Franz von Spee

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Franz von Spee (Lithographie, 1835)

Franz Ambrosius Josef Anton Adam Graf von Spee (* 28. August 1781[1]:20 in Düsseldorf[2]; † 14. Mai 1839[3][1]:20 in Lohausen[2]) war 1837/1838 und im Jahr 1839 auftragsweise Landrat des Landkreises Düsseldorf[4]:290, Besitzer zahlreicher Rittergüter, darunter das von ihm bewohnte Schloss Heltorf, Königlich bayerischer Kammerherr.[1]:20, Ritter des roten Adler-Ordens zweiter Klasse mit Stern und des Maltheser-Ordens[5].

Abstammung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Mitglied der Familie von Spee gehörte Franz von Spee dem rheinischen Uradel an. Sein Vater war Carl-Wilhelm Franz-Xaver Reichsgraf von Spee (1758–1810), kurkölnisch bzw. kurpfälzer Geheimer Rat, Oberküchenmeister und Oberstallmeister, der 1779 zum Landtag aufschwor. 1780 hatte dieser Elise Auguste Freiin von Hompesch-Bollheim geheiratet.[1]:20 Sie war die Tochter des bayerischen Finanzministers Franz Karl Joseph Anton von Hompesch zu Bolheim und die Enkelin des kurpfälzischen Freiherrn Ludwig Anton von Hacke.[6]

Leben und Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1828 wurde per Erlass das Amt eines Kreisdeputierten eingeführt, dessen Aufgabe im Besonderen war, im Fall einer kürzeren Abwesenheit wegen Urlaubs, Erkrankung oder Dienstreisen oder bei Vakanzen als Folge von Wiederbesetzungen, die landrätlichen Dienstgeschäfte auftragsweise wahrzunehmen. Die Stände schlugen dabei dem Monarchen bis zu drei (mindestens zwei) Bewohner des Kreises vor, die zugleich wahlfähige Rittergutsbesitzer sein mussten.[4]:137[4]:200 f. In dieser Funktion als Kreisdeputierter wurde Franz Graf von Spee nach dem Ausscheiden des Friedrich Freiherr von Laßberg und unterbrochen durch Anton von Lorch zweimal mit der Verwaltung des Kreises Düsseldorf beauftragt: vom 1. Dezember 1837 bis Juni 1838 und vom 1. Januar bis zur Amtseinführung des neuen Landrats Emmerich Freiherr Raitz von Frentz am 6. März 1839.[4]:290 Dem Provinziallandtag der Rheinprovinz gehörte Spee von 1826 bis 1837 an, ab 1833 als Vize-Landtagsmarschall.

Gedächtniskapelle von Spee, Düsseldorf-Lohausen

Spee starb plötzlich, an einem Schlaganfall. Sein Sohn ließ nach seinem Tod in Lohausen 1842 eine Gedächtniskapelle errichten, die von Rudolf Wiegmann entworfen wurde.[7]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Katholik Franz von Spee heiratete am 14. Mai 1808 Sophia Maria Franziska von Merveldt (geboren 18. März 1786; gestorben 25. November 1848 auf Haus Westheim[8][9]), eine Tochter des Grafen August Ferdinand von Merfeldt und dessen Ehefrau Therese Gräfin von Pergen.[1]:20 Unter ihren acht Kindern (drei Töchter und fünf Söhne) befanden sich die später ebenfalls zeitweilig als Landräte im Kreis Düsseldorf fungierenden August Graf von Spee und Wilderich Graf von Spee und der promovierte Theologe, Aachener Domkapitular und päpstliche Geheim-Kämmerer Leopold Graf von Spee. Maximilian Graf von Spee war über seinen Vater Rudolf August Josef Hubert Graf von Spee ein Enkel. Weitere waren der Borkener Landrat Stephan Graf von Spee, der Anatom und Embryologe Ferdinand von Spee und der Generalmajor Heribert Oktavian von Spee.[1]:22 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 290 Anm. 54.
  • Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Band 15. Mappe 1151–1236. SPECKHEWER–WALDBOTT VON ULMEN. (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Sitz Köln, Neue Folge Nr. 94). Köln 1998, S. 13–65. (Mappe 1152 Spee; ursprünglich Spede).
  • Carl Heiner Beusch: Adlige Standespolitik im Vormärz: Johann Wilhelm Graf von Mirbach-Harff (1784-1849), LIT Verlag Münster, 2001, S. 59, Fußnote 219, ISBN 3825843777; (Digitalscan mit Lebenslauf)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtmann und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Band 15.
  2. a b Private Genealogische Seite zur Familie von Spee, ohne Quellenangabe Generation 6: SPEE, VON Franz Ambrosiue Joseph Anton Adam, (son of SPEE, VON Carl-Wilhelm and HOMPESCH-BOLLHEIM, VON Augusta - 5) born 28 Aug 1781 in Düsseldorf, died 14 May 1839 in Lohausen.
  3. Romeyk gibt ohne Quellennennung den 14. Mai 1849 als Todesdatum an. Nach den bei Schleicher veröffentlichten Totenzetteln war er jedoch bei dem Tod seiner Ehefrau, der Sophie von Spee, geb. von Merfeldt im Jahr 1848 bereits neun Jahre verstorben.
  4. a b c d Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4.
  5. nach dem Totenzettel; Familienarchiv Frhr. v. Randerath, Best. 899]
  6. Genealogische Seite zu Carl-Wilhelm Franz-Xaver von Spee
  7. Julia Brabeck: Blumenschmuck für die Spee'sche Kapelle. An der Niederrheinstraße steht eine kleine romanische Kapelle. Sie wurde 1842 erbaut und erinnert an den Grafen Franz von Spee., in Rheinische Post vom 23. August 2013
  8. Herbert M. Schleicher: 80.000 Totenzettel aus Rheinischen Sammlungen. (= Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Neue Folge Nr. 38), Band IV, Köln 1987, ohne ISBN, S. 567.
  9. Sophia Maria Franziska Huberta, Gräfin von Merveldt (* 18. März 1786, Münster; † 25. November 1848, Westheim), auf geneall.net