Gegabelte Haarnixe

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Gegabelte Haarnixe

Gegabelte Haarnixe (Cabomba furcata)

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Seerosenartige (Nymphaeales)
Familie: Haarnixengewächse (Cabombaceae)
Gattung: Haarnixen (Cabomba)
Art: Gegabelte Haarnixe
Wissenschaftlicher Name
Cabomba furcata
Schult. & Schult. f.

Die Gegabelte Haarnixe (Cabomba furcata), auch Rote Cabomba,[1] Rötliche Haarnixe oder Brasilianische Haarnixe[2] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Haarnixen (Cabomba) innerhalb der Familie der Haarnixengewächse (Cabombaceae).[3] Diese Wasserpflanze ist in der Neotropis weitverbreitet.

Beschreibung und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rötliche Haarnixe unterscheidet sich von anderen Haarnixen-Arten optisch durch ihre rötliche Färbung.

Blüte

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gegabelte Haarnixe ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Dieser Hydrophyt ist mit kurzen Rhizomen im Gewässergrund verankert.[4]

Es liegt Heterophyllie vor.[5] Die Laubblätter sind in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert. Die emersen, flutenden Laubblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet. Ihr Blattstiel ist bis 5 Zentimeter lang. Ihre schildförmige (peltate) Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 2,1 Zentimeter sowie einer Breite von bis zu 1,7 Millimetern linealisch bis lanzettlich oder selten pfeilförmig.[4] Die submersen Laubblätter sind fast alle wirtelig, in Quirlen, oder selten gegenständig am Stängel angeordnet. Ihr Blattstiel ist bis 2,5 Zentimeter lang. Ihre Blattspreite ist zweifach geteilt („gegabelt“).[4] Die Blattabschnitte sind bei einer Länge von 0,5 bis 1 Millimetern fadenförmig.[5]

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem bis zu 4,5 Zentimeter langen Blütenstandsschaft befindet sich jeweils nur eine Blüte.[5] Die Blüten ragen aus dem Wasser heraus. Die Blüten öffnen sich tagsüber an zwei aufeinander folgenden Tagen.[6] Die zwittrigen Blüten sind wirtelig aufgebaut, dreizählig und bei einem Durchmesser von 6 bis 10 Millimetern radiärsymmetrisch.[5] Die Blütenhüllblätter sind weiß oder öfter rosa- bis purpurfarben. Die drei freien Kelchblätter sind bei einer Länge von 7 bis 12 Millimetern sowie einer Breite von 2 bis 4 Millimetern verkehrt-eiförmig bis elliptisch; ihre Basis ist gelb und ihre Spitze purpurfarben.[5] Die drei freien Kronblätter sind genagelt, bei einer Länge von 8 bis 10 Millimetern sowie einer Breite von 2 bis 4 Millimetern eiförmig bis länglich und besitzen zwei gelbe, nektarführende Öhrchen. Es sind selten vier bis, meist sechs freie Staubblätter vorhanden. Es sind selten ein oder meist zwei bis drei freie Fruchtblätter, mit je zwei bis fünf Samenanlagen, vorhanden.[4][5]

