Rangkrone

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Wappenschild und Rangkrone der römisch-deutschen Könige, ca. 1433–1486

Die Rangkronen sind ein Teilgebiet der Heraldik (siehe auch Krone (Heraldik)) und sitzen meist dem Wappenschild auf, bei Vollwappen auch dem Wappenmantel. Im ersten Fall gibt es viele Wappendarstellungen, die nur aus Schild und Rangkrone bestehen.

Im Gegensatz dazu ist für die Darstellung einer Helmkrone immer ein Wappenhelm nötig, der auf dem Schild aufsitzt. Anstatt der Helmkrone war im Hochmittelalter, insbesondere in der Blütezeit des Rittertums im 13. Jahrhundert, nur ein Helmwulst üblich, der auf dem Helm getragen wurde. Dieser diente der Befestigung der darunterliegenden Helmdecke und des darüberliegenden Helmkleinods. Tatsächlich getragen wurden Helmkronen zur Rüstung allenfalls im Spätmittelalter (15. Jahrhundert) von Fürsten bei zeremoniellen Anlässen oder Turnieren.[1] In den Bildern des Codex Manesse (um 1300 bis 1340) werden Kronen in Thron- oder Jagd-Szenen durchaus getragen, jedoch niemals in Rüstung auf Helmen, auch nicht von Monarchen.[2] Später kam es aber in der Heraldik auf, bei Adelswappen den Helmwulst durch eine Helmkrone zu ersetzen bzw. wurde sie selten auch direkt auf den Wulst gesetzt. Die Helmkrone bei Adelswappen (franz. couronne de noblesse, eng. crown, coronet) symbolisiert seit den Wappen des 15. Jahrhunderts den Rang von Adels- und später auch Patrizierfamilien.

Erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildete sich die Verleihung von Perlenkronen bei Adelsdiplomen als Vorrecht des Adels aus, früher kamen gekrönte Helme nur fürstlichen Personen zu. Die Rangkronen unterscheiden nicht offiziell zwischen Uradel und Briefadel. Der alte untitulierte Adel (Uradel) verwendet anstelle der ihm zustehenden „Blätterkrone“ bisweilen die gefälligere, siebenperlige Freiherrnkrone mit vielfältigen, irreführenden Argumenten. Die meist dem untitulierten Briefadel verliehene fünfperlige Adelskrone schmückt zu wenig und wird aus diesem Grund oft nicht verwendet. Es war eine Aufgabe der Heroldsämter, auf die richtige Verwendung der Rangkronen zu achten.[3] Der Deutsche Adelsrechtsausschuß hat zur Frage der heraldisch korrekten Verwendung von Rangkronen 2014, basierend auf einem Gutachten, festgehalten: „Rangkronen, als Schildkronen in einem Vollwappen entsprechen nicht der klassischen Heraldik und sind aus heraldischer Sicht zu vermeiden. Sie müssen jedoch adelsrechtlich akzeptiert werden, wenn sie diplommäßig verliehen worden sind, aber nur in diesem Fall.“[4]

