Iproniazid

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Strukturformel
Strukturformel von Iproniazid
Allgemeines
Freiname Iproniazid
Andere Namen
  • N′-Isopropyl-isonicotinohydrazid
  • N′-Propan-2-ylpyridin-4-carbohydrazid (IUPAC)
Summenformel C9H13N3O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 200-218-8
ECHA-InfoCard 100.000.199
PubChem 3748
ChemSpider 3617
DrugBank DB04818
Wikidata Q421368
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N06AF05

Wirkstoffklasse

Antidepressiva

Wirkmechanismus

MAO-Hemmer

Eigenschaften
Molare Masse 179,22 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Iproniazid ist ein als Antidepressivum verwendetes Hydrazinderivat.[2] Es ist ein irreversibler nichtselektiver Hemmer der Monoaminooxidase (MAO-Hemmer).[3] Auch wenn es in den meisten Teilen der Welt mittlerweile kaum noch eingesetzt wird, wird es in Frankreich noch angewendet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iproniazid war das erste vermarktete Antidepressivum überhaupt. Ursprünglich jedoch wurde es als Mittel gegen die Tuberkulose entwickelt.[2] 1952 wurden seine antidepressiven Eigenschaften entdeckt, als die Forscher feststellten, dass die mit Iproniazid behandelten Patienten „ungewöhnlich fröhlich“ wurden.[2] 1958 wurde es dann als Antidepressivum zugelassen,[2] doch schon 1961 wieder vom Markt genommen, nachdem Fälle von Hepatitis auftraten, und durch weniger lebertoxische Substanzen wie Isocarboxazid, Phenelzin und Tranylcypromin ersetzt.[2] Ein wichtiger Forscher auf dem Gebiet der ersten Antidepressiva in den USA war Nathan S. Kline.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von Iproniazid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 6. Juli 2020.
  2. a b c d e Robert A. Maxwell, Shohreh B. Eckhardt: Drug discovery. Humana Press, 1990, ISBN 0-89603-180-2, S. 143–154 (455 S.).
  3. Fagervall I, Ross SB: Inhibition of monoamine oxidase in monoaminergic neurones in the rat brain by irreversible inhibitors. In: Biochemical pharmacology. 35. Jahrgang, Nr. 8, April 1986, S. 1381–1387, doi:10.1016/0006-2952(86)90285-6, PMID 2870717.
  4. Bangen, Hans: Geschichte der medikamentösen Therapie der Schizophrenie. Berlin 1992, ISBN 3-927408-82-4, Seite 91.