Infinity Verlag
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Infinity Verlag | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1997 |
Auflösung | 2007 |
Auflösungsgrund | Insolvenz |
Sitz | Schwetzingen |
Leitung | Marius Keßler |
Branche | Verlag |
Der Infinity Verlag war ein deutscher Comicverlag aus Schwetzingen, der von 1997 bis zu seiner Insolvenz im Jahr 2007 bestand. Das Verlagsprogramm konzentrierte sich auf US-amerikanische Comichefte, bekannt war der Verlag vor allem für die Reihe Spawn.[1][2]
Geschichte des Verlages
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Infinity Verlag wurde 1997 gegründet und war vor allem für die Veröffentlichung der Serie Spawn von Todd McFarlane bekannt.[2][3] Anfang 2002 entstand zusammen mit Modern Graphics das Joint Venture CrossGen Comics Deutschland, um Titel des US-amerikanischen Comicverlags CrossGeneration Comics in der deutschen Übersetzung, darunter Serien wie Meridian, Mystic und Sigil. Die Publikationen von CrossGen Comics Deutschland endeten 2005.[4][5] Im Frühjahr des gleichen Jahres wurde ergänzend zum Verlag Paperwerk als eigenständige Vertriebsgesellschaft gegründet.[6] Da die Verkaufszahlen von Spawn stetig zurückgingen änderte der Infinity Verlag im Februar 2006 die Art der Veröffentlichung und stellte unter anderem das Prestigeformat der Reihe ein.[3] Probleme mit dem US-amerikanischen Lizenzgeber Image Comics führten dazu, dass der Infinity Verlag die Rechte an Spawn Ende 2006 verlor.[7] Bereits abgeschlossene Abonnements mussten zurückerstattet werden.[8] Nach etwa zehn Jahren ging der Verlag Anfang 2007 in die Insolvenz. Nach dem Ende des Verlages setzte Paperwerk den Vertrieb der Comictitel bis 2008 weitestgehend fort.[9][10] Im Zuge der Insolvenz und Umstrukturierung verließen zahlreiche Mitarbeiter das Unternehmen, Ende 2008 ging nach über zehn Jahren auch der langjährige Geschäftsführer Marius Keßler.[11]
Verlagsprogramm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verlagsprogramm konzentrierte sich auf Comichefte aus den USA, darunter waren Titel von CrossGen, Image Comics und Top Cow.[10] Mit Spawn #1 von Image Comics brachte der Verlag im April 1997 seinen ersten Titel heraus,[12] bis Juni 2006 erschienen 72 Hefte.[13] Bis zur Ausgabe 69 veröffentlichte der Infinity Verlag zusätzlich zu jedem Spawn-Heft eine eigene Prestigeausgabe. Aufgrund des Verkaufsrückgangs der Comichefte musste die Veröffentlichung angepasst werden, unter anderem wurde die Prestigeausgabe und der Vertrieb über Zeitungskioske eingestellt.[3] Nach dem Verlust der Lizenz wurde Spawn von Panini übernommen und ab Ausgabe 73 fortgeführt.[14] Weitere bekannte Serien, die der Infinity Verlag in deutscher Übersetzung veröffentlichte, waren 30 Days of Night, The Creech, The Darkness, Fathom, The Tenth, Tomb Raider und Witchblade.[9][15]
In Zusammenarbeit mit der Ideenschmiede Paul & Paul (IPP-Studios) entstand ab Juni 1998 das eigene Comicprojekt Die Vergessenen, bis Februar 2000 erschienen zehn Ausgaben der kurzlebigen Mystery-Serie. Nach dem Ausstieg des ursprünglichen Auftraggebers und Sponsoren Home Boy musste das Projekt mit dem zehnten Heft eingestellt werden.[16][17] Von Mai bis Oktober 2001 veröffentlichte der Infinity Verlag die Reihe Black Metal von Timo Würz in vier Heften.[18] Black Metal erschien ebenfalls als Sammelband,[19] die Geschichte wurde 2018 von Popcom erneut herausgebracht.[20]
Während seines Bestehens brachte der Verlag insgesamt über 800 Comichefte heraus, darunter zahlreiche Ausgaben mit Variant Cover. Der Infinity Verlag veröffentlichte nur selten Sammelbände der einzelnen Hefte.[21]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Infinity Verlag bei Deutscher Comic Guide
- Infinity Verlag in der Grand Comics Database (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Infinity Verlag Impressum ( vom 16. Oktober 2005 im Internet Archive)
- ↑ a b Portrait – Infinity. In: splashcomics.de. Abgerufen am 26. November 2020.
- ↑ a b c Infinity Verlag Startseite ( vom 11. Juli 2006 im Internet Archive)
- ↑ mg/publishing/ ( vom 5. Dezember 2004 im Internet Archive)
- ↑ CrossGen Comics Deutschland. In: comics.org. Abgerufen am 27. Dezember 2022 (englisch).
- ↑ Infinity Verlag Neuigkeiten ( vom 17. Juli 2006 im Internet Archive)
- ↑ Infinity Verlag Neuigkeiten ( vom 5. Dezember 2006 im Internet Archive)
- ↑ Infinity Verlag Neuigkeiten ( vom 14. März 2007 im Internet Archive)
- ↑ a b Infinity Verlag. In: comics.org. Abgerufen am 26. November 2020 (englisch).
- ↑ a b Portrait – Paperwerk Infinity. In: splashcomics.de. Abgerufen am 26. November 2020.
- ↑ Paperwerk Infinity Neuigkeiten ( vom 5. April 2009 im Internet Archive)
- ↑ Spawn #1. In: comics.org. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Spawn. In: comics.org. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Spawn #73. In: comicguide.de. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
- ↑ Infinity Verlag Verlagsprogramm ( vom 27. Mai 2007 im Internet Archive)
- ↑ Die Vergessenen. In: ipp-world.de. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
- ↑ Infinity Verlag Die Vergessenen ( vom 30. April 2007 im Internet Archive)
- ↑ Black Metal. In: comics.org. Abgerufen am 7. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Black Metal. In: comicguide.de. Abgerufen am 7. Dezember 2020.
- ↑ Black Metal. In: tokyopop.de. Abgerufen am 7. Dezember 2020.
- ↑ Infinity Verlag Issue Search Result. In: comics.org. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (englisch).