Holoby

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Holoby
Голоби
Wappen von Holoby
Holoby (Ukraine)
Holoby (Ukraine)
Holoby
Basisdaten
Oblast: Oblast Wolyn
Rajon: Rajon Kowel
Höhe: 185 m
Fläche: 0,57 km²
Einwohner: 3.871 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 6.791 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 45070
Vorwahl: +380 3352
Geographische Lage: 51° 5′ N, 25° 1′ OKoordinaten: 51° 4′ 57″ N, 25° 0′ 39″ O
KATOTTH: UA07060070010054233
KOATUU: 0722155300
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs, 22 Dörfer
Bürgermeister: Serhij Harbaruk
Adresse: вул. Ковельська 1
45070 смт. Голоби
Statistische Informationen
Holoby (Oblast Wolyn)
Holoby (Oblast Wolyn)
Holoby
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Holoby (ukrainisch Голоби; russisch Голобы Goloby, polnisch Hołoby) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Ukraine mit etwa 4100 Einwohnern. Sie liegt in der Oblast Wolyn im Rajon Kowel, das Rajonszentrum Kowel ist etwa 26 Kilometer nordwestlich gelegen, die Oblasthauptstadt Luzk etwa 43 Kilometer südöstlich.

Kirche im Ort

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im 16. Jahrhundert zum ersten Mal schriftlich und lag als Hołoby bis 1795 als Teil der Adelsrepublik Polen-Litauen in der Woiwodschaft Wolhynien[1]. Danach kam es zum neugegründeten Gouvernement Wolhynien als Teil des Russischen Reiches. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Ort ein Teil der Zweiten Polnischen Republik (Woiwodschaft Wolhynien, Powiat Kowel, Gmina Hołoby). Infolge des Hitler-Stalin-Pakts besetzte die Sowjetunion das Gebiet. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 war der Ort bis 1944 unter deutscher Herrschaft, kam dann nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zur Sowjetunion und wurde in die Ukrainische SSR eingegliedert. Seit 1957 hat der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs, 1991 kam die Siedlung zur neu entstandenen Ukraine.

Der südwestlich des Ortskerns gelegene Bahnhof wurde 1873 während des Baus der Eisenbahn von Kowel nach Sdolbuniw (heute Bahnstrecke Kowel–Kosjatyn) errichtet und verstärkte die Entwicklung des Dorfes erheblich.

Holocaust[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende August 1942 wurde in Melnyzia ein Ghetto eingerichtet, und die Juden von Holob wurden aufgefordert, sich auf dem Platz neben der Synagoge zu versammeln. Wahrscheinlich am 3. September 1942 wurden zwischen 1.200 und 1.500 Juden in eine Sandgrube in der Nähe von Melnytsia gebracht und ermordet. Diese schrecklichen Ereignisse betrafen die Juden von Melnytsia, Holob und etwa 30 Juden aus Ratne, die in der Nähe beim Bau der Straße Lutsk-Kovel arbeiteten.

Die Flüchtlinge aus dem Ghetto von Holob, die dem ersten Angriff entkommen konnten, kehrten nach und nach in die Stadt zurück. Wahrscheinlich am 24. November 1942 wurden sie alle – etwa 250 Personen – an diesem Ort erschossen.

Es sind 94 Juden bekannt, die die deutsche Besatzung im Bezirk Holob überlebt haben[2].

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. August 2015 wurde die Siedlung zum Zentrum der neugegründeten Siedlungsgemeinde Holoby (Голобська селищна громада Holobska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch noch die 18 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[3], bis dahin bildete die Siedlung zusammen mit den Dörfern Bruchowytschi, Kalynownyk, Nuschel, Pohinky und Wiwtschyzk die gleichnamige Siedlungsratsgemeinde Holoby (Голобська селищна громада/Holobska selyschtschna hromada) im Südosten des Rajons Kowel.

Am 20. Juli 2017 kamen noch die Dörfer Bajkiwzi, Byten, Marjaniwka und Radoschyn zum Gemeindegebiet hinzu[4].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Holoby Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnisch
Bajkiwzi Байківці Байковцы (Baikowzy) Wólka Radoszyńska
Borschtschiwka Борщівка Борщовка (Borschtschowka) Wólka Porska
Bruchowytschi Бруховичі Бруховичи (Bruchowitschi) Brzuchowicze
Byten Битень Битень (Biten) Byteń
Dariwka Дарівка Даровка (Darowka) Bożydarówka
Dibrowa Діброва Диброва (Dibrowa) Dąbrowa
Kalynownyk Калиновник Калиновник (Kalinownik) Kalinownik
Majdan Майдан Майдан (Maidan) Majdan
Malyj Porsk Малий Порськ Малый Порск (Maly Porsk) Porsk Mały
Marjaniwka Мар'янівка Марьяновка (Marjanowka) Marianówka
Nowyj Mossyr Новий Мосир Новый Мосыр (Nowy Mossyr) Nowy Musor
Nuschel Нужель Нужель Nużel
Partysanske Партизанське Партизанское (Partisanskoje) Uhły
Pohinky Погіньки Погиньки (Poginki) Poginki
Popowytschi Поповичі Поповичи (Popowitschi) Popowicze
Radoschyn Радошин Радошин (Radoschin) Radoszyn
Schmudtsche Жмудче Жмудче Żmudcza
Solotwyn Солотвин Солотвин (Solotwin) Sołotwin
Staryj Mossyr Старий Мосир Старый Мосыр (Stary Mossyr) Stary Musor
Swydnyky Свидники Свидники (Swidniki) Świdniki
Welykyj Porsk Великий Порськ Великий Порск (Welyki Porsk) Wielki Porsk
Wiwtschyzk Вівчицьк Вивчицк (Wiwtschizk) Wołczeck

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Holoby – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rizzi Zannoni, Woiewództwa Lubelskie y Rawskie. Mazowsze y Podlasie Południowe. Część Pułnocna Woiewództw Bełzkiego, Ruskiego y Sendomirskiego, część zachodnia Województwo (!) Wolyńskiego y Brzeskiego — Litewskiego.; 1772
  2. П. Долганов, С. Бурмістр: ГОЛОБИ Й МЕЛЬНИЦЯ: ЖИТТЯ ТА ЗАГИБЕЛЬ ЄВРЕЙСЬКИХ ГРОМАД. Міжнародний проєкт «Мережа пам’яті» Фонд «Меморіал убитим євреям Європи» Український центр вивчення історії Голокосту., 1. November 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023 (ukrainisch, englisch).
  3. Волинська обласна рада рішенням від 14 серпня 2015 року утворила об'єднані територіальні громади: у Ковельському районі
  4. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Волинській області у Ковельському районі Радошинська сільська рада рішенням від 20 липня 2017 року після надання згоди Голобською селищною радою Голобської селищної територіальної громади рішенням від 20 червня 2017 року