Forum Moderne Landwirtschaft

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Forum Moderne Landwirtschaft
(FML)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 2000 als Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft
Sitz Berlin
Zweck u. a. Bevölkerung über Landwirtschaft und deren Produktionsmethoden informieren, zu zentraler Positionierung und positiver Wahrnehmung der Landwirtschaft beitragen, den Dialog zwischen Stadt und Land stärken.
Vorsitz Joachim Rukwied, Präsident Deutscher Bauernverband
Mitglieder 65 (2022)
Website www.moderne-landwirtschaft.de

Das Forum Moderne Landwirtschaft (FML), bis 2014 Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL), ist ein deutscher Verein, in dem sich Verbände, Organisationen und Unternehmen der Agrarbranche zusammengeschlossen haben. Erklärtes Ziel des Vereins ist es, über moderne Landwirtschaft zu informieren und den Dialog zwischen Gesellschaft und Landwirtschaft zu stärken. Das FML wird auch als Interessenverband der konventionellen Landwirtschaft bezeichnet.[1][2] Seine Arbeit umfasst laut eigenen Aussagen allerdings die gesamte Landwirtschaftsbranche, gemäß seiner Definition von moderner Landwirtschaft.[3] Der Verein zählt (Stand Anfang 2021) etwa 60 Mitglieder und wird von rund 200 landwirtschaftlichen Betrieben unterstützt.

Entwicklung und Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein entstand unter dem Namen Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) im Jahr 2000 aus einem Zusammenschluss der „Aktionsgemeinschaft Deutsches Fleisch“ (AGF) und der „Fördergemeinschaft Integrierter Pflanzenbau“ (FIP).[4] Im Jahr 2014 benannte er sich nach einer Umstrukturierung in Forum Moderne Landwirtschaft um.[5]

Die Zahl der Mitgliedsverbände erhöhte sich zwischen 2013 und 2015 von 44 auf 53. Nachdem die Mitgliederzahl 2016 auf 46 gesunken war,[6] betrug sie Anfang 2021 59.[3] Zu den Mitgliedern zählen Landwirtschafts- und Gartenbauverbände, Unternehmen und Verbände der agrochemischen Industrie, der Agrarverwaltung und der Landwirtschaftsberatung, der Agrartechnik, der Pflanzenzucht, der Tierzucht, der Futtermittelwirtschaft und des vermarktenden und verarbeitenden Gewerbes pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse.

Neben der Mitgliederversammlung gibt es ein Präsidium. Der Präsident des Forums ist der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. Präsident und Vizepräsidenten vertreten den Verein nach außen.

Laut einer Studie an der Universität Bremen ist das FML „wesentlicher Netzwerkknoten“ der Agrar- und Ernährungswirtschaft, der die verschiedenen Gruppen miteinander verknüpfe. Nach Ansicht der Studienautoren dient das FML dem Austausch und der Abstimmung in diesem Wirtschaftsbereich und soll an gesellschaftlichen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen mitwirken.[7]

Auszug der Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Mitgliedern gehörten (Stand August 2023):[8]

Erlebnisbauernhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eines der zentralen Projekte des Forum Moderne Landwirtschaft ist der ErlebnisBauernhof, eine Sonderausstellung auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Rund 60 Ausstellungspartner präsentieren ihre Entwicklung im Bereich moderner Landwirtschaft. Zu den Zielgruppen gehören Verbraucher, Politiker, Medien und Verbände. Finanziell unterstützt wird die Sonderausstellung von der Landwirtschaftlichen Rentenbank.

AgrarScouts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehr als 650 AgrarScouts unterstützen das Forum Moderne Landwirtschaft. Bei diesen Scouts handelt es sich vor allem um junge Landwirte, die sich, laut FML, in regelmäßigen Schulungen auf den Dialog mit den Verbrauchern vorbereiten, das Verfassen von Pressemitteilungen und das freie Sprechen vor der Kamera üben. Sie sollen „aus erster Hand“ Antworten auf die Fragen der Verbraucher geben können.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Olaf Christen: Nachhaltige Landwirtschaft – Von der Ideengeschichte zur praktischen Umsetzung, ISBN 3-926898-14-3.
  • Olaf Christen, Zita O'Halloran-Wietholz: Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft, ISBN 3-926898-17-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Uwe Ritzer, Markus Balser: Lobbykratie: Wie die Wirtschaft sich Einfluss, Mehrheiten, Gesetze kauft. Droemer, 2016, ISBN 978-3-426-42873-3.
  2. ARD-„Die Story“: Gekaufte Agrarpolitik – wie Industrie und Agrarlobby durchregieren. In: agrarheute, Beitrag vom 29.04.2019, abgerufen am 27. Januar 2024 (Artikel zur ARD-Dokumentation und mit Link zu der Studie "Verflechtungen und Interessen des Deutschen Bauernverbandes" des Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW) der Universität Bremen, die der Sendung zugrunde liegt).
  3. a b Über uns. Forum Moderne Landwirtschaft, abgerufen am 20. Januar 2021.
  4. Eckehard Niemann: Das Interessengeflecht des Agrobusiness. In: Thomas Leif, Rudolf Speth (Hrsg.): Die stille Macht : Lobbyismus in Deutschland. Westdt. Verl., Wiesbaden 2003, ISBN 3-531-14132-5.
  5. Aus der FNL wird FML – Forum Moderne Landwirtschaft. In: agrarheute.com. 26. November 2014 (agrarheute.com [abgerufen am 3. November 2016]).
  6. Zusammen mehr erreichen | Forum Moderne Landwirtschaft. In: www.forum-moderne-landwirtschaft.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. November 2016; abgerufen am 14. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.forum-moderne-landwirtschaft.de
  7. Institut Arbeit und Wirtschaft, Universität Bremen (Hrsg.): Verflechtungen und Interessen des Deutschen Bauernverbandes (DBV). April 2019, S. 21, 33–38 (nabu.de [PDF; 3,1 MB] im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland).
  8. Über uns. Forum Moderne Landwirtschaft, abgerufen am 31. August 2023.