Hermann Mehl

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Der Zauberer Mellini im Februar 1879 in Wien (Porträt von Ignaz Eigner in der Satirezeitung Die Bombe)

Hermann Mehl (Künstlername: Mellini; * 17. Dezember 1843 in Schönebeck; † 25. August 1923 in Berlin) war ein deutscher Zauberkünstler, Schausteller und Theatergründer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Mehl wurde als Sohn des Schaustellers August Mehl geboren. Seine Schwester Johanne Caroline Auguste heiratete Wilhelm (eigentlich: Friedrich Josef) Basch. Von seinem Schwager lernte Hermann Mehl diverse Tricks. Er legte sich den Künstlernamen Mellini zu und bereiste Deutschland, Österreich,[1] Ungarn, die Türkei, Russland, Skandinavien[2] und die Schweiz, ehe er 1882 das Odeontheater in Hannover übernahm. Nachdem er damit keinen Erfolg gehabt hatte, ging er mit dem Willarelschen Museum auf Reisen, das er jedoch bald wieder abstieß, um 1887 nach Hannover zurückzukehren, wo er das Mellini-Theater gründete, das 1889 eröffnet wurde. Dieses Theater blieb bis 1900 in Hermann Mehls Besitz. Auch nach dem Verkauf hatte er noch die künstlerische Leitung des Hauses, in dem unter anderem Operetten-, Varieté- und Kinovorstellungen stattfanden, inne. 1908 erbte er angeblich das Zaubergeschäft Ernst Baschs.[3]

Zu Hermann Mehls Tricks gehörten die elektrische Trommel, der Goldfischfang, der Talerfang, der Ibykuskopf, der tanzende Hampelmann, physikalische Tricks mit 85 Piecen, die Entenjagd, die Selbstenthauptung, Sphynx und die rätselhafte Erscheinung, der verschwundene und doch sprechende Mensch, Protheus, Metamorphosen und der Wunderschrank.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • R. Lange: Kleiner Spaziergang durch Hannovers Theatergeschichte, 1994 (prinzenstraße. Heft 2), S. 73, 76
  • Hugo Thielen: Mehl, Hermann. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 248.
  • ders.: Mellini-Theater. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 437.
  • Rainer Ertel: Hermann Mellini und seine Theater. Von der Wanderbühne zum ortsfesten Varietétheater. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Bd. 75 (2021).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hermann Mehl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Laibacher Zeitung@1@2Vorlage:Toter Link/www.dlib.si (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. berichtete etwa im Januar 1881 von erfolgreichen Auftritten in den Wiener Blumensälen.
  2. http://www.cirkus-dk.dk/htm/dk/nyheder2006.htm
  3. Diese Quelle@1@2Vorlage:Toter Link/houdinireappears.blogsome.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. nennt Ernst Basch als Schwiegervater Hermann Mehls, laut dieser (Memento des Originals vom 11. Februar 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.magicpromotionclub.ch war Ernst aber ein jüngerer Bruder des Schwagers. Der Schwiegervater Mehls wäre dann Hirsch Basch gewesen. Ernst Baschs Zaubergeschäft in Hannover ging 1918 in den Besitz Reinhold Pfalz' aus Leipzig über, vgl. diese Darstellung (PDF; 7,8 MB).