Stichlingsartige
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Stichlingsartige | ||||||||||||
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Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gasterosteales | ||||||||||||
Gill, 1872 |
Die Stichlingsartigen (ehemals Ordnung Gasterosteiformes, aktuell Teilordnung Gasterosteales[1]) sind eine Verwandtschaftsgruppe der Knochenfische (Osteichthyes) aus der Ordnung der Barschartigen (Perciformes).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stichlingsartige sind kleine, langgestreckte Fische und erreichen Körperlängen von 4,5 bis 22 cm. Allen Stichlingsartigen fehlen die Schuppen. Der Körper ist stattdessen von Knochenplatten umgeben. Viele Arten haben auch harte Haut- und Flossenstacheln. Die Kiemenöffnungen sind meist klein. Das Maul ist klein und protraktil (vorstülpbar) oder röhrenartig. Die Bauchflossen sind klein oder fehlen. After- und Rückenflosse sind bei vielen Arten weit nach hinten verschoben.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stichlingsartige leben auf der Nordhalbkugel im Meer, im Süßwasser und im Brackwasser. Der Dreistachlige Stichling kommt auch an der Südküste Grönlands vor.
Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alle Stichlingsartige leben carnivor, meist von kleinen Krebstieren, die Süßwasserarten auch von Insektenlarven.
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fast alle Stichlingsartigen betreiben eine Form von Brutpflege und umsorgen die Eier, bis die Jungfische schlüpfen. Stichlinge bauen aus Pflanzenteilen Nester und legen die Eier hinein.
Äußere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Nach Near et al., 2013[2]
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Nach Betancur-R. et al., 2013[1]
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Die Stichlingsartigen gehören zu den barschverwandten Fischen (Percomorpha) und hatten dort lange Zeit den Rang einer Ordnung. Phylogenetische Untersuchungen zeigen jedoch, dass sie eng mit den Groppenverwandten (Cottales) und den Aalmutterverwandten (Zoarcales) verwandt sind. Noch nicht geklärt ist, ob die Cottales oder die Zoarcales die Schwestergruppe der Stichlingsartigen sind. In einer Revision der Knochenfischsystematik aus dem Jahr 2013 stellen Betancur-R. und Kollegen die Stichlingsartigen zusammen mit den Aalmutterverwandten, den Groppenverwandten und den Skilfischen (Anoplopomatidae (Teilordnung Anoplopomatales)) in die Unterordnung der Groppenartigen (Cottoidei) innerhalb der Ordnung der Barschartigen (Perciformes).[1][2]
Die zwei Kladogramme rechts zeigen die alternativen Möglichkeiten der Verwandtschaftsverhältnisse.
Innere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Stichlingsartigen gehören die Familie der Stichlinge, in die je nach Autor 9[3] bis 20 Arten (Fishbase) gestellt werden, und drei weitere Arten, die an der Küste des nördlichen Pazifik vorkommen und zu den Familien Aulorhynchidae und Hypoptychidae gehören, wobei es sich bei den Hypoptychidae, denen zwei Arten zugeordnet werden, wahrscheinlich um eine nicht monophyletische Familie handelt.
Die verwandtschaftlichen Beziehungen werden in folgendem Kladogramm dargestellt:[2][4]
Stichlingsartige |
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Die Flügelrossfische (Pegasidae) werden heute den Seenadelartigen (Syngnathiformes) zugeordnet. Die Indostomidae, eine drei Arten umfassende Familie sehr kleiner und äußerlich den Stichlingen ähnlicher Süßwasserfische aus dem nordwestlichen Südostasien, gehören nach molekularbiologischen Forschungen zu der Ordnung der Kiemenschlitzaalartigen (Synbranchiformes).[1][2] Die äußere Ähnlichkeit hat sich demnach konvergent entwickelt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: Die Meeresfische Europas in Nordsee, Ostsee und Atlantik. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.
- Hans A. Baensch, Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 6 Non-Perciformes (Nicht-Barschartige), Mergus-Verlag, Melle, ISBN 3-88244-116-X
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Ricardo Betancur-R., Richard E. Broughton, Edward O. Wiley, Kent Carpenter, J. Andrés López, Chenhong Li, Nancy I. Holcroft, Dahiana Arcila, Millicent Sanciangco, James C Cureton II, Feifei Zhang, Thaddaeus Buser, Matthew A. Campbell, Jesus A Ballesteros, Adela Roa-Varon, Stuart Willis, W. Calvin Borden, Thaine Rowley, Paulette C. Reneau, Daniel J. Hough, Guoqing Lu, Terry Grande, Gloria Arratia, Guillermo Ortí: The Tree of Life and a New Classification of Bony Fishes. PLOS Currents Tree of Life. 2013 Apr 18 [last modified: 2013 Apr 23]. Edition 1. doi:10.1371/currents.tol.53ba26640df0ccaee75bb165c8c26288, PDF ( des vom 13. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d Thomas J. Near, A. Dornburg, R.I. Eytan, B.P. Keck, W.L. Smith, K.L. Kuhn, J.A. Moore, S.A. Price, F.T. Burbrink, M. Friedman & P.C. Wainwright. 2013. Phylogeny and tempo of diversification in the superradiation of spiny-rayed fishes. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 101:12738-21743. doi: 10.1073/pnas.1304661110, PDF
- ↑ Hans-Joachim Paepke: Die Stichlinge: Gasterosteidae, Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1996, ISBN 3-89432-492-9
- ↑ Ryouka Kawahara, Masaki Miya, Kohji Mabuchi, Thomas J. Near, Mutsumi Nishida: Stickleback phylogenies resolved: Evidence from mitochondrial genomes and 11 nuclear genes. Molecular Phylogenetics and Evolution 50 (2009): S. 401–404, doi:10.1016/j.ympev.2008.10.014
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stichlingsartige auf Fishbase.org (englisch)