Nach der Befruchtung befinden sich die reifenden Früchte unter Wasser.[6] Die eiförmigen Früchte bleiben geschlossen und enthalten zwei bis fünf Samen. Die fast kugeligen[5] Samen sind mit einer Länge von 1,3 bis 1,8 Millimetern sowie einer Breite von 1,3 bis 1,6 Millimetern 0,8- bis 1,4-mal so lang wie breit.[4]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cabomba furcata ist in der Neotropis von Costa Rica über die karibischen Inseln Isla de la Juventud sowie Trinidad bis Südamerika in Französisch-Guayana, Guyana, Suriname, in der peruanischen Region Madre de Dios, in den Bundesstaaten Venezuelas Amazonas, Anzoátegui, Apure, Barinas, Bolívar, Cojedes, Falcón, Monagas sowie Zulia, in den bolivianischen Departamentos Cochabamba, Beni sowie Santa Cruz, in den kolumbianischen Provinzen Valle del Cauca sowie Vaupés, in den Provinzen Ecuadors Napo sowie Sucumbíos und in den brasilianischen Bundesstaaten Amazonas, Goiás, Maranhão, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Pará, Paraná, Piauí, São Paulo sowie Roraima weitverbreitet.[3]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung von Cabomba furcata erfolgte 1830 durch Josef August Schultes und Julius Hermann Schultes in Systema Vegetabilium, Band 7, 2, S. 1379.[7] Der Lectotypus wurde durch Marian Ørgaard 1991 festgelegt.[8] Synonyme für Cabomba furcata Schult. & Schult. f. sind: Cabomba piauhyensis Gardner,[9] Cabomba pubescens Ule, Cabomba warmingii Casp.[3]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wird in Aquarien verwendet,[1][2] ist jedoch von den im Handel angebotenen Haarnixen in der Kultivierung am anspruchsvollsten.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marian Ørgaard: The genus Cabomba (Cabombaceae) - a taxonomic study. In: Nordic Journal of Botany, Volume 11, Issue 2, 1991, S. 179–203. doi:10.1111/j.1756-1051.1991.tb01819.x
  • Carla Teixeira de Lima, Francisco de Assis Ribeiro dos Santos, Ana Maria Giulietti: Morphological strategies of Cabomba (Cabombaceae), a genus of aquatic plants, In: Acta Botanica Brasilica, ISSN 0102-3306, Volume 28, Issue 3, 2014. doi:10.1590/0102-33062014abb3439
  • Fabíola Feres, Maria do Carmo E. do Amaral: Cabombaceae. In: M. G. L. Wanderley, G. J. Shepherd, T. S. Melhem, A. M. Giulietti, M. Kirizawa (Hrsg.): Flora Fanerogâmica do Estado de São Paulo. Instituto de Botânica, São Paulo, Band 3, 2003, S.: 9–12. Volltext-PDF.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gegabelte Haarnixe (Cabomba furcata) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b AQUARIUM GUIDE - Wasserpflanzen - Südamerika - Cabomba furcáta - Rote Cabomba. In: www.aquarium-guide.de. Abgerufen am 6. November 2016.
  2. a b Maike Wilstermann-Hildebrand: Gattung Cabomba - Haarnixen. In: www.heimbiotop.de. Abgerufen am 6. November 2016.
  3. a b c Cabomba furcata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 6. November 2016.
  4. a b c d e Cabomba furcata bei Tropicos.org. In: Flora de Nicaragua. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. a b c d e f g Fabíola Feres, Maria do Carmo E. do Amaral: Cabombaceae. In: M. G. L. Wanderley, G. J. Shepherd, T. S. Melhem, A. M. Giulietti, M. Kirizawa (Hrsg.): Flora Fanerogâmica do Estado de São Paulo. Instituto de Botânica, São Paulo, Band 3, 2003, S.: 9-12. Volltext-PDF. (Memento des Originals vom 7. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/botanica.sp.gov.br
  6. a b Carla Teixeira de Lima, Francisco de Assis Ribeiro dos Santos, Ana Maria Giulietti: Morphological strategies of Cabomba (Cabombaceae), a genus of aquatic plants, In: Acta Botanica Brasilica, ISSN 0102-3306, Volume 28, Issue 3, 2014. doi:10.1590/0102-33062014abb3439
  7. Schult. & Schult. f. 1830: Caroli a Linné ... Systema vegetabilium :secundum classes, ordines, genera, species. Cum characteribus, differentiis et synonymiis. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. Cabomba furcata bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 6. November 2016.
  9. John H. Wiersema: A new species of Cabomba (Cabombaceae) from tropical America. In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 76, 1989, S. 1167–1168. eingescannt bei botanicus.org.
  10. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 160 f.