Georges Loinger

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Porträt des 104 Jahre alten Georges Loinger

Georges Uriel Joseph Loinger (* 29. August 1910 in Straßburg; † 28. Dezember 2018 in Paris) war ein französischer Sportlehrer und Mitglied der Résistance.[1] Er erhielt mit 105 Jahren am 12. Juli 2016 das Bundesverdienstkreuz.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georges Loinger, aus einer jüdischen Familie aus Straßburg stammend, war Sportlehrer und Soldat im Zweiten Weltkrieg. Als Kriegsgefangener in Moosburg von 1940 bis 1941 gelang ihm 1941 die Flucht. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich schloss er sich der Résistance an.

Während der deutschen Besetzung Frankreichs bewahrte er mindestens 350 jüdische Jungen und Mädchen vor der Deportation nach Auschwitz, indem er sie über die Grenze in die sichere Schweiz brachte.[3] Zeitgleich engagierte er sich auch im Kinderhilfswerk Œuvre de secours aux enfants.[1]

Beigesetzt wurde Georges Loinger auf dem Friedhof Montparnasse in Paris.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loingers Schwester Fanny Loinger (1915–1992) sowie sein Vetter Marcel Marceau waren ebenfalls Résistancekämpfer. Sein zehn Jahre jüngerer Bruder Charles Loinger ist ein französisch-israelischer Agrarwissenschaftler. Die israelische Sängerin Jardena Arasi (* 1951) ist seine Nichte.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde am 24. Oktober 2014 Ehrenbürger von Straßburg,[4] am 12. Juli 2016 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Außerdem erhielt er zahlreiche weitere Orden wie die Médaille de la Résistance, den Ordre des Palmes Académiques, das Croix de guerre 1939–1945 und wurde zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur von und über Georges Loinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Georges Loinger bei IMDb
  • Ausschnitt aus dem Film The Children of Chabannes von Lisa Gossels
  • Richard Sandomir: Georges Loinger, Wartime Rescuer of Jewish Children, Dies at 108 (Published 2019). In: nytimes.com. 4. Januar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2022; (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Christian Wernicke: Todesmutig – die Geschichte des Monsieur Loinger. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Juli 2016, abgerufen am 12. Juli 2016.
  2. Bundesverdienstkreuz für Georges Loinger. In: ZDF mediathek. ZDF, 12. Juli 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Juli 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.zdf.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. dop/dpa: Georges Loinger im Alter von 108 Jahren gestorben. In: Spiegel Online. 30. Dezember 2018, abgerufen am 26. April 2020.
  4. La médaille de citoyen d'honneur de la ville de Strasbourg remise à Georges Loinger. CRIF, abgerufen am 24. Juli 2016 (französisch).