Grates nunc omnes
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Grates nunc omnes lauten die lateinischen Anfangsworte der Sequenz der Mitternachtsmesse zu Weihnachten.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sequenz stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist erstmals in einem Regensburger Tropar von 1030 belegt. Sie ist im achten Kirchenton komponiert und ist im von der Druckerei von Lucantonio Giunta in Venedig gedruckten Choralbuch von 1527 noch enthalten.[1] Sie gehört allerdings zu der Vielzahl von Sequenzen, die seit der Reform des Konzil von Trient in der Mitte des 16. Jahrhunderts nicht mehr Teil der offiziellen römisch-katholischen Liturgie sind.
Die Sequenz wurde auch zur Kommunion und als Prozessionsgesang verwendet. Im 14. Jahrhundert entwickelte sich der Brauch, sie responsorisch mit einer deutschen Strophe (Leise) zu verbinden. Die Leise Lovet sistu Ihesu Crist ist erstmals in einer mittelniederdeutschen Handschrift von 1380 aus dem Zisterzienserinnen-Kloster Medingen belegt.[2] Aus dieser Kontrafaktur schuf Martin Luther unter Hinzufügung von sechs weiteren Strophen das Weihnachtslied Gelobet seist du, Jesu Christ (EG 23, GL 252).[1]
Text und Übersetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Latein | Übersetzung
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hansjakob Becker u. a. (Hrsg.): Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48094-2, S. 69–75.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- vollständiger Text von Gelobet seist du, Jesu Christ
- Michael Fischer: Gelobet seist du, Jesu Christ (2007). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Markus Bautsch: Grates nunc omnes, in: Über Kontrafakturen gregorianischen Repertoires, Katholische Kirchengemeinde Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz, Oktober 2019, abgerufen am 16. Dezember 2020
- ↑ Walther Lipphardt: Zwei neu aufgefundene Nonnengebetbücher aus der Lüneburger Heide als Quelle niederdeutscher Kirchenlieder des Mittelalters. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, Jg. 14 (1969), S. 123–129, hier S. 127 (JSTOR:24193532).