Die Rangkronen im deutschen Sprachraum

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Heiliges Römisches Reich

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Kaiserkrone Bei der Kaiserkrone handelt es sich oft um eine Mitrenkrone, bei der unter dem sich aus dem Kronreife hocherhebenden Bügel eine um neunzig Grad gedrehte Mitra erscheint. Spätere Ausführungen deuten diese Mitrenform durch Metallplatten, die eine Samtmütze umgeben, nur noch an.
Königskrone (Böhmen) Die Wenzelskrone tritt mitunter als eine Schildkrone in den kaiserlichen Wappen Josephs II. auf.
Ducal_Hat neuer Kurhut/Herzogshut Der Kurhut hat fünf sichtbare Bügel mit Reichsapfel an der Spitze und einen fünflatzigen Hermelinstulp und wird zuweilen auch als Herzogshut verwendet. Zwischen den Bügeln ist volles purpurnes Futter sichtbar.
älterer Kurhut Eine frühere Form des Kurhutes zeigt nur einen Bügel und Reichsapfel.
Oldest_Electoral_hat ältester Kurhut Der älteste Kurhut hat keine Bügel und statt des Reichsapfels ein Hermelinschwänzchen.
Erzherzogshut
Herzogshut Der Herzogshut der Steiermark geht auf ältere Typen von Herzogshüten/-kronen zurück und wird noch heute im Wappen der Steiermark verwendet.
Herzogskrone Die Herzogskrone gleicht dem Herzogshut, weist anstelle des Hermelinstulps jedoch einen edelsteinbesetzten Stirnreif mit Blattzinken auf.
Fürstenhut Fürstenhut Der Fürstenhut hat drei sichtbare Bügel mit Reichsapfel an der Spitze und einen fünflatzigen Hermelinstulp. Zwischen den Bügeln ist volles purpurnes Futter sichtbar.
Fürstenkrone Die Fürstenkrone ist ein goldener, mit Steinen besetzter Reifen mit fünf Blattzinken und einer von drei sichtbaren Bügeln umschlossenen purpurnen Mütze mit dem Reichsapfel als oberem Abschluss. Der Fürstenhut dagegen zeigt anstelle des Reifs einen dreilatzigen Hermelinstulp.
moderne Grafenkrone Bei der Grafenkrone sind auf einem goldenen Reif (ähnlich dem der Adelskrone) neun mit silbernen Perlen besetzte Zacken sichtbar.[5] Einige ältere reichsständische Grafenhäuser verwendeten Kronen, die auf den Zinken abwechselnd fünf Blätter und vier Perlen zeigen.
moderne Freiherrnkrone Die „neuere“ Form der Freiherrnkrone besteht aus einem goldenen Reif (ähnlich dem der Adelskrone), auf welchem sieben mit silbernen Perlen besetzte Zacken sichtbar sind.[6]
allgemeine Adels- und Helmkrone Die alte Adelskrone des untitulierten Niederadels ist identisch mit der Helmkrone und ist ein goldener, mit Perlen und Steinen besetzter Reif, der oben mit acht Zinken versehen ist, von denen fünf sichtbar sind. Davon sind die mittleren und die äußeren blätterartig gebildet, während die anderen Perlen tragen („Blätterkrone“).
moderne Adelskrone Die neuere Adelskrone des untitulierten Adels, besonders vom Briefadel geführt, trägt statt der Blattzinken insgesamt fünf silberne Perlen. Der Kronreif ist golden, mit Perlen und Edelsteinen (meist als Saphire und Rubine dargestellt) besetzt.[7]

Vor allem seit 1803/1806 gebräuchliche Kronen

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Kaiserkrone (HRR 1804–1806) Nach Schaffung der Erbkaiserwürde für Österreich wird im kaiserlichen Wappen erstmals die Reichskrone als heraldische Krone verwandt, die hier den Adler krönt.
Kaiserkrone (Österreich seit 1804) Das Kaisertum Österreich übernimmt die Hauskrone Rudolfs II. als Kaiserkrone und als heraldische Krone.
Moderne Königskrone Die (moderne) Königskrone, welche Württemberg und Sachsen einführen, zeigt einen goldenen edelsteinbesetzten Stirnreif mit fünf sichtbaren in der Bügelmitte mit Edelsteinen und am Bügelrand mit Perlen besetzten Bügeln. Der Raum unterhalb der Bügel ist leer.
Moderne Großherzogskrone Die Großherzogskrone besteht aus einem edelsteinbesetzten goldenen Stirnreif mit fünf sichtbaren perlenbesetzten Bügeln und vier Blattzinken, unterbrochen von kleineren Perlenzinken. Unter den Bügeln zur Hälfte ausgefüllt mit einer purpurnen Mütze. Allerdings wird diese Krone mitunter auch als Königskrone verwendet und anerkannt.
Erlauchtkrone Einige mediatisierte Grafen- und kleinere Fürstenhäuser, die das Anrecht auf die Anrede Erlaucht hatten, führten eine Krone, aus der sich eine purpurne Mütze ohne Bügel erhob, die bei dem Familienoberhaupt oben mit einem Reichsapfel, bei den Nachgeborenen mit einem Hermelinschwänzchen besetzt war.

