Hans-Jürgen Möller

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Hans-Jürgen Möller

Hans-Jürgen Möller (* 15. Juli 1945 in Goldenstedt) ist ein deutscher Psychiater sowie ehemaliger Professor für Psychiatrie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Möller absolvierte das Studium der Medizin in Göttingen und Hamburg, wo er mit dem medizinischen Staatsexamen und Dissertation zum Dr. med. das Studium abschloss. Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie erfolgte am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Von 1981 bis 1988 war er außerordentlicher Professor für das Fach Psychiatrie an der Technischen Universität München, von 1988 bis 1994 ordentlicher Professor für Psychiatrie und Direktor der Psychiatrischen Klinik der Universität Bonn als Nachfolger von Gerd Huber. Seit 1994 war Möller ordentlicher Professor für Psychiatrie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2012 ging er in den Ruhestand.

Im Ruhestand war Möller Präsident und auch Senator der Deutschen Eliteakademie,[1] die ihren Sitz in Bräunsdorf (Oberschöna) im Landkreis Mittelsachsen hatte. Die Deutsche Eliteakademie war von 2003 bis 2019 ein nach Eigenangaben „polymorpher Meinungsführer mit einer durchaus kosmopolitischen Breite“.[2] Im Rahmen der Eliteakademie leitete der prononcierte Psychopharmakologe Möller zusammen mit apl. Professor Dr. Gerhard Laux, dieser heute MVZ Waldkraiburg[3] des Landkreises Mühldorf am Inn, das Institut für evidenzbasierte Medizin in der Psychopharmakotherapie.[4]

Möller erhielt von folgenden Firmen Forschungsgelder, war Mitglied deren Beratungsgremien oder erhielt Honorare für Vorträge: AstraZeneca, Bristol-Myers Squibb, Eisai, Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Janssen-Cilag, Lundbeck, Merck, Novartis, Organon, Pfizer, Sanofi-Aventis, Sepracor, Servier and Wyeth.[5]

Möllers Forschungsschwerpunkte sind die Methodik klinisch-psychiatrischer Forschung, die biologische Psychiatrie der schizophrenen und affektiven Erkrankungen, die klinische Psychopharmakologie und die Gerontopsychiatrie.

Er ist Autor oder Co-Autor von mehr als 1100 wissenschaftlichen Aufsätzen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften (Hirsch-Faktor 60), Autor oder Herausgeber von mehreren Büchern, unter anderem von Lehrbüchern der Psychiatrie und der Psychopharmakologie, Chief Editor der Zeitschrift European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience sowie Mitherausgeber der Zeitschriften Nervenarzt und Psychopharmakotherapie. Möller ist Mitglied des Herausgeberkollegiums mehrerer nationaler und internationaler Zeitschriften, unter anderem des The World Journal of Biological Psychiatry und ehemaliger Chief Editor (2000–2009) des The World Journal of Biological Psychiatry.

Möller ist Mitglied nationaler und internationaler Fachgesellschaften und war von 2010[6] bis 2012[7] Präsident des Collegium Internationale Neuro-Psychopharmacologicum (CINP). Von 2009 bis 2010 war er zudem Präsident der European Psychiatric Association (EPA).[8] 2011 war er Vorsitzender der Sektion Pharmakopsychiatrie der World Psychiatric Association (WPA).[9] Von 1997 bis 2001 war Möller Präsident, jetzt ist er Ehrenpräsident der World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP).[10] Möller ist Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung VERUM.[11]

Rechtliche Auseinandersetzung

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Der breiten Öffentlichkeit wurde Möller als Privatgutachter aufgrund eines Rechtsstreits mit dem Münchner Teppichkunsthändler Eberhart Herrmann bekannt.[12] Möller wurde zunächst 2008 vom Landgericht München I aufgrund einer Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht zur Zahlung eines Schmerzensgelds von 5000 Euro an Herrmann verurteilt,[13] wogegen beide in Berufung gingen. 2010 wurde er schließlich vom Oberlandesgericht München wegen „Eingriffs in das allgemeine Persönlichkeitsrecht“ Herrmanns zur Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 15.000 Euro und Ersatz aller auf der Rechtsverletzung beruhenden materiellen Schäden verurteilt; die Revision wurde nicht zugelassen.[14]

  • Dissertation: Lichtmikroskopische und elektronenmikroskopische Untersuchungen an botryoiden und soliden embryonalen Rhabdomyosarkomen, 1984
  • Die Achsenstellung der unteren Frontzähne bei anatomisch korrektem Gebiß, 1970
  • Neuroscience-based nomenclature (jNbN) to replace traditional terminology of psychotropic medications, SpringerLink
  • The relevance of ‘mixed anxiety and depression’ as a diagnostic category in clinical practice, SpringerLink
  • „Wir sind auf einem guten Weg“: Psychiatrie, SpringerLink

Einzelnachweise

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  1. Einrichtungen und Funktionsträger – DEA Deutsche Eliteakademie AG. Abgerufen am 11. April 2021 (deutsch).
  2. DEA Deutsche Eliteakademie AG – 2003 – 2019. Abgerufen am 11. April 2021 (deutsch).
  3. MVZ Waldkraiburg – Prof. Dr. Gerd Laux. Abgerufen am 11. April 2021.
  4. Einrichtungen und Funktionsträger – DEA Deutsche Eliteakademie AG. Abgerufen am 11. April 2021 (deutsch).
  5. Möller, Hans-Jürgen: "Unipolare depressive Erkrankungen", in: Nervenarzt, 80. Jg. (2009), S. 513–514
  6. A Research and Education Conference. Major Psychoses and Substance Abuse. Edinburgh International Conference Centre(EICC), Edinburgh, Scotland 25 - 27 April 2009. Programme and Abstract Book. Collegium Internationale Neuro-Psychopharmacologicum, S. 2, abgerufen am 12. Februar 2017.
  7. 29th CINP World Congress of Neuropsychopharmacology. 2 – 26 June 2014. Vancouver, Canada. Final Programme. In: med-fom-psychiatry.sites.olt.ubc.ca. International College of Neuropsychopharmacolog, S. 8, abgerufen am 12. Februar 2017.
  8. Presidents. European Psychiatric Association, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2011; abgerufen am 12. Februar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europsy.net
  9. World Psychiatric Association / Pharmacopsychiatry. wpanet.org, archiviert vom Original am 2. November 2011; abgerufen am 12. Februar 2017.
  10. History. In: wfsbp.org. Abgerufen am 12. Februar 2017.
  11. Stiftungsrat der Stiftung VERUM, abgerufen am 5. Dezember 2017
  12. Alexander Osang: Der Fluch der Teppiche. In: Der Spiegel, Nr. 52/2008, 20. Dezember 2008, S. 48–53.
  13. Landgericht München I, Az. 9 O 22406/97, Urteil vom 20. August 2008.
  14. Oberlandesgericht München, Az. 1 U 4650/08, Urteil vom 4. Februar 2010.