Jataizinho

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Município de Jataizinho
Jataizinho

Tibají-Brücke der BR-369
Jataizinho (Brasilien)
Jataizinho (Brasilien)
Koordinaten 23° 15′ S, 50° 59′ WKoordinaten: 23° 15′ S, 50° 59′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 1. November 1947Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Londrina
Região imediata Londrina
Mesoregion Norte Pioneiro Paranaense
Mikroregion Assaí
Metropolregion Metropolregion Londrina
Höhe 379 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 159 km²
Einwohner 12.687 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 79,8 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4112702
Politik
Stadtpräfekt Wilson Fernandes (2021–2024)
Partei PDT
HDI 0,687 (mittel) (2010)
Karte

Jataizinho ist ein brasilianisches Munizip im Norden des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 12.687 Einwohner, die sich Jatainhenser nennen. Seine Fläche beträgt 159 km². Es liegt 379 Meter über dem Meeresspiegel. Die Gemeinde ist Teil der Metropolregion Londrina.

Jataí ist in der Sprache der Eingeborenen der Name der Geleepalme (Butia). Die Butia-Palme kommt im Süden Brasiliens wie auch in Uruguay, Argentinien und Paraguay häufig vor. Der Name bezeichnet auch eine bestimmte Art von Bienen, die sich vom Nektar dieser Palmen ernähren. Das Suffix -zinho ist die portugiesische Verkleinerungsform.[1]

Indianermission

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1845 endete die Farrapen-Revolution im Süden Brasiliens mit dem Versprechen von Kaiser Pedro II, eine neue Provinz zu schaffen, die unter dem Einfluss von Rio Grande do Sul stehen sollte. Auf diese Weise wurde am 19. Dezember 1853 die Provinz Paraná aus der Provinz São Paulo abgetrennt, und am selben Tag wurde Zacarias de Góis zum ersten Präsidenten der Provinz ernannt.

Ihm ging es nun vor allem darum, den nördlichen Teil der Provinz zu besiedeln, um mögliche Invasionen aus Paraguay zu verhindern (tatsächlich konnten im Tripel-Allianz-Krieg wenige Jahre später die paraguayischen Invasionen schon in Mato Grosso und Rio Grande do Sul zurückgeschlagen werden). Er schuf Anreize, um Siedler anzulocken. Dazu gehörte freier Zugang zu Landbesitz und finanzielle Unterstützung bis zu den ersten Ernten.

Trotz aller Bemühungen des Präsidenten wurde die Kolonisierung durch die Xavantes und Kaingang behindert. Diese drangen immer wieder in die Felder ein und verwüsteten sie, um die Eindringlinge aus ihrem Land zu vertreiben. Deshalb schickte Zacarias de Góis ein Kommuniqué an den Heiligen Stuhl, in dem er um die Entsendung von Jesuitenbrüdern bat, die die Indianer missionieren und so die Kolonisierung erleichtern sollten. Auf diese Bitte hin gingen am 6. Dezember 1854 drei Brüder im Hafen von Paranaguá an Land: Timóteo de Castelnovo, Pacifico de Monte Falco und Mathias de Genova. Jeder von ihnen wurde in eine Region der Provinz geschickt, wobei Frei Timóteo an den unteren Tibají nach Jataí und Ibiporã ging. Hier waren bereits Indianer verschiedener Stämme auf Veranlassung des Barons von Antonina aus dem Urwald in dem Dorf São Pedro de Alcântara zusammengekommen.[2]

Militärkolonie

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Baron von Antonina hatte einen großen Landbesitz auf seinen Namen eintragen lassen. Im Jahr 1850 ordnete er an, einen Weg in Richtung einer schiffbaren Stelle am Tibaji anzulegen. Dieser Weg mündete in den Hafen von Jataí. Dies geschah im Hinblick auf die Entdeckung der Campos Paiquerê (etwa 30 km südlich der Stadtmitte von Londrina) und die Eröffnung einer Straße, die die Campos Gerais mit Mato Grosso verbinden sollte. Er betrieb die Errichtung einer Militärkolonie am Ende dieses Weges. Mit dem Provinzialdekret Nr. 751 vom 2. Januar 1851 wurde sie beschlossen. Doch erst am 10. August 1855 wurde die Kolonie unter dem Kommando des pensionierten Majors Tomas José Muniz gegründet.[1]