Deutsches Kaiserreich

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Für das Deutsche Kaiserreich wurden mit Regelung des Wappens auch neue heraldische Kronen für Kaiser, Kaiserin und Kronprinz geschaffen. Das exakte Gestaltung der Kronen unterlag ab Wilhelm II. leichten Veränderungen, die bspw. im veränderten Reichswappen ebenfalls ersichtlich sind. Die heraldische Kaiserkrone ist von der römisch-deutschen Reichskrone abgeleitet und nach dem damaligen Stilempfinden gestaltet worden. Alle drei heraldischen Kronen existieren nur als ebensolche, zu einer Realisierung der Entwürfe als echte Kronen kam es nicht. Die Königreiche Bayern und Preußen übernahmen bei ihrem Entstehen für die heraldischen Kronen ihrer Wappen das Aussehen der tatsächlichen Königskronen. Die übrigen Staaten verwendeten in der Regel die bereits zu Zeiten des Heiligen Römischen Reiches üblichen heraldischen Kronen.

Wilhelminische Kaiserkrone Die Krone zeigt vier größere und vier kleinere, in einem Achteck nebeneinandergestellte, oben abgerundete und mit Brillanten eingefasste Goldplatten. Die größeren Platten zeigen je ein großes Kreuz, das unten von zwei kleineren Kreuzen bewinkelt wird; die kleinen Platten erhalten je einen Adler, mit über seinem Kopfe schwebendem, achtstrahligem Stern. Auf den größeren Platten ruhen goldene, reichverzierte Bügel, die im Scheitelpunkte der Krone in ein Blattornament auslaufen, das einen mit Steinen gezierten, blauen Reichsapfel trägt. Die Krone ist golden gefüttert und umschließt eine niedere Mütze aus Goldbrokat, der mit Reichsadlern und Reichskronen gemustert ist.
Kaiserin Die Krone weist vier Bügel auf, die eine Mütze aus Goldbrokat umschließen. Der Stirnreif ist mit vielen Rubinen und Brillanten geschmückt und mit Goldstoff gefüttert.
Kaiserlicher Kronprinz Die Krone des preußisch-deutschen Kronprinzen besteht aus einem edelsteinbesetzten Stirnreif, der oben abwechselnd von vier Kreuzen und vier aus Brillanten gebildeten Adlern geziert ist. Vier goldene, perlenbesetzte und reichverzierte Bügel laufen im Scheitelpunkt der Krone in ein Blattornament aus, das einen mit Steinen gezierten, blauen Reichsapfel trägt. Umfasst von den Bügeln erscheint eine niedere rotsamtene Mütze mit ebenso gefärbtem Futter. Die Gestalt der Kreuze hat sich im Laufe der Zeit von eher dem eisernen Kreuz nachempfundenen zu schmuckvolleren Formen verändert.
Preußische Königskrone Die Krone Wilhelms II., oder auch Hohenzollernkrone wurde 1888 für die (nie erfolgte) Krönung Wilhelms zum König von Preußen angefertigt. Sie ist der ursprünglich angefertigten Krone des Königreichs Preußen recht ähnlich. Sie besitzt einen goldenen Stirnreif, der mit Diamanten geschmückt ist. Die Ansätze der je mit 10 Brillanten geschmückten acht Kronenbügel sind durch Fleurons aus je vier Brillanten gedeckt, zwischen denen sich Perlzinken erheben. Als Reichsapfel erscheint ein großer Saphir.
Bayerische Königskrone Die Krone des Königreichs Bayern wurde nach der Erhebung Bayerns zum Königreich durch Vermittlung des Hofjuweliers Borgnis in Frankfurt am Main in derselben Pariser Werkstätte entworfen und angefertigt, aus welcher auch die Kroninsignien Napoleons I. hervorgingen. Sie wird in der Schatzkammer der Residenz zu München aufbewahrt. Die Krone wurde auch als heraldische Krone Bayerns verwendet. Von gewöhnlichen Königskronen unterscheidet sie sich vor allem dadurch, dass die Kronbügel mit Edelsteinen besetzt sind, statt Perlen zu tragen. Die hier dargestellte Abbildung Hugo Ströhls weicht allerdings von der behördlich in den Wappen verwendeten heraldischen Krone in einigen Details ab.

