Fincantieri

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Fincantieri S.p.A.

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Rechtsform Società per azioni
ISIN IT0001415246
Gründung 1959
Sitz Triest, Italien Italien
Leitung
  • Pierroberto Folgiero, CEO
Mitarbeiterzahl 21.215[2]
Umsatz 7,65 Mrd. EUR[2]
Branche Schiffbau, Rüstung
Website www.fincantieri.com
Stand: 31. Dezember 2023

Die Fincantieri S.p.A. mit Sitz in Triest ist das größte europäische Schiffbauunternehmen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitz der Fincantieri in Triest

Fincantieri wurde 1959 in Rom als staatliche Holding unter dem Namen Fincantieri – Cantieri Navali Italiani gegründet, der acht Unternehmen angehörten, die sich mit Schiffbau, Schiffsreparaturen und dem Bau von Schiffsmotoren beschäftigten. 1984 wurden diese Unternehmen und die übergeordnete Holding in ein einziges Schiffbauunternehmen umgewandelt, das die Traditionen der alten italienischen Werften weiterführt. Der Unternehmenssitz befindet sich heute in Triest.

Im Jahr 2008 erwarb Fincantieri die US-amerikanische Werft Marinette Marine. Im Januar 2013 wurden mit der Vard AS zehn weitere Werften übernommen, Fincantieri verdoppelte damit seine Umsatz- und Mitarbeiterzahl nahezu.

Im September 2017 übernahm Fincantieri 50 % der Anteile an den französischen STX-Werften. Daraufhin erhielten diese wieder den alten, traditionsreichen Namen Chantiers de l’Atlantique. Zweitgrößter Anteilseigner der Chantiers de l’Atlantique ist der französische Staat mit 34,34 %.[3] Um Fincantieri die operative Kontrolle über das Unternehmen zu gewährleisten, leiht der französische Staat aus seinem Anteil 1 % an Fincantieri, allerdings mit einem auf 12 Jahre befristeten Rücknahmerecht, sollte Fincantieri sich nicht an die hinsichtlich Arbeitsplatzsicherung, Governance und geistiges Eigentum getroffenen Vereinbarungen halten.[4] Auf Grund der Covid-19-Pandemie ist der Deal im Jahr 2021 gescheitert.[5]

Im Jahr 2017 wurde das Joint-venture NAVIRIS mit Naval Group vereinbart.[6]

Geschäftsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fincantieri ist es in den letzten Jahren gelungen, den vielen, vor allem ostasiatischen Billiganbietern auf dem Markt durch die Konzentration auf das Segment großer hochwertiger Kreuzfahrtschiffe zu begegnen. In diesem Bereich ist es heute einer der Weltmarktführer. Das Unternehmen teilt sich in fünf Sparten:

Die wichtigsten Tochtergesellschaften sind VARD (Schiffbau und Offshore), Orizzonte Sistemi Navali S.p.A., Isotta Fraschini Motori S.p.A., Fincantieri Marine Systems North America, Fincantieri Marine Group (darunter Marinette Marine) und CETENA.

Das Tochterunternehmen Vard AS ist eine internationale Schiffbaugruppe mit zehn Werften in Brasilien, Norwegen, Rumänien und in Vietnam mit rund 10.000 Beschäftigten (März 2015). Das Unternehmen entstand im Januar 2013 aus bedeutenden Teilen der koreanischen STX Europe und STX OSV.

Mit dem norwegischen Tochterunternehmen Vard AS ist Fincantieri seit 2013 das viertgrößte Schiffbauunternehmen der Welt.[7]

Anteilseigner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Stand: Dezember 2023)[8]

Aktueller Auftragsbestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der folgenden Tabelle werden die aktuellen, ausstehenden Bauaufträge für Fincantieri in der Reihenfolge des geplanten Ablieferungsdatums aufgelistet. Eine Liste mit einer Auswahl von Schiffen, die von Fincantieri gebaut wurden, befindet sich im Hauptartikel Fincantieri-Bauliste.

Nachstehende Liste ist nicht vollständig, da sie fast nur Kreuzfahrtschiffe umfasst.

Ablieferung Name BRZ Auftraggeber Bemerkungen
2023 Sun Princess 175.000 Princess Cruises
2023 Brilliant Lady 110.000 Virgin Voyages
2023 Seven Seas Grandeur 54.000 Regent Seven Seas Cruises
2024 Mein Schiff Relax 161.000 TUI Cruises[9]
2024 Queen Anne 113.000 Cunard Line[10]
2024 Explora II 63.900 MSC Cruises
2024 140.000 Norwegian Cruise Line Leonardo-Klasse
2024 47.800 Viking Ocean Cruises
2025 47.800 Viking Ocean Cruises
2025 Explora III 64.000 MSC Cruises
2025 175.000 Princess Cruises
2025 140.000 Norwegian Cruise Line Leonardo-Klasse
2025 47.800 Viking Ocean Cruises
2025 67.000 Oceania Cruises
2026 47.800 Viking Ocean Cruises
2026 161.000 TUI Cruises[9]
2026 64.000 MSC Cruises
2026 47.800 Viking Ocean Cruises
2026 140.000 Norwegian Cruise Line Leonardo-Klasse
2027 140.000 Norwegian Cruise Line Leonardo-Klasse
2027 47.800 Viking Ocean Cruises

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fincantieri – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Management. Fincantieri S.p.A., abgerufen am 7. April 2024.
  2. a b Annual Report 2023. (pdf) Fincantieri S.p.A., abgerufen am 7. April 2024.
  3. Italy's Fincantieri to take control of France's STX, ending shipyard row (Reuters, 27. September 2017)
  4. STX France: a shared ownership but Italy’s Fincantieri takes the helm (Seatrade Cruise News, 27. September 2017)
  5. Chantiers de l’Atlantique : Paris et Rome parviennent à s’extraire du bourbier. 28. Januar 2021, abgerufen am 21. Januar 2022 (französisch).
  6. https://www.naviris.com/
  7. seatrade-global
  8. Shareholders. Fincantieri S.p.A., abgerufen am 7. April 2024.
  9. a b Torben Knye: TUI Cruises bekommt Nachwuchs: Flottenerweiterung um zwei weitere Neubauten. In: Mein Schiff Blog. 13. Juli 2018, abgerufen am 21. Januar 2019 (deutsch).
  10. FINCANTIERI TO BUILD A NEXT-GENERATION SHIP FOR CUNARD. Abgerufen am 25. September 2017 (englisch).

Koordinaten: 45° 38′ 8″ N, 13° 46′ 32″ O