Ignaz Franz Zimmermann
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Ignaz Franz Zimmermann (slow. auch Ignac Franc Zimmermann; * 26. Juli 1777 in Windisch-Feistritz/Slovenska Bistrica, Untersteiermark; † 28. September 1843 in St. Andrä im Lavanttal) war ein österreichischer Geistlicher. Von 1824 bis zu seinem Tod amtierte er als Bischof von Lavant.
Leben und Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ignaz Franz Zimmermann wurde als Sohn eines Postverwalters in Slovenska Bistrica in der Untersteiermark (Spodnja Štajerska) geboren. Da seine Eltern früh starben, lebte er in der Obhut seines Onkels in Desternik nahe Ptuj (dt. hist. Pettau). Dort besuchte er die Privatschule von Leopold Volkmer, danach die Normalschule in Ptuj und das Gymnasium in Graz. Sein Studium begann Zimmermann 1794 an der Juridischen Fakultät in Wien, wechselte aber im folgenden Jahr zur Theologie und war ab 1796 in Graz. Ordiniert wurde er 1800 in St. Andrä in Lavanttal. Bis 1807 war er Kaplan in Slovenska Bistrica, danach bis 1809 Pfarr- und Dechantprovisor in Vuzenica in der Untersteiermark/Spodnja Štajerska, wo es ihm gelang, die Bombardierung des Marktes durch die französischen Truppen abzuwenden. In den Jahren 1809–1815 war er erstmals in St. Andrä tätig, danach für kurze Zeit in Krain (Kranjska), bis er 1816 zum Gubernialrat und Kanoniker in Graz bestellt wurde, wo er das Referat in geistlichen Angelegenheiten und die Aufsicht über das kirchliche Vermögen bei der Landesregierung übernahm.[1]
Wirken als Bischof von Lavant
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1824 wurde Zimmermann Bischof der Diözese Lavant.[2][3] Während seiner langjährigen Tätigkeit setzte er sich bei der Regierung mit Erfolg für die Verbesserung der Lage der Diözese ein. Auf seine Bitte wurde in St. Andrä 1825 wieder ein Kapitel errichtet. Zum Spiritual des Priesterseminars in Klagenfurt/Celovec ernannte er 1829 Anton Martin Slomšek. Schon bei seinem Antritt als Bischof verfasste Zimmermann seinen Hirtenbrief in slowenischer Sprache, erstmals in der Geschichte der Diözese. Auch in den slowenischsprachigen Orten hielt Zimmermann seine Ansprachen immer in der slowenischen Sprache und setzte sich bei den Behörden ständig für eine einheitliche slowenische Sprache ein. Als er 1826 seine Geburtsstadt Slovenska Bistrica besuchte, wurde die Idee, den Sitz des Bistums von St. Andrä dorthin zu verlegen, lebendig, doch Zimmermann bemühte sich nicht besonders darum. Auch die später angebotene Stelle des Bischofs von Gurk lehnte er ab und verweilte bis zum Tod auf dem Bischofssitz in St. Andrä.
Trotz seines Engagements für das Slowenische, das nach Schnabl[4] offensichtlich einen relevanten Teil Zimmermanns Identität darstellte, wird in der slowenischen Geschichtsschreibung literaturüblich erst Zimmermanns Nachfolger, Franz Xaver Kuttnar, als der erste Slowene auf dem Lavanter Bischofssitz gesehen.[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nadškofijski arhiv Maribor (NŠAMb), protokoli 1811 (http://arhiv.nadskofija.maribor.si/index.php/de/)
- Nadškofijski arhiv Maribor (NŠAMb), matice župnije Slovenska Bistrica
- Nadškofijski arhiv Maribor (NŠAMb), šolski protokoli 1809–1815
- Nadškofijski arhiv Maribor (NŠAMb), škofijski inventarji 1823
- Univerzitetna knjižnica Maribor (UKM, 110 Leg UKM ( vom 13. März 2013 im Internet Archive)), Ignazius : Lavantiner∫ki ∫hkof v∫im virnim Lavantiner∫ke ∫hkofije svelizhanje, ∫hkofov shegen ino v∫e dobro, 1824.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Slovenski biografski leksikon (SBL) (Jakob Richter), https://www.slovenska-biografija.si/oseba/sbi869546/
- A. Murko: Leopolda Volkmerja fabule ino pesmi. Gradec 1836, XIII
- C. Tangl: Reihe der Bischöfe von Lavant. Klagenfurt 1841, 16–17, 363
- J. C. Hofrichter: Lebensbilder aus der Vergangenheit. Graz 1863, 30–33
- Gaben des katholischen Pressevereines. Graz 1888, 90–148
- F. Kovačič: Zgodovina lavantinske škofije. Maribor 1928, 359–361
- F. M. Dolinar : Zimmermann, Ignaz Franz Sales (1777–1843). In : E. Gatz (Hg.) : Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder : 1785/1803 bis 1945 – ein biographisches Lexikon. Berlin : 1983, 838–839
- Žiga Oman: Zimmermann, Ignaz Franz, in: Katja Sturm-Schnabl, Bojan-Ilija Schnabl (Hg.): Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška, Von den Anfängen bis 1942. Wien, Köln, Weimar, Böhlau Verlag 2016, Bd. 3, S. 1541–1542, ISBN 978-3-205-79673-2
- Bojan-Ilija Schnabl : 1824 in 1849, ključni letnici za razumevanje slovenske politične in ustavne zgodovine na Koroškem. In : Koroški koledar 2014. Klagenfurt/Celovec 2013, 181–182.
- Constantin von Wurzbach: Zimmermann, Ignaz Franz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 60. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1891, S. 119–121 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Žiga Oman: Zimmermann, Ignaz Franz, in: Katja Sturm-Schnabl, Bojan-Ilija Schnabl (Hg.): Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška, Von den Anfängen bis 1942. Wien, Köln, Weimar, Böhlau Verlag 2016, Bd. 3, S. 1541–1542, ISBN 978-3-205-79673-2
- ↑ Fürstbischof Ignaz Franz, Lavant | Hauptsiegel, auf gams.uni-graz.at
- ↑ Fürstbischof Ignaz Franz, Lavant | Signet, auf gams.uni-graz.at
- ↑ Bojan-Ilija Schnabl : 1824 in 1849, ključni letnici za razumevanje slovenske politične in ustavne zgodovine na Koroškem. In : Koroški koledar 2014. Klagenfurt/Celovec 2013, 181–182
Personendaten | |
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NAME | Zimmermann, Ignaz Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Zimmermann, Ignac Franc |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Geistlicher, Bischof von Lavant |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1777 |
GEBURTSORT | Windisch-Feistritz/Slovenska Bistrica, Untersteiermark |
STERBEDATUM | 28. September 1843 |
STERBEORT | St. Andrä im Lavanttal |