Harry Hindemith

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Harry Hindemith (1950)

Harry Hindemith (* 16. Juni 1906 in Brüssel; † 21. Januar 1973 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Arbeitersohn studierte nach der Realschule an den Musikhochschulen Mannheim und Karlsruhe. Seit 1925 war er Mitglied des KJVD, seit 1928 der KPD. Er nahm Schauspielunterricht bei Hans Finohr in Würzburg und gab 1930 sein Bühnendebüt am Stadttheater Würzburg.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er vorübergehend in Haft genommen und unterlag einer Auftrittsbeschränkung. Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 4.516.872).[1] Er spielte am Landestheater Allenstein und an den Städtischen Bühnen Wuppertal. Seinen ersten Filmauftritt hatte er in der Rolle eines Reporters in dem Propagandafilm Junge Adler.

Nach Kriegsende wirkte er zunächst am Theater Rostock und ab 1945 am Deutschen Theater Berlin, wo er in der Eröffnungs-Inszenierung von Nathan der Weise als Saladin neben Paul Wegener mitwirkte. Meist agierte er als Arbeiter in sozialistischen Gegenwartsstücken. 1954 wechselte er an die Volksbühne, wo er unter anderem in der Titelrolle in Schillers Wilhelm Tell (1955), als alter Miller in Kabale und Liebe, Talbot in Maria Stuart und Großbauer in Erich Köhlers Der Geist von Cranitz (1972) zu sehen war. Am Maxim Gorki Theater stand er 1957 als Falschspieler Satin in Nachtasyl auf der Bühne.

Hindemith, seit 1945 wieder KPD-, später SED-Mitglied, wurde 1946 durch die Hauptrolle in dem Heimkehrerfilm Irgendwo in Berlin als Filmschauspieler bekannt. Auch danach war er meist Arbeiterdarsteller, oft nur in verhältnismäßig kleinen Rollen. Später verkörperte er manchmal auch negativ gezeichnete Figuren wie den Meister in Die besten Jahre (1965).

Insgesamt stand er in rund 80 Spiel- und Fernsehfilmen vor der Kamera. Er war mehrere Jahre Erster Vorsitzender des Clubs der Filmschaffenden und Berliner Vorsitzender der Gewerkschaft Kunst.

Harry Hindemith starb im Alter von 66 Jahren und liegt auf dem Französischen Friedhof in Berlin begraben.[2]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Harry Hindemith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/15740597
  2. knerger.de: Das Grab von Harry Hindemith