Rangkronen in bestehenden Monarchien

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Wappen Belgiens mit der Königskrone

Das Königreich Belgien hat nach der Abspaltung von den Niederlanden viele Rangkronen beibehalten, allerdings gibt es auch Unterschiede, die oft auf das Erbe der spanischen Niederlande oder das Heilige Römische Reich zurückführbar sind.

König Fürst /
Prinz
Fürst
(alt)
Herzog Marquis Graf
Graf
(alt)
Graf
(alt)
Vizegraf Baron Baron
(alt)
Chevalier
König Kronprinz Prinz Herzog Marquis Graf Freiherr Adelskrone

Großbritannien

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Im formalen englischen Sprachgebrauch wird das Wort Krone für die Krone eines Monarchen verwendet und für alle anderen Kronen wird von „Coronets“ gesprochen. In der Peerage zeigt das Design einer Krone den Rang seines Besitzers.

Eine Person mit der Bemächtigung, eine Rangkrone zu tragen, stellt diese üblicherweise in ihrem Wappen über dem Schild und unter dem Helm dar.

Mitglieder des britischen Königshauses haben Rangkronen auf ihren Wappen und dürfen diese bei Krönungen tragen. Hin und wieder werden durch königliche Vollmachten abweichende Versionen für Individuen zugelassen.

König/Königin
Imperial/Tudor Crown
1902 bis 1953 und seit 2022
König/Königin
St. Edwardskrone
1953 bis 2022
König/Königin
Schottland
Thronfolger Dem Thronfolger wird gewöhnlich der Titel Prince of Wales verliehen, die Rangkrone steht dem Thronfolger aber bereits aufgrund des Status als Heir apparent zu.
Prince or Princess
Sohn oder Tochter des Monarchen
Prince or Princess
Kinder eines Sohns des Monarchen
Prince or Princess
Kinder einer Tochter des Monarchen
Britische Herzogskrone Die Krone eines Herzogs (Duke) ist ein reich ziselierter Reif, von dem sich acht Erdbeerblätter erheben, dahinter eine purpurne Samtkappe, die mit einer goldenen Quaste nach oben und einem Hermelinreifen nach unten abschließt.
Alte Form des englischen Herzogshutes
Britische Marquesskrone Die Krone eines Markgrafen (Marquess) hat vier Erdbeerblätter und vier silberne Kugeln, so genannte Perlen.
Earlskrone Die Krone eines Grafen (Earl) hat acht Erdbeerblätter und acht auf Zinken sitzende Perlen.
Britische Vizegrafenkrone Die Krone eines Vizegrafen (Viscount) hat nur zwölf silberne Perlen und keine Erdbeerblätter.
Britische Baronskrone Die Krone eines Barons oder eines Lord of Parliament hat nur sechs silberne Perlen und keine Erdbeerblätter.
König Fürst/ Prinz Herzog Marquis Graf Burggraf Baron Ritter Adelskrone

Das norwegische Rangkronensystem hat Gemeinsamkeiten mit dem System Dänemarks und Schwedens.

König König (1905) Kronprinz Herzog Marquis Graf Freiherr Adelskrone

Das schwedische Rangkronensystem gilt als besonders archaisch und konservativ.

König Kronprinz Herzog Graf Freiherr Adelskrone
Monarch Thronfolger Kind des
Monarchen mit
dem Titel Infant
Granden Herzog Marqués Graf
Vizegraf Baron Señor/Don Alte
Caballerokrone
Alte
Herzogskrone
Alte
Grafenkrone
Alte
Baronskrone

Die Rangkronen in untergegangenen Monarchien

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Wichtigste Figur im Rangsystem stellt die Bourbonenlilie dar, die im Kronreif statt der üblichen Blattzinken getragen wird. Sie ist allein dem König, seinen nächsten direkten Anverwandten und den Nachkommen königlicher Linien vorbehalten.

