Fiber Distributed Data Interface 2

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FDDI-2 im TCP/IP-Protokollstapel:
Anwendung HTTP IMAP SMTP DNS
Transport TCP UDP
Internet IP (IPv4, IPv6)
Netzzugang FDDI-2

FDDI-2 ist eine Fortentwicklung von FDDI und eignet sich auch zur Übertragung isochroner Datenströme (vgl. asynchrone Start-Stop-Übertragung).

Warum FDDI-2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim synchronen Modus von FDDI entstehen Wartezeiten für die Reservierung der Bandbreite, wobei die Bandbreite nur in Zusammenhang mit einer maximalen Verzögerung garantiert werden kann. Diese Verzögerung kann mit

 

abgeschätzt werden, wobei die Reihenfolge, in der die Daten gesendet werden auch von der Reihenfolge der empfangenen Daten abweichen kann (Puffer nötig). Die Verzögerung beläuft sich also auf maximal 100 ms, was für einen möglichen Dialog eine denkbar schlechte Voraussetzung darstellt.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1984 begann man mit der Entwicklung von FDDI-2 mit dem Ziel als Zusatz für FDDI eine garantierte Bandbreite mit isochronen Datenströmen zu ermöglichen. Dafür definierte man 16 Wide Band Channels (WBC) mit je 6,144 mbps.

WBC (Wide Band Channels)

  • Die 16 Kanäle können einzeln oder kombiniert genutzt werden und zwischen mindestens 2 Stationen für Duplex-Verbindungen genutzt werden
  • Die WBCs können isochron (FDDI-2) oder auch z. B. synchron (FDDI) verwendet werden
  • Werden die WBCs isochron (FDDI-2) genutzt, so kann die Datenrate zu Vielfachen von 8kbps als virtuelle Verbindung aufgeteilt werden (Kanäle mit 16, 64, 128, 1536 oder 2048kbps)
  • Die konkrete Bandbreite wird über das Stationsmanagement (SMT – siehe FDDI) angefordert
  • Die maximale Anzahl von WBCs für den isochronen Verkehr wird zum Zeitpunkt der Initialisierung festgelegt

1994 wurde FDDI-2 vom American National Standards Institute (ANSI) standardisiert und garantiert einen zuverlässigen Transport in Echtzeit (auch bei vollem Videosignal und 24 Frames pro Sekunde). FDDI-2 ist also besonders für die Übertragung kontinuierlicher Daten geeignet. Das große Problem, dass sich FDDI-Systeme nicht an das FDDI-2-LAN anschließen lassen, hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass FDDI-2 später von B-ISDN und ATM verdrängt wurde.

Kommunikationsmöglichkeiten mit FDDI-2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Conrads: Datenkommunikation. Verfahren — Netze — Dienste, 2. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden 1989, ISBN 978-3-528-04589-0.
  • Barry Raveendran Greene, Philip Smith: Cisco ISP Essentials. Cisco System Inc., Indianapolis 2002, ISBN 1-58705-041-2.
  • Dieter Conrads: Telekommunikation. Grundlagen - Verfahren - Netze, 5. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-528-44589-0.
  • Dirk Traeger, Andreas Volk: LAN Praxis Lokaler Netze. Springer Fachmedien, Berlin/ Heidelberg, ISBN 978-3-519-06189-2.
  • Bernhard Albert: FDDI and FDDI-II. Architecture - Protocols and Performance, Artech House, London 1994, ISBN 978-0-89006-633-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]