InfoWars

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InfoWars (infowars.com) war ein US-amerikanisches Onlineportal für rechtsgerichtete Meinungen und Verschwörungstheorien. Es wurde von dem Hörfunkmoderator und Verschwörungstheoretiker Alex Jones betrieben. Das Onlineportal wurde als politisch rechtsaußen bezeichnet.

Geschäftsmodell

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Jones gilt als der einflussreichste Verschwörungstheoretiker in den USA. Er wurde durch eine landesweit verbreitete werktägliche Hörfunksendung bekann, die regelmäßig als politisch rechtsaußen eingestuft wurde.[1][2] Einen Großteil seiner Einnahmen erzielt er laut Medienberichten mit dem Verkauf von Produkten (Nahrungsergänzungsmitteln, beschusshemmenden Westen, Merchandising u. a), die er auf InfoWars und seinen weiteren Kanälen bewarb.

Die Seite veröffentlichte mehrfach falsche Geschichten. Im Februar 2018 wurde Alex Jones Diskriminierung und sexuelle Belästigung von Angestellten vorgeworfen.[3] InfoWars und speziell Jones warben für eine Reihe von Verschwörungstheorien, insbesondere angebliche False Flag Operationen durch die US-Regierung (dazu gehören Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 und die angebliche Inszenierung des Massenmordes in Las Vegas 2017 oder des Amoklaufs an der Sandy Hook Elementary School).[4][5] InfoWars war in mehrere gerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt und wurde von einer Reihe Sozialer Medien gesperrt.[6]

Mitte des Jahres 2018 löschten die Online-Dienste YouTube, Facebook, Spotify und Apple Beiträge von Jones und andere über InfoWars verbreitete Inhalte. Im August 2018 sperrte Twitter seinen persönlichen Account für eine Woche.[7] Daraufhin empfahl er, die kostenlose InfoWars-App herunterzuladen.[6][8] Im September 2018 stellte der Bankdienstleister PayPal seine Geschäftskontakte zu InfoWars ein, weil das Portal Hass und Intoleranz verbreite.[9]

Während einer Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump im November 2018 wurde der CNN-Reporter Jim Acosta nach Fragen zu einer angeblichen Flüchtlingsinvasion aus Mittelamerika und zu den Ermittlungen zum möglichen russischen Einfluss auf den US-Wahlkampf von Trump persönlich angegriffen. In der Folge wurde ihm die Akkreditierung für das Weiße Haus bis auf weiteres entzogen. Die Sprecherin des Weißen Hauses Sarah Sanders teilte anschließend ein Video, das Acosta der Gewaltanwendung überführen sollte. Das Video stammte von InfoWars und wurde laut Medienberichten durch Schnitttechniken manipuliert.[10][11]

Im April 2022 meldete InfoWars vor einem Bezirksgericht in Texas Insolvenz an, um sich den Kosten von Verleumdungsklagen zu entziehen.[12][13] Im November 2024 ersteigerte die Satireseite The Onion InfoWars während des Insolvenzverfahrens in einer Auktion. The Onion plant, das Angebot in eine Persiflage von rechtsradikalen Verschwörungswebseiten umzuwandeln.[14] Gegen die Übernahme kündigte der Betreiber Alex Jones rechtliche Schritte an.[15]

Die Versteigerung war Teil eines Vergleichsfahrens, nachdem Angehörige von Opfern des Amoklaufs an der Sandy Hook Elementary School mit 26 Toten in Jahr 2012 eine Verleumdungsklage angestrengt hatten. Jones hatte das Geschehen damals als „gigantische Falschmeldung“ (Hoax) bezeichnet. An den Vergleich, der einen Schadenersatz von 1,5 Milliarden US-Dollar vorsah, hatte sich Jones nicht gehalten.[16]

Literatur (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Sinéad Baker: White House press secretary Sarah Sanders tweeted a doctored video of the Jim Acosta mic-grab that was shared hours earlier by the far-right site Infowars. In: businessinsider.com. 8. November 2018, abgerufen am 21. April 2022 (englisch).
  2. Daryl Johnson: Right Wing Resurgence: How a Domestic Terrorist Threat is Being Ignored. Rowman & Littlefield, Lanham/Boulder/New York/Toronto/Plymouth 2012, S. 9.
  3. Ruth Brown: InfoWars is a den of racism and harassment: ex-staffers. In: nypost.com. 1. März 2018, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  4. Alexander Nazaryan: Alex Jones: Deep State Behind Las Vegas Attack. In: newsweek.com. 2. Oktober 2017, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  5. Von Verschwörungstheoretiker – Apple löscht „Infowars“-Podcasts. In: zdf.de. 6. August 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2018; abgerufen am 23. März 2023.
  6. a b Discovering Intimacy on Facebook. In: Intimacy and Friendship on Facebook. Palgrave Macmillan, 2013, ISBN 978-1-137-28714-4.
  7. Twitter Bans Alex Jones And InfoWars; Cites Abusive Behavior. In: NPR.org. (npr.org [abgerufen am 8. November 2018]).
  8. Die finale Schlacht des „Fake News“-Königs: Wie Alex Jones zum Gegenschlag ausholt. In: stern.de. 7. August 2018 (stern.de [abgerufen am 8. November 2018]).
  9. Alex Jones and Infowars just got banned from another website. In: The Independent. (independent.co.uk [abgerufen am 8. November 2018]).
  10. Weißes Haus argumentiert im Streit mit CNN-Reporter mit Infowars-Video. In: turi2. (turi2.de [abgerufen am 8. November 2018]).
  11. Martin Belam: ‘She touched him’: Jim Acosta row engulfs social media. In: The Guardian. 8. November 2018, abgerufen am 8. November 2018 (englisch).
  12. Alex Jones’ InfoWars files for bankruptcy in U.S. court. In: reuters.com. 18. April 2022, abgerufen am 18. April 2022 (englisch).
  13. Rechter Aluhut geht in die Insolvenz. In: faz.net. 19. April 2022, abgerufen am 15. November 2024.
  14. Benjamin Mullin: The Onion Says It Has Bought Infowars, Alex Jones’s Site, Out of Bankruptcy. In: The New York Times, 14. November 2024.
  15. Satirezeitschrift »The Onion« kauft Verschwörungstheoretiker-Internetportal. In: spiegel.de. 14. November 2024, abgerufen am 15. November 2024.
  16. Alfred Weidemann: Alex Jones im Bieterkrieg. In: faz.net. 15. November 2024, abgerufen am 15. November 2024.