Elena Conti (Biochemikerin)

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Elena Conti (* 14. Februar 1967 in Varese)[1] ist eine italienische Biochemikerin mit bedeutenden Arbeiten zur Molekularbiologie.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Conti studierte von 1986 bis 1991 Chemie an der Universität Pavia und setzte das Studium ab 1992 mit dem Schwerpunkt Biochemie am Imperial College London fort, wo sie im Jahr 1996 mit einer Arbeit zur Proteinkristallographie promoviert wurde. Von 1997 bis 1999 war sie Postdoktorandin an der Rockefeller University in New York City.[1][2]

Von 1999 bis 2005 war sie Gruppenleiterin am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg; ihre Gruppe war dort sowohl dem Structural and Computational Biology Unit als auch dem Gene Expression Unit zugeordnet.[1]

Seit Januar 2006 ist Elena Conti Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, wo sie das Arbeitsgebiet „Zelluläre Strukturbiologie“ leitet. An der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sie seit 2007 eine Honorarprofessur inne.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elena Contis Forschungsarbeit betrifft die molekularen Mechanismen des Transports und Abbaus von RNA. Einen Schwerpunkt bilden Mechanismen des Exports von Messenger-RNA (mRNA) in das Zytoplasma sowie Prozesse, mit denen defekte mRNA erkannt und abgebaut wird.[3]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elena Conti wurde 2005 mit einem ELSO Early Career Award und 2007 mit dem FEBS Anniversary Award der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie geehrt.[2][4]

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft verlieh Elena Conti und ihrer Fach- und ehemaligen Arbeitskollegin Elisa Izaurralde im Jahr 2008 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis.[5] Im Jahr 2009 wurde Conti zum Mitglied (Matrikel-Nr. 7258) der Leopoldina gewählt.[6] Im Dezember 2010 wurde sie zum Ritter des Verdienstordens der Italienischen Republik ernannt.[7]

Im Jahr 2014 wurde Conti mit dem Louis-Jeantet-Preis ausgezeichnet.[8] Im selben Jahr wurde sie zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt,[9] 2021 zum auswärtigen Mitglied der Royal Society. Für 2019 wurden ihr die Schleiden-Medaille der Leopoldina und ein Antonio-Feltrinelli-Preis zugesprochen, für 2021 der Gregori-Aminoff-Preis. 2023 erhielt Conti den Hans Neurath Award der Protein Society.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leopoldina Neugewählte Mitglieder 2009, Leopoldina, Halle (Saale) 2010, S. 20 (PDF)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Wissenschaftliche Mitglieder: Conti, Elena. Max-Planck-Gesellschaft, abgerufen am 30. Mai 2015.
  2. a b Lebenslauf Elena Conti. (PDF) Deutsche Forschungsgemeinschaft, abgerufen am 30. Mai 2015.
  3. Forschungsschwerpunkte Elena Conti. (PDF) Deutsche Forschungsgemeinschaft, abgerufen am 30. Mai 2015.
  4. Preisträger. Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2015; abgerufen am 2. März 2019.
  5. Prof. Dr. Elena Conti & Dr. Elisa Izaurralde - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträgerinnen 2008. Deutsche Forschungsgemeinschaft, 10. Dezember 2009, abgerufen am 30. Mai 2015.
  6. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Elena Conti (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 10. August 2015.
  7. Dettaglio del conferimento: Conti Dott.ssa Elena. Segretariato generale della Presidenza della Repubblica (Präsidialamt der Italienischen Republik), 27. Dezember 2010, abgerufen am 1. Juni 2015 (italienisch).
  8. Louis-Jeantet 2014 Prize Lecture. In: febs-embo2014.org. Federation of European Biochemical Societies, European Molecular Biology Organization, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juli 2015; abgerufen am 2. März 2019 (englisch).
  9. Mitgliederverzeichnis: Elena Conti. Academia Europaea, abgerufen am 21. Juni 2017 (englisch).