Homosexualität in Georgien

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Geografische Lage von Georgien

Homosexualität ist in Georgien legal, wird aber in Teilen der Gesellschaft tabuisiert.

Legalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Homosexuelle Handlungen sind in Georgien seit 2000 legal.[1] Antidiskriminierungsgesetze zum Schutz der sexuellen Orientierung bestehen in Georgien seit Mai 2014 in allen Bereichen[2]. Das Schutzalter liegt einheitlich bei 16 Jahren.

Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt weder eine Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Ehen noch sind Eingetragene Partnerschaften erlaubt.

Gesellschaftliche Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine LGBT-Gemeinschaft gibt es nur in kleinem Umfang in der Hauptstadt Tiflis. Das LGBT Magazin Me Magazin wird seit 2006 herausgegeben. LGBT Organisationen wie Inclusive-Foundation, die sich für die Rechte homosexueller Menschen im Lande einsetzen, werden staatlicherseits bedrängt.[3]

Am 17. Mai 2012 haben in Tiflis rund 20 Menschen gegen die Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen protestiert. Sie hatten sich mit selbstgemalten Schildern und Regenbogenfahnen in der Hauptstadt Georgiens versammelt, um gegen Homophobie zu protestieren. Ihnen stellten sich aggressive Orthodoxe Priester mit ihren Unterstützern in den Weg. Die christlichen Aktivisten bildeten eine Kette, beschimpften die Demonstranten, zerbrachen ihre Schilder und hinderten sie am Weitergehen. Drei Menschen wurden von der Polizei festgenommen. Die Orthodoxe Kirche hat großen Einfluss in Georgien. So forderte Patriarch Ilia II. die Behörden auf, Schwulenparaden zu verbieten, da sie "die Rechte der Mehrheit verletzten" würden und "eine Beleidigung für alle Georgier" seien.[4] Die Gesellschaft Georgiens ist zutiefst konservativ und Homosexualität wird von weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt.[5]

Am 5. Juli 2021 musste die georgische LGBT-Gemeinde den "Marsch der Würde", die erste Gay-Pride-Parade des Landes absagen. Aktivisten orthodoxer Organisationen stellten sich im Vorfeld gegen die Initiative. Am Tag der Aktion verwüsteten die Gegner das Büro der NGO "Tbilisi Pride", gingen mit Gewalt gegen die Sicherheitskräfte und Journalisten vor. Während sich Georgiens Premierminister Irakli Gharibaschwili gegen die Parade aussprach, verurteilte Salome Surabischwili, Präsidentin des Landes, die Gewaltanwendung.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ILGA: State-sponsored homophobia (Memento vom 26. Juli 2011 im Internet Archive), 2010, PDF-Datei (englisch)
  2. http://www.civil.ge/eng/article.php?id=27192
  3. Queernews: Polizei-Durchsuchung und Verhaftung bei LGBT-Gruppe in Georgien (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), 28. Dezember 2009
  4. Thousands protest in Georgia over gay rights rally. In: BBC News. 17. Mai 2013, abgerufen am 3. November 2021 (englisch).
  5. AFP: Homosexuellenkundgebung in Georgien aufgehalten, 18. Mai 2012
  6. Pride-Parade wegen Gewalt in Tiflis abgesagt. In: Deutsche Welle. 5. Juli 2021, abgerufen am 3. November 2021 (deutsch).