Gregor Hauser

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Gregor Hauser (* um 1470 in Stetten am kalten Markt; † 20. September 1520 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Architekt und Steinmetz und ab 1515 Dombaumeister des Wiener Stephansdoms.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren wurde Gregor Hauser wohl um 1470 auf Burg Stetten (Stedin) der Herrschaft Hausen bei Sigmaringen, Johannes Cuspinian nennt Freiburg im Breisgau als seinen Herkunftsort,[1] wo er seine Ausbildung am Bau des 1513 fertiggestellten Münsterchores erfahren hatte. In Wien zunächst Parlier der Dombauhütte, trat Hauser 1515 die Nachfolge des inzwischen verstorbenen Anton Pilgram an, dessen Witwe Dorothea er heiratete. In seinem Testament bedachte er auch seinen Schwager Hannsen Kirchmann von Freiburg mit seinem goldenen Siegelring und einem Harnisch (gulden phetschad ring und harnaß) sowie fünf Pfund Pfennigen.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch als Parlier unter Pilgram führte Gregor Hauser die technisch komplizierten Wiederherstellungsarbeiten am Südturmhelm aus, die durch einen erneuten Blitzschlag notwendig geworden waren.[2] Da sich Hausers Meisterzeichen und Besitzvermerk auf zwei Kopien der Pläne für den unvollendeten Nordturm findet,[3] hatte er sich offensichtlich mit der Möglichkeit auseinandergesetzt, den Nordturm weiterzubauen, doch wurden die Arbeiten an ihm nicht wieder aufgenommen. Zusammen mit Michael Tichter erstellte er im Stephansdom die Balustrade des Friedrichsgrabs, und auch der Treppenaufgang zur Pilgramkanzel, deren technische Zeichnung erhalten ist, dürfte von ihm ausgeführt worden sein. In der Kirche Maria am Gestade in Wien geht die 1515 datierte Westempore auf seinen (erhaltenen) Entwurf zurück. Noch im September 1520, nur wenige Wochen vor seinem Tod, wurde Hauser von der Stadt Krems zur Begutachtung des Neubauprojekts der Stadtpfarrkirche St. Veit eingeladen.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Richard Perger: Die Baumeister des Wiener Stephansdomes im Spätmittelalter. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 23, 1970, S. 90f.
  2. Johann Josef Böker: Der Wiener Stephansdom, Architektur als Sinnbild für das Haus Österreich, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2007, S. 316.
  3. Hans Koepf: Die gotischen Planrisse der Wiener Sammlungen. Böhlau-Verlag, Wien 1969, S. 4.
  4. Hermann Göhler: Beiträge zur Geschichte des Nordturmes von St. Stephan in Wien. In: Unsere Heimat. Zeitschrift des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich und Wien, NF 6, 1933, S. 252
VorgängerAmtNachfolger
Anton Pilgram (Baumeister)Wiener Dombaumeister
1515–1520
Michel Fröschl