König Die Königskrone ist eine typische Bügelkrone, jedoch weist sie statt des üblichen Reichsapfels mit Kreuz eine Lilie (teils auf einem Globus) als Abschluss auf.
Dauphin Aus dem Kronreif mit fünf Lilienzinken ragen vier Bügel hervor, die Delphinen nachempfunden sind und an deren Scheitelpunkt eine Lilie herausragt. Siehe Dauphinkrone.
Enfant de France/Petit Enfant Die Kinder und Enkelkinder des Monarchen (Enfants de France/Petits Enfants de France) tragen einen Kronreif mit fünf Lilienzinken.
Prince du Sang Die Nachkommen königlicher Blutslinien (Princes du Sang) tragen ebenfalls einen Kronreif jedoch mit nur drei Lilienzinken, zwischen denen jeweils ein Blattzinken eingeschoben ist.
Duc et Pair de France Die Pairs de France haben eine in ihrer Rangkrone eingestülpte Samtmütze mit einer Quaste an der Spitze.
Duc (Herzog) Der französische Herzog trägt einen offenen Kronreif mit fünf Blattzinken.
Marquis et Pair de France Die Pairs de France haben eine in ihrer Rangkrone eingestülpte Samtmütze mit einer Quaste an der Spitze.
Marquis (Markgraf) Der Marquis trägt einen offenen Kronreif mit drei Blattzinken und dazwischen zwei Perlzinken, auf denen jeweils drei Perlen befestigt sind. Die alte Form der Marquiskrone sieht drei Zinken mit jeweils einer Perle zwischen den Blattzinken vor.
Comte et Pair de France Die Pairs de France haben eine in ihrer Rangkrone eingestülpte Samtmütze mit einer Quaste an der Spitze.
Comte (Graf) Der Graf trägt einen Kronreif mit neun Perlzinken.
Graf (alte Form) Die alte Form der Grafenkrone sah jeweils links und rechts außen sowie am mittleren Zinken drei Perlen statt nur einer vor.
Vicomte Der Vicomte trägt eine Krone mit fünf Perlzinken.
Vidame Die Krone des seltenen Titels des Vidame fällt aus dem üblichen Schema, da sie drei Kreuzzinken aufweist.
Baron Die Baronskrone ist ein einfacher Kronreif mit einer dreimal umgewundenen Perlenkette.
Chevalier (Krone der Bannerherren) Die Chevalier-Bannerherren tragen einen einfachen Kronreif.
Chevalier (Tortillon) Ein Chevalier führt einen zweifarbigen Wulst (Tortillon).

Napoleonisches Kaiserreich

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Napoleon Bonaparte schuf ein eigenes neues heraldisches System, in dem auch alle Rangkronen weitestgehend durch Mützen (Birets/Toques) ersetzt wurden. Das System verschwand mit dem Ende seiner Herrschaft wieder zugunsten des alten traditionellen Systems der Rangzeichen.

Kaiser Bonnet
d’honneur
Souveräner
Fürst
Fürst /
Prinz
Herzog Graf Baron Chevalier

Königreich Italien (1861–1946)

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Das italienische System weist viele Gemeinsamkeiten mit dem spanischen und französischen auf, birgt jedoch auch Unterschiede. Vor Entstehung des Königreiches gab es keine regelnde Instanz für den Gebrauch von Rangkronen für ganz Italien. Grundlage des italienischen Rangkronensystems bildete die Verordnung zu den äußeren Wappenelementen vom 4. März 1870. Nach der Errichtung der Consulta Araldica del Regno d’Italia, der dem Innenministerium unterstellten Heroldskommission, zuständig für alle heraldischen und Adelsangelegenheiten, war man bestrebt, eine normative Grundlage für das Königreich zu schaffen; so wurden am 1. Januar 1890 die Wappen und mit ihnen die Rangkronen des königlichen Hauses reguliert. Gleichzeitig war man bereit, auf die bisherigen Vielfalten Rücksicht zu nehmen, was in der Folgeverordnung vom 13. April 1905 (erweitert am 7. Juni 1943) zur Unterscheidung von „normalen“ Kronen und vor dem Risorgimento gebräuchlichen, sogenannten tolerierten Kronen führte.

König
Principe ereditario
Principe
Herzog
Marchese
Graf
Vizegraf
Baron
Edelleute
Erbritter
Patrizier
Provinz
Stadt
Kommune

Italienische Einzelstaaten vor 1861

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Tiara
(Kirchenstaat)
Krone der
Toskana
Dogenmütze
Venedig
Krone von
San Marino

Das russische System orientierte sich grob an den Rangzeichen der Nachbarstaaten.

