Jerry de Jong

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Jerry de Jong
Jerr de Jong (2010)
Personalia
Voller Name Jerry Murrien de Jong
Geburtstag 29. August 1964
Geburtsort ParamariboSuriname
Position Abwehrspieler
Junioren
Jahre Station
SDW Amsterdam
bis 1984 AZ Alkmaar
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1984–1987 Telstar 95 (8)
1988–1989 SC Heerenveen 50 (2)
1989–1994 PSV Eindhoven 54 (2)
1992–1993 → FC Groningen (Leihe) 12 (0)
1994–1995 SM Caen 15 (0)
1995–1997 FC Eindhoven 42 (3)
1997–2000 MVV Maastricht 102 (9)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1990–1991 Niederlande 3 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Jerry Murrien de Jong (* 29. August 1964 in Paramaribo) ist ein ehemaliger surinamisch-niederländischer Fußballspieler. Er war für PSV Eindhoven, FC Groningen und MVV Maastricht in der Eredivisie sowie für SM Caen in der französischen Division 1 aktiv; dreimal wurde er in der niederländischen Nationalmannschaft eingesetzt. Sein Sohn Nigel ist ebenfalls Fußballnationalspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jerry de Jong begann bei SDW in Amsterdam, Fußball zu spielen. Als Jugendlicher war er bei AZ’67 aktiv; gemeinsam mit Paul Nortan, Fred Patrick und Sigi Lens bildete er im Alkmaarer Nachwuchs De Zwarte Brigade, die „schwarze Brigade“ von Spielern surinamischer Abstammung.[1] Die Profilaufbahn des Abwehrspielers begann 1984 beim Zweitligisten Telstar, für den er in dreieinhalb Spielzeiten 95 Spiele machte, in denen er acht Tore erzielte. In der Saison 1987/88 wechselte er zum Ligakonkurrenten SC Heerenveen, für den er bis Ende der folgenden Spielzeit 50-mal (zwei Tore) in der Eerste divisie antrat. 1989 nahm ihn die PSV aus Eindhoven unter Vertrag. In seiner ersten Saison in der höchsten Spielklasse konnte er sich noch nicht durchsetzen und kam nur auf drei Einsätze. In der folgenden Saison lief er 29-mal für PSV auf; in diese Zeit fielen auch seine Einsätze in Oranje. In der Spielzeit 1991/92 musste er jedoch anschließend seinen Platz in der Abwehr Routiniers wie Eric Gerets und Adri van Tiggelen, der von Anderlecht zu PSV gewechselt war, überlassen. In der Saison 1992/93 wurde er für ein halbes Jahr zum Ligakonkurrenten FC Groningen ausgeliehen, bei dem er zwölfmal eingesetzt wurde. In seinen fünf Jahren bei PSV kam er insgesamt auf 54 Ligaeinsätze und acht Europapokalspiele.[2] Zweimal wurde er mit PSV Meister, einmal Pokalsieger und einmal Supercupgewinner.

Zur Saison 1994/95 ging er nach Frankreich zu SM Caen, konnte sich jedoch auch in der Division 1 nicht etablieren. Nach nur einem Jahr wechselte er, nach dem Abstieg Caens, zurück in die Eerste Divisie zum FC Eindhoven. Hier wurde er in seiner zweiten Spielzeit Stammspieler und erhielt ein Angebot des MVV, bei dem er im Alter von 33 Jahren seinen „zweiten Frühling“ erlebte. In drei Jahren machte er bis zum Abstieg Maastrichts 90 weitere Spiele mit neun Treffern in der Eredivisie. Nach dem Abstieg war er erneut noch einige Monate in der Eerste Divisie für MVV aktiv, ehe es zum Eklat kam: der MVV feuerte seinen Mannschaftskapitän, nachdem bekannt geworden war, dass der mit der Bankkarte seines Klubkameraden Emerson Geld abheben wollte.[3] Angeblich hatte er sein Vermögen beim Spielen verloren.[4]

Stationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SDW Amsterdam (Jugend)
  • AZ’67 (Jugend bis 1984)
  • Telstar (1984 bis 1987) Eerste Divisie: 95 Spiele, acht Tore
  • SC Heerenveen (1988 bis 1989) Eerste Divisie: 50 Spiele, zwei Tore
  • PSV Eindhoven (1989 bis 1994) Eredivisie: 54 Spiele, zwei Tore
    • FC Groningen (ausgeliehen 1992/93) Eredivisie: zwölf Spiele, kein Tor
  • SM Caen (1994/95) Division 1, Frankreich: 15 Spiele, kein Tor
  • FC Eindhoven (1995 bis 1997) Eerste Divisie: 42 Spiele, drei Tore
  • MVV Maastricht (1997 bis 2000) Eredivisie: 90 Spiele, neun Tore; Eerste Divisie: 12 Spiele, ein Tor

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Saison 1990/91 wurde de Jong von Bondscoach Rinus Michels dreimal in der niederländischen Nationalmannschaft eingesetzt. Alle drei Spiele – gegen Griechenland, auf Malta und gegen Finnland – waren EM-Qualifikationsspiele, alle drei gewann Oranje „zu null“. Da de Jong bei PSV anschließend kaum noch zum Einsatz kam, wurde er auch nicht mehr in die Elftal berufen. Als Nigel de Jong am 31. März 2004 sein Debüt in Oranje gab, war es das siebte Mal, dass ein Sohn seinem Vater in die niederländische Nationalmannschaft folgte.[5]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niederländischer Meister: 1991, 1992
  • Niederländischer Pokalsieger: 1990
  • Niederländischer Supercup: 1993
  • drei A-Länderspiele (kein Treffer) für die Niederlande

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jerry de Jong war 20 Jahre alt und gerade Profi geworden, als sein Sohn Nigel geboren wurde. Er verließ Frau und Sohn, als dieser gerade in die Fußballschule von Ajax Amsterdam eintrat; Nigels Mutter erzog ihren Sohn allein, die beiden lebten von Sozialhilfe.[4] Ab 2007 machte Jerry de Jong mit 43 Jahren eine Ausbildung zum Sozialarbeiter bei der Gemeinde Eindhoven im Stadtteil Genderdal.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Het jaar van het afschijd, in De Swollenaer vom 14. Juli 2008, S. 31, gesichtet am 9. Juni 2009
  2. De Jongs Europapokalstatistik (Memento vom 8. Januar 2008 im Internet Archive) bei voetbalstats.nl
  3. Nachrichten aus dem November 2000@1@2Vorlage:Toter Link/www.knvb.nl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website des KNVB, gesichtet am 9. Juni 2009
  4. a b £15m De Jong is geared up for Eastlands experience, Mail Online vom 27. Januar 2009, gesichtet am 9. Juni 2009
  5. Nigel de Jong: zevende ’zoon van Oranje‘ (Memento vom 19. September 2012 im Webarchiv archive.today), Voetbal International vom 17. Februar 2004, gesichtet am 9. Juni 2009
  6. Oud-PSV'er De Jong inspireert in Genderdal, Eindhovens Dagblad vom 31. Januar 2008, gesichtet am 9. Juni 2009