Gumbertusbibel
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Die Gumbertusbibel ist eine illustrierte mittelalterliche Handschrift aus dem späten 12. Jahrhundert. Sie gehört zu den eindrucksvollen Riesenbibeln, die den vollständigen Bibeltext in einem Band beinhalten („Pandekt“). Sie misst 67 × 46 cm und zählt 394 Pergamentblätter mit prachtvoller Illustrierung, darunter elf Bildseiten. Sie zählt somit zu den bedeutenden Kunstwerken der Buchkunst der Romanik.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Entstehungsort der um 1180 bis 1185 angefertigten Handschrift ist umstritten. Zum Preis von 12 Talenten wurde sie mit finanzieller Unterstützung durch die Bürger von Ansbach für das Gumbertusstift in Ansbach gekauft, und zwar spätestens 1195, dem Todesjahr des Dekans Gotebold, der an führender Stelle in der handschriftlichen Widmung erwähnt wird.[1] Nach der Auflösung des Stifts kam der Codex 1607 in die von Markgraf Georg Friedrich gestiftete Konsistorialbibliothek, welche 1733 der Schlossbibliothek Ansbach inkorporiert wurde.[2] 1805 gelangte sie von dort mit anderen Ansbacher Codices in die Universitätsbibliothek Erlangen, wo sie unter der Signatur Ms. 1 (Manuskript 1) aufbewahrt wird.
Vom 1. Mai bis 27. Juli 2014 widmete sich die Ausstellung Die Gumbertusbibel. Goldene Bilderpracht der Romanik im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg der Handschrift.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Fischer: Die lateinischen Pergamenthandschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Band 1, Erlangen 1928, S. 1–3 (Digitalisat auf manuscripta-mediaevalia.de).
- Veronika Pirker-Aurenhammer: Die Gumbertusbibel. Codex 1 der Universitätsbibliothek Erlangen. Universitäts-Verlag Regensburg, Regensburg 1998, ISBN 3-930480-11-5.
- Anna Pawlik, Michele C. Ferrari (Hrsg.): Die Gumbertusbibel. Goldene Bilderpracht der Romanik (Katalog zur Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, 1. Mai bis 27. Juli 2014). Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-936688-85-6 (Bilder vom Einband und den ganzseitigen Miniaturen der Gumbertusbibel S. 83–96).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biblia sacra - UER MS 1. In: bib-bvb.de. Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, abgerufen am 29. Mai 2020 (Digitalisat der Gumbertusbibel).
- Katalogeintrag der UB Erlangen-Nürnberg
- Gumbertusbibel. Die Ansbacher Riesenbibel, ein Meisterwerk der mittelalterlichen Buchkunst. In: fau.de. Erlanger Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, abgerufen am 29. Mai 2020 (Forschungsprojekt über die Gumbertusbibel mit ausführlichem Literaturverzeichnis).
- Die GUMBERTUSBIBEL im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. In: kunstnuernberg.de. 13. Mai 2014, abgerufen am 29. Mai 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pawlik/Ferrari 2014, S. 11–12.
- ↑ Pawlik/Ferrari 2014, S. 103.
- ↑ Die Gumbertusbibel. Goldene Bilderpracht der Romanik. In: gnm.de. Germanisches Nationalmuseums, abgerufen am 29. Mai 2020.