Georg Bleibtreu
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Georg Bleibtreu (* 27. März 1828 in Xanten; † 16. Oktober 1892 in Charlottenburg)[1] war ein deutscher Maler, der hauptsächlich für seine Darstellungen von Schlachten bekannt ist. Diese Sparte der Historienmalerei erreichte im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt, weitere wichtige Vertreter neben Bleibtreu waren Emil Hünten, Adolf Menzel und Wilhelm Camphausen.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1842 schrieb sich Bleibtreu, der seit Jugendjahren geschichtsbegeisterte Sohn eines niederrheinischen Wundarztes, an der Königlich Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ein, wo er bis Mitte der 1850er Jahre die Klassen von Theodor Hildebrandt und Wilhelm von Schadow besuchte. 1858 siedelte er nach Berlin über. Seine ersten Arbeiten waren Szenen aus dem Schleswig-Holsteinischen Krieg. Danach schuf er Gemälde wie die Schlacht bei Großbeeren und die Schlacht bei Waterloo. Zum Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 gestaltete er unter anderem das Gemälde Übergang nach Als. Auch die Schlacht bei Königgrätz aus dem preußisch-österreichischen Krieg von 1866 wurde von ihm dargestellt. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 arbeitete er als Kriegsberichterstatter und nahm als Augenzeuge an mehreren Gefechten, insbesondere während der Belagerung von Paris teil.[2] Der siegreiche Kriegsverlauf inspirierte Bleibtreu zu heroischen Werken wie General Hartmann mit den Bayern vor Paris und Kapitulation bei Sedan. Dem Einsatz des als Kriegsheld verehrten Generals Alexander von Pape in der Schlacht bei Gravelotte setzte Georg Bleibtreu in dem Wandgemälde Sturm auf St. Privat, 1870 ein Denkmal, das in der Dauerausstellung in der Berliner Ruhmeshalle zu sehen war.
Er war Vater des Schriftstellers Karl Bleibtreu. Sein Sohn benutzte die väterlichen Aufzeichnungen eingehend für seine seit den 1890er Jahren erschienenen militärhistorischen Zeitschriftenartikel über den Deutsch-Französischen Krieg und die Buchserie Illustrierte Schlachtenschilderungen, die von Christian Speyer illustriert wurde.
Die Bleibtreustraße in Berlin-Charlottenburg ist nach Georg Bleibtreu benannt, der weitläufig mit dem Schauspieler Moritz Bleibtreu verwandt ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oskar Fischel: Bleibtreu, Georg. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 110 (Textarchiv – Internet Archive).
- Ludwig Pietsch: Georg Bleibtreu †. In: Velhagen und Klasings Monatshefte. Jg. 7 (1892/93), Bd. 1, Heft 4, Dezember 1892, S. 382f.
- Karl von Zittel: Bleibtreu, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 19–22.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Georg Bleibtreu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Georg Bleibtreu. In: Bernhard Meijer (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 3: Bergsvalan–Branstad. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1905, Sp. 670 (schwedisch, runeberg.org).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ StA Charlottenburg, Sterbeurkunde Nr. 1513/1892
- ↑ Carl Bleibtreu: Paris 1870–1871. (= Carl Bleibtreus illustrierte Schlachtenschilderungen). Carl Krabbe Verlag, Stuttgart 1898, S. 183.
Personendaten | |
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NAME | Bleibtreu, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 27. März 1828 |
GEBURTSORT | Xanten |
STERBEDATUM | 16. Oktober 1892 |
STERBEORT | Charlottenburg |