Wassertrugnattern
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Wassertrugnattern | ||||||||||||
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Fühlerschlange (Erpeton tentaculatum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Homalopsidae | ||||||||||||
Günther, 1864 |
Die Wassertrugnattern (Homalopsidae) sind eine Familie der Schlangen und leben in Südostasien und Nordaustralien. Sie bewohnen Süßgewässer und Brackwasser. Bekannteste Art ist die Fühlerschlange (Erpeton tentaculatum). Wassertrugnattern ernähren sich vor allem von Fischen und Amphibien, die Cerberus-Arten und Fordonia leucobalia bevorzugen Krabben und andere Krebstiere. Auf die Beute wird gelauert oder sie wird im trüben Wasser ertastet.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wassertrugnattern werden einen halben bis einen Meter lang. Es sind recht plumpe Schlangen mit einem stumpfschnäuzigen, breiten und hohen Kopf. Die Augen sind klein, stehen etwas hervor und sind nach oben gerichtet. Auch die Nasenlöcher sitzen auf der Kopfoberseite und sind verschließbar. Wassertrugnattern besitzen Giftzähne hinten im Maul (Trugnatter), gelten für Menschen aber als ungefährlich. Trotzdem kommt es immer wieder zu Bissunfällen, häufig mit geringen, teilweise mit heftigen und manchmal sogar mit tödlichen Folgen. Der Toxikologe Meebs klassifiziert ausnahmslos alle Trugnattern darum als Gifttiere. Wassertrugnattern besitzen große Tracheallungen. Obwohl sie Wasserbewohner sind, ist der Schwanz bei keiner Art abgeflacht. Einige Arten sind grauschwarz geringelt.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wassertrugnattern wurden früher als Unterfamilie Homalopsinae den Nattern (Colubridae) zugeordnet, die in der alten Zusammensetzung heute als paraphyletisch gelten. Vidal & Hedges erhoben die Wassertrugnattern 2008 in Familienrang. Die Wassertrugnattern sind heute eine von über zehn Familien Nattern- und Vipernartiger Schlangen. Nach Zaher et al. ergibt sich innerhalb dieser Gruppe folgende Systematik:[1]
Nattern- und Vipernartige |
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Innerhalb der Familie der Wassertrugnattern gibt 28 Gattungen[2] und aktuell 53 Arten:[3]
- Fangzahnlose Wassertrugnattern
- Wassertrugnattern mit Fangzähnen
- Gattung Bitia
- Gattung Cantoria
- Gattung Cerberus
- Gattung Dieurostus
- Gattung Djokoiskandarus
- Gattung Enhydris
- Gattung Erpeton
- Fühlerschlange (Erpeton tentaculatum)
- Gattung Ferania
- Gattung Fordonia
- Gattung Gerarda
- Gattung Gyiophis
- Gattung Heurnia
- Gattung Homalophis
- Homalophis doriae
- Kapuas-Wassertrugnatter (Homalophis gyii)
- Gattung Homalopsis
- Gattung Hypsiscopus
- Gattung Kualatahan
- Gattung Mintonophis
- Gattung Miralia
- Gattung Myron
- Gattung Myrrophis
- Gattung Phytolopsis
- Gattung Pseudoferania
- Gattung Raclitia
- Gattung Subsessor
- Gattung Sumatranus
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chris Mattison: Enzyklopädie der Schlangen. BLV Verlagsgesellschaft, 2007, ISBN 978-3-8354-0360-4.
- K. Deckert, Gisela Deckert, G. E. Freytag, G. Peters, G. Sterba: Urania Tierreich, Fische, Lurche, Kriechtiere. Urania-Verlag, 1991, ISBN 3-332-00376-3.
- N. Vidal, S. B. Hedges: The molecular evolutionary tree of lizards, snakes, and amphisbaenians. In: Comptes Rendus Biologies. Band 332, Nr. 2–3, Feb–Mar 2009, S. 129–139, doi:10.1016/j.crvi.2008.07.010.
- D. Meebs: Gifttiere und ihre Waffen – Ein Handbuch für Biologen, Toxikologen, Ärzte und Apotheker. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2000, ISBN 3-8047-1639-3.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hussam Zaher, Robert W. Murphy, Juan Camilo Arredondo, Roberta Graboski, Paulo Roberto Machado-Filho, Kristin Mahlow, Giovanna G. Montingelli, Ana Bottallo Quadros, Nikolai L. Orlov, Mark Wilkinson, Ya-Ping Zhang, Felipe G. Grazziotin (2019): Large-scale molecular phylogeny, morphology, divergence-time estimation, and the fossil record of advanced caenophidian snakes (Squamata: Serpentes). PLOS ONE, Mai 10, 2019. doi: 10.1371/journal.pone.0216148
- ↑ John C. Murphy, Harold K. Voris: A Checklist and Key to the Homalopsid Snakes (Reptilia, Squamata, Serpentes), with the Description of New Genera. In: Fieldiana Life and Earth Sciences. Band 31, Nr. 4, 2014, S. 1–43, doi:10.3158/2158-5520-14.8.1.
- ↑ Homalopsidae In: The Reptile Database