Baron von Antonina schickte den Sertanisten Francisco Lopes nach Jataí, der mit der Gründung der Zivilkolonie beauftragt wurde. Mit ihm schickte er eine Gruppe von Sklaven, die Frei Timóteo beim Aufbau des Dorfes São Pedro de Alcântara am linken Ufer des Tibagi, das heute zur Gemeinde Ibiporã gehört, helfen sollten.

Frei Mathias unterstützte seinen Ordensbruder und betreute als Kaplan die weißen Bewohner der Kolonie. Nach einem Jahr Arbeit veranlasste ihn eine Malariaepidemie, sich zu verabschieden und nach Castro zu gehen, um seine Gesundheit wiederherzustellen. Später übernahm er die Pfarrei Nossa Senhora dos Remédios im heutigen Munizip Tibagi. Die Ankunft der Ordensleute und der Sklaven trug dazu bei, die Spannungen zwischen den Weißen und den Indianern zu verringern.

Nachdem Joaquim Francisco Lopes der Militärkolonie wertvolle Dienste erwiesen hatte, machte er sich auf die Suche nach neuen, unerforschten Gegenden. Er kehrte aber immer wieder nach Jataí zurück, wo er der Mann aus der Natur genannt wurde.[1]

Erhebung zum Munizip

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Im Jahr 1872 wurde das Dorf zur Freguesia erhoben. Es wurde 1932 zum Munizip erhoben, das jedoch 1938 wieder aufgelöst wurde. Im Jahr 1943 wurde der Ort in Jataizinho umbenannt.

Jataizinho wurde durch das Staatsgesetz Nr. 2 vom 2. Oktober 1947 aus Assaí ausgegliedert und erneut in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. November 1947 als Munizip installiert.[1]

Fläche und Lage

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Jataizinho liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná). Seine Fläche beträgt 159 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 379 Metern.[4]

Das Biom von Jataizinho ist Mata Atlântica.[3]

In Jataizinho ist das Klima gemäßigt warm. Es gibt viel Niederschlag in Jataizinho, selbst im trockensten Monat. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 21,9 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1286 mm Niederschlag.[5]

Jataizinho liegt in einem Flussknie des Rio Tibají, der die westliche Grenze des Munizips bildet. Ihm fließen kleinere Flüsse zu wie der Ribeirão Jataizinho im Süden des Munizips oder der Rio Jacutinga im Norden.

Jataizinho liegt an der BR-369 von Londrina nach Ourinhos im Staat São Paulo.

Nachbarmunizipien

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Rancho Alegre
Ibiporã und Londrina Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Uraí
Assaí

Stadtverwaltung

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Bürgermeister: Wilson Fernandes, PDT (2021–2024)

Vizebürgermeister: Humberto Chamilete, PSDB (2021–2024)[6]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Stadt Land
1950 13.724 8 % 92 %
1960 18.194 14 % 86 %
1970 10.826 39 % 61 %
1980 9.551 70 % 30 %
1991 10.428 80 % 20 %
2000 11.327 91 % 9 %
2010 11.875 93 % 7 %
2021 12.687

Quelle: IBGE (2011)[7]

Ethnische Zusammensetzung

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Gruppe * 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 60,7 % 67,6 % 61,8 % weiß bezeichnet
Schwarze 3,9 % 3,6 % 3,9 % schwarz bezeichnet
Gelbe 4,5 % 2,0 % 2,0 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 30,6 % 26,5 % 32,2 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,2 % 0,1 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,3 % 0,1 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[8]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[9]

Commons: Jataizinho – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d História Jataizinho PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 27. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Município / História. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Santana do Itararé, abgerufen am 27. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b Panorama Jataizinho. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 27. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 27. Januar 2022.
  5. Klima Jataizinho: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 1. Januar 2022.
  6. Prefeito e vereadores de Jataizinho tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 27. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  8. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Jataizinho und Cor ou raça).