Zar Fürst
(Erlaucht)
Graf Baron Adelskrone

Weitere Beispiele

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Königskrone Ungarns Die heilige Stephanskrone ist die Königskrone des Königreiches Ungarn, der wichtigste und allein gültige Gegenstand der ungarischen Krönungsinsignien. Die Pendilien sind eine Reminiszenz. Sie erinnern an die Entstehung der Krone. Das Diadem, der Siegeskranz wurde mit Schnüren an dem Helm befestigt. Daraus entwickelte sich die Krone.
Königskrone Rumäniens Die Stählerne Krone des Königreichs Rumänien besteht aus Stahl und wurde aus einer Gussstahlkanone angefertigt, die die rumänische Armee bei Plewen (Bulgarien) von den Osmanen im Rumänischen Unabhängigkeitskrieg (1877–1878) erbeutet hatte.
Krone des Großfürstentums Siebenbürgen
Krone des Königreichs Bulgarien
Krone des Vizekönigs von Ägypten
Krone des Schahs von Persien
Zackenkrone Die Zacken sollen der Überlieferung nach die zwölf Monate eines Jahres symbolisieren.
Mauerkrone Die Mauerkrone versinnbildlicht das freie Bürgertum.
Berliner Mauerkrone
Schiffskrone Die Schiffskrone (naval crown) ist eine Besonderheit über englischen Wappen.
Russische Form der Mauerkrone
  • Ottfried Neubecker: Heraldik. Wappen – Ihr Ursprung, Sinn und Wert. Krüger, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8105-1306-7, S. 166–185.
  • H. G. Ströhl: Heraldischer Atlas. Eine Sammlung von heraldischen Musterblättern für Künstler, Gewerbetreibende, sowie für Freunde der Wappenkunde. J. Hoffmann, Stuttgart 1899 (Nachdruck. (= Heraldische Reihe. Band 4). PHV – Phaleristischer Verlag Autengruber und Hrdina, Offenbach am Main 2000, ISBN 3-934743-08-0).

Einzelnachweise

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  1. Siehe etwa die Darstellung eines Turnierkampfs zwischen dem Herzog von Bretagne (mit Helmkrone) und dem Herzog von Bourbon (mit Helmwulst) in einer Zeichnung von Barthélemy d’Eyck (circa 1460): [1]
  2. Siehe etwa König Wenzel II. von Böhmen gekrönt auf dem Thron sitzend: [2] oder König Konradin auf der Jagd: [3], im Gegensatz zu den Herzögen von Breslau [4], Anhalt [5] und Brabant [6] in Rüstung ohne Helmkronen.
  3. Theodor Ilgen, Erich Gritzner, Ferdinand Friedensburg: Grundriss der Geschichtswissenschaft zur Einführung in das Studium der Deutschen Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Band 1 Abteilung 4 ... Heraldik ... 1912 - S. 96, 5. Rangkronen - Im Jahr 1912, als dieses Buch geschrieben wurde, gab es noch den Adel und die Heroldsämter. Die Heroldsämter konnten aber den häufigen Missbrauch der freiherrlichen Rangkrone nicht wirklich verhindern. Die Tradition in den Familien führt noch immer zu erstaunlichen Fehlinformationen.
  4. Georg Freiherr von Frölichsthal: Ungewöhnliche Rangkronen, in: Deutsches Adelsblatt vom 15. März 2024, S. 5
  5. Adolf Matthias Hildebrandt (Begründer), Ludwig Biewer (Bearb.): Wappenfibel. Handbuch der Heraldik. 19. Auflage, h.g. vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses für die Deutsche Wappenrolle. Degener, Neustadt an der Aisch 1998, S. 89.
  6. Adolf Matthias Hildebrandt (Begründer), Ludwig Biewer (Bearb.): Wappenfibel. Handbuch der Heraldik. 19. Auflage, h.g. vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses für die Deutsche Wappenrolle. Degener, Neustadt an der Aisch 1998, S. 89.
  7. Adolf Matthias Hildebrandt (Begründer), Ludwig Biewer (Bearb.): Wappenfibel. Handbuch der Heraldik. 19. Auflage, h.g. vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, bearb. im Auftrag des Herolds-Ausschusses für die Deutsche Wappenrolle. Degener, Neustadt an der Aisch 1998, S. 88.