Handelshochschule Königsberg
Van Wikipedia, de gratis encyclopedie
Die Handelshochschule war eine Hochschule im ostpreußischen Königsberg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon 1907 fanden städtische Handelshochschulkurse im Altstädtischen Rathaus statt. 1915 entstand daraus eine Handelshochschule, die aufgrund des enormen Zuspruches bald in die Gebäude der Steindammer Schule in die 3. Fließstraße 1 verlegt wurde. 1928 zählte man bereits 600 Studenten. Am 24. November 1930 wurde der Handelshochschule mit einem Festakt in der Stadthalle das Promotionsrecht verliehen. Am gleichen Tag erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Hochschulgebäude durch den preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun am Oberteich. Der Neubau wurde durch den Architekten und preußischen Baubeamten Hans Malwitz mit einem Kostenaufwand von 1.113.000 Reichsmark erstellt.
Die Handelshochschule war die einzige Ostdeutschlands und hatte im Wintersemester 1937/1938 neun Professoren, 28 Dozenten, 234 Studenten und 88 Gasthörer; die Bibliothek umfasste 47.000 Bände. Zu den zwölf Seminaren kamen noch das Technologisch-warenkundliche Institut, das Institut für Bürowirtschaft und das Institut für Genossenschaftswesen. In der Zeit des Nationalsozialismus bestanden an der Handelshochschule drei Kameradschaften: „Henning Schindekopp“, „Samland“ (ASpV Ostpreußen)[1] und „Memelland“.[2]
Die 1946 gegründete Wirtschaftshochschule Mannheim übernahm zu Beginn der 1960er Jahre eine Patenschaft für die Königsberger Handelshochschule. Die Akten wurden 1970 nach Mannheim abgegeben.
Alumni und Lehrer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liesel Beckmann
- Walter Le Coutre
- Otto Gerlach (Ökonom)
- Otto Hummel
- Alfred Manigk
- Andreas Predöhl
- Karl Friedrich Rößle
- Erwin Scheu
- Hans Seischab
- Herbert Schack
- Gustav Schneider (Politiker, 1877)
- Ernst Walb
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Sonderausgabe. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
- Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek)).
- Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
- Fritz Urbschat: Die Geschichte der Handelshochschule Königsberg/Pr. Holzner, Würzburg 1962 (Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg. Beiheft 21, ISSN 0075-2185 = Göttinger Arbeitskreis. Veröffentlichung 255)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ASpV Ostpreußen und Grenzmannschaft Ostpreußen waren namensgleiche, aber völlig verschiedene Verbindungen.
- ↑ Henning Schindekopp und Memelland waren Altherrenschaften ohne Altherrenverein.
Koordinaten: 54° 44′ N, 20° 31′ O