Herbst-Adonisröschen

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Herbst-Adonisröschen

Herbst-Adonisröschen (Adonis annua)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Adonideae
Gattung: Adonisröschen (Adonis)
Art: Herbst-Adonisröschen
Wissenschaftlicher Name
Adonis annua
L.

Das Herbst-Adonisröschen (Adonis annua) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Adonisröschen (Adonis) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blüte im Detail
Fruchtstand

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herbst-Adonisröschen ist eine einjährige krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhen von 30 bis 40 Zentimetern. Die Stängel sind verzweigt. Die wechselständigen Laubblätter sind fiederteilig.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit liegt im Sommer, von Juni bis September. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von ungefähr 2,5 Zentimetern radiärsymmetrisch. Die Kelchblätter sind abstehend.[1] Die fünf bis acht glänzenden, leuchtendroten, freien Kronblätter fallen bald ab. Das Zentrum der Blüte ist schwarz.

Es wird eine Sammelnussfrucht gebildet.[2]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 8. Es liegt Tetraploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n = 32.[3][2]

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herbst-Adonisröschen enthält 0,1 % bis 0,7 % Cardenolide, vor allem Adonitoxin und Cymarin. Dabei ist der Gehalt an Glykosiden während der Blütezeit am höchsten.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Herbst-Adonisröschen handelt es sich um einen mesomorphen Therophyten.[2]

Auf den Kronblättern ist ein UV-Muster vorhanden. Blütenökologisch handelt es sich um Pollenblumen. Es erfolgt wahrscheinlich Insektenbestäubung, dabei können kurzrüsselige Bienen, Schwebfliegen (Syrphidae), Käfer sowie Fliegen Bestäuber sein.[2]

Die Diasporen sind die Früchtchen.[2]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herbst-Adonisröschen stammt aus Südeuropa und dem südwestlichen Asien. Sie ist durch verunreinigtes Saatgut bereits im Neolithikum in Nordeuropa eingeführt worden (sogenannte Speirochorie) und war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vor allem in Getreidefeldern auf kalkhaltigen Böden häufig zu finden.[4] Mit der Verbesserung der Saatreinigung ist das Herbst-Adonisröschen nur noch selten auf Getreidefeldern zu finden. In Großbritannien ist deswegen diese früher als Unkraut geltende Pflanzenart heute unter Schutz gestellt.[5]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[1]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung von Adonis annua erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Synonyme für Adonis annua L. sind: Adonis autumnalis L. nom. illeg., Adonis phoenicea Bercht. & J.Presl.[6] Das Artepitheton annua bedeutet einjährig.

Trivialnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Trivialnamen Herbst-Adonisröschen sind oder wurden, zum Teil auch nur regional, auch folgende Bezeichnungen verwendet: Blutströpfchen (Mark), Düwelsooge (Unterweser) und Schabab (Luzern).[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Adonis annua L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
  2. a b c d e Herbst-Adonisröschen. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 422.
  4. Richard Mabey: Weeds – The Story of Outlaw Plants. Profile Books, London 2012, ISBN 978-1-84668-081-6. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche S. 27
  5. Richard Mabey: Weeds – The Story of Outlaw Plants. Profile Books, London 2012, ISBN 978-1-84668-081-6. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Adonis annua im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  7. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 10, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Farchive.org%2Fstream%2Fdiedeutschenvol00pritgoog%23page%2Fn29%2Fmode%2F2up~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Herbst-Adonisröschen (Adonis annua) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien