Heimkehr (Werefkin)

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Heimkehr (Marianne von Werefkin)
Heimkehr
Marianne von Werefkin, 1907
Tempera und Mischtechnik auf Pappe
55 × 75 cm

Heimkehr ist der Titel eines Gemäldes, das die russische Künstlerin Marianne von Werefkin malte. Das Werk gehört zum Bestand einer Privatsammlung und wurde 1980 zum ersten Mal publiziert.[1]

Technik, Maße und Datierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Darstellung handelt es sich um eine Temperamalerei in Mischtechnik auf Pappe, 55 × 75 cm im Querformat. Es gibt eine vorausgegangene farbige Gouache in der Fondazione Marianne Werefkin (FMW) in Ascona im Skizzenbuch a/24, das 1907 datiert ist.

Ikonografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bild zeigt auf der linken Seite einen schier endlosen Weg, der mit verschiedenen mehr oder weniger ausgeprägten Windungen in ein Gebirge hinaufführt. Dieser biegt an zwei Bergspitzen, die vom oberen Bildrand angeschnitten werden, nach rechts ab.

Farblich ist die Malerei horizontal in markanter Weise zweigeteilt. Das obere Drittel ist von der im Westen untergehenden Sonne in einem hellen Braunrosa beleuchtet. Dagegen sind die unteren zwei Drittel in einem schmutzigen Blaugrau verschattet und zeigen wenig differenzierte Felsbrocken und Geröll. Mit dem harten Aufeinandertreffen von Hell und Dunkel hat die Malerin augenscheinlich die Baumgrenze verdeutlicht.

Der Heimkehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem recht schmalen und steil ansteigenden Saumpfad, der weder als Wanderweg ausgewiesen, noch breit genug ist, um einen Säumer mitsamt einem Tragtier oder einer Packziege aufzunehmen, bewegt sich schweren Schrittes ein Mann bergauf. Er ist dunkel gekleidet, trägt einen Hut mit Krempe und robuste Schuhe. Nach vorn gebeugt, befördert er eine schwere Last. Links geschultert, hat er sie in einem großen Sack verstaut. Wo das Zuhause des „Heimkehrers“ zu suchen ist, zeigt Werefkin in ihrem Bild nicht. Auf seinem beschwerlichen Nachhauseweg wird der „Heimkehrer“ von einem auf dem Bauch liegenden, blauen Ungeheuer mit roten Augen verfolgt. Auf der rechten Bildseite duckt es sich als Fabelwesen an der Waldgrenze tief ins Gelände.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Clemens Weiler: Marianne von Werefkin. Ausst. Kat.: Marianne Werefkin 1860–1938. Städtisches Museum Wiesbaden 1958, o. S.
  • Bernd Fäthke: Marianne Werefkin. München 2001, ISBN 3-7774-9040-7
  • Brigitte Salmen (Hrsg.): Marianne von Werefkin in Murnau, Kunst und Theorie, Vorbilder und Künstlerfreunde. Murnau 2002
  • Brigitte Roßbeck: Marianne von Werefkin, Die Russin aus dem Kreis des Blauen Reiters. München 2010.
  • Bernd Fäthke: Marianne Werefkin: Clemens Weiler’s Legacy. In: Marianne Werefkin and the Women Artists in her Circle. (Tanja Malycheva und Isabel Wünsche, Hrsg.), Leiden/Boston 2016 (englisch), S. 8–19, ISBN 978-9-0043-2897-6

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernd Fäthke: Marianne Werefkin und ihr Einfluß auf den Blauen Reiter. In: Ausstellungs-Katalog: Marianne Werefkin, Gemälde und Skizzen. Museum Wiesbaden 1980, S. 67, s/w-Abb. Nr. 21