Johannes Coccejus

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Johannes Coccejus, Stich von Kilian nach Anthonie Palamedesz.
Porträt von Johannes Coccejus aus 1715

Johannes Coccejus eigentlich Johannes Coch oder Johannes Koch (* 30. Juli 1603 in Bremen; † 5. November 1669 in Leiden) war ein protestantischer Theologe, und aufgrund seiner systematischen Darstellungen einer der Hauptvertreter der Föderaltheologie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coccejus war Sohn des Bremer Stadtsekretärs Timan Coch. Seine theologischen Lehrer waren u. a. Matthias Martinius und Ludwig Crocius. 1626 studierte er an der Universität Franeker bei Johannes Maccovius, Wilhelm Amesius (1576–1633) und auch dem Orientalisten Sixtinus Amama. Nach Studien in Leiden und Groningen fand sich Coccejus ab 1630 dann wieder in seiner Heimatstadt, bevor er 1636 als Professor für hebräische Sprache, ab 1643 für Theologie nach Franeker ging. 1650 folgte er dem Ruf an die Universität Leiden, wo er 1669 an der Pest erkrankte und starb.

Johannes Coccejus war ein Bruder des Ratsherrn Gerhard Coccejus, der als Bremer Gesandter an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden teilnahm.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coccejus’ Verdienst ist es, die Föderaltheologie als Erster systematisch entwickelt und vollständig dargestellt zu haben. Den Begriff des foedus Dei, die Ausgestaltung der göttlichen Heilsgeschichte, die sich vom Anfang bis zum Ende stufenweise entwickelt, fand er in der Bibel vor. Bereits Huldrych Zwingli, Heinrich Bullinger und Jean Calvin hatten diesen Bundesgedanken ansatzweise aufgegriffen. In Bremen wurde er durch seine Lehrer Martinius und Crocius damit vertraut gemacht. Seine Ausführungen haben die Theologie bis in das 19. Jahrhundert befruchtet, obwohl deren Bedeutung anfänglich nicht wirklich erkannt wurde.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Coccejusstraße in Bremen-Schwachhausen wurde nach den Brüdern benannt.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Commentarius in Librum I. Iobi. Balck, Franeker 1644. (Digitalisat)
  • Summa doctrinae de foedere et testamento Dei. Elsevir, Leiden 1654. (Digitalisat)
  • ndagatio naturae Sabbati et quietis Novi Testamenti. Elsevir, Leiden 1658. (Digitalisat)
  • Sanctae Scripturae Potentia. Elsevir, Leiden 1655. (Digitalisat)
  • Epistolae ad Hebraeos explicatio et veritatis eius demonstratio. Elsevir, Leiden 1659. (Digitalisat)
  • Lexicon et commentarius sermonis Hebraici et Chaldaici. Frankfurt/Leipzig 1714. (Digitalisat)
  • Explicatio catecheseos Heydelbergensis
  • Opera Johannis Coccei Dum Viveret In Academia Lugduno-Batava S.S. Theologiae Professoris, Amsterdam 1673
  • Opera anecdota, theologica et philologica, Amsterdam 1706
  • Notae in canticum canticorum. (Digitalisat)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johannes Coccejus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter HollwegCoccejus, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 302 f. (Digitalisat).