Genealogie der von der protosinaitischen Schrift abgeleiteten Alphabete

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Nahezu alle auf der Erde verwendeten Alphabete sind von der protosinaitischen Schrift abgeleitet, unter anderem das lateinische Alphabet, mit dessen Formen heute zahlreiche Sprachen geschrieben werden; aber auch solch entfernte Verwandte wie die Schriftsysteme des Hebräischen, des Arabischen, die Runen, Äthiopisch, die indische Devanagari-Schrift oder die Schriften der Philippinen und Indonesiens.[1]

Außerdem gibt es einige aus diesen Schriften entwickelte Silbenschriften, zum Beispiel das Cherokee-Alphabet.

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele der Informationen in diesem Artikel stammen aus den Websites Ancient Scripts[2] und Omniglot[3], die nicht immer übereinstimmen. Die Informationen zu den indischen Schriften stammen teilweise aus dem Buch Handbook of Literacy in Akshara Orthography.[4]

In einigen Fällen kann keine direkte Buchstabe-zu-Buchstabe-Verbindung zwischen einer „Mutterschrift“ und ihren Abkömmlingen hergestellt werden. Die Positionierung einiger Familienmitglieder kann daher etwas umstritten sein, z. B. im Fall des georgischen oder des tibetischen Alphabets.

Zu den einzelnen Einträgen:

  • Fett: Schriften, die heute noch in Verwendung sind, sind fett hervorgehoben.
  • Kursiv: Obwohl viele dieser Schriften oft allgemein als „Alphabete“ bezeichnet werden, sind nur die sogenannten Abdschads richtige Alphabete. Die von der Linguistik als Abugidas und Halbsilbenschriften bezeichneten Schriftsysteme sind kursiv dargestellt.
  • Die Jahreszahlen sollen das ungefähre „Geburtsdatum“ einer Schrift angeben. Sie sind in vielen Fällen nur grobe Schätzungen (markiert durch „ca.“). Oft war die Entwicklung einer Schrift aus einer anderen ein jahrhundertelanger Prozess.
  • In Klammern folgen die Namen eines oder zweier heutiger Länder, die die Region angeben, in der die Schrift erstmals in allgemeinem Gebrauch war.

Genealogie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wadi-el-Hol-Schrift bis protosinaitische Schrift – ca. 1800–1500 v. Chr. (Ägypten, Kanaan, Sinai)

Abkömmlinge des phönizischen Alphabets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phönizisches Alphabet – ca. 1100 v. Chr. (Kanaan)

Abkömmlinge der Brahmi-Schrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbreitung des indischen Zweigs der Schriftfamilie von Indien bis Ostasien. Zu beachten ist, dass es sich bei „Nepali“ auf der Karte weder um Nepali noch dessen Schrift handelt. Die Ausbreitung von Siddham hängt nicht mit der Entwicklung der chinesischen oder japanischen Schrift zusammen.

Brahmi-Schrift – ca. 250 v. Chr. (Indien, Sri Lanka)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zu einem gewissen Grad gilt das auch für das koreanische Alphabet. Einige Gelehrte, unter anderem Gari Ledyard, sind der Ansicht, dass die Grundkonsonanten des koreanischen Alphabets der Phagspa-Schrift entnommen wurden, von denen die anderen Konsonanten abgeleitet wurden.
  2. Ancient Scripts. Lawrence Lo, abgerufen am 19. April 2019 (englisch).
  3. Omniglot. Simon Ager, abgerufen am 19. April 2019 (englisch).
  4. Handbook of Literacy in Akshara Orthography, R. Malatesha Joshi, Catherine McBride (2019), p.27

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]