Meiningen), Wallbach (Meiningen), Henneberg (Meiningen) und Stepfershausen.

Nebenstehende Prognose im Vergleich zur realen Entwicklung ab 1990
Datum Einwohner Prognose
31. Dezember 2015 21.121
31. Dezember 2020 21.396
31. Dezember 2025 21.486
31. Dezember 2030 21.462
31. Dezember 2035 21.416

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thüringer Landesamt für Statistik Gebietsstand 1. Januar 2024.
  2. a b c Stadt Meiningen, Bürgerservice Jahresrückblick 2022, erschienen am 31. Mai 2023 (PDF 12 MB).
  3. a b c Einwohnermeldeamt der Stadt Meiningen.
  4. Meininger Tageblatt/InSüdthüringen.de Meiningen wächst allein durch Zuzug, erschienen am 31. Januar 2024.
  5. Anje Kanzler, Meininger Tageblatt/inSüdthüringen.de Der größte Ortsteil hat sich weiter vergrößert, erschienen am 28. Februar 2024.
  6. a b Landratsamt Schmalkalden-Meiningen, Ausländer- und Personenstandswesen.
  7. Meiningen Media Jahresrückblick 2020.
  8. www.statistik.thueringen.de Thüringer Landesamt für Statistik, Bevölkerungsvorausberechnungen 2015–2035.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]