Josef Hackforth

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Josef Hackforth (* 6. Januar 1949 in Wanne-Eickel) ist ein deutscher Kommunikationswissenschaftler und Hochschullehrer. Er wurde von seinem Schüler Michael Schaffrath als „Nestor der nationalen und internationalen Sportpublizistik“ bezeichnet.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn eines Ingenieurs studierte ab 1969 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Publizistik, Psychologie und Geschichte. Zusätzlich war er nach einem Volontariat freiberuflich als Journalist tätig. 1974 wurde in Münster seine Doktorarbeit angenommen, der Titel seiner Schrift lautete „Sport im Fernsehen ein Beitrag zur Sportpublizistik unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Fernsehens (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) in der Zeit von 1952 - 1972“.[2] Zwischen 1974 und 1980 hatte Hackforth am Institut für Publizistik der Universität Münster eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter beziehungsweise später als Akademischer Rat inne. 1977 nahm er eine Gastprofessur in den Vereinigten Staaten wahr. Seine Habilitation (Titel: „Neue Medien – neue Formen der Kommunikation?“) schloss Hackforth 1980 ab und war als Privatdozent tätig, ehe er 1982 an der Westfälischen Wilhelms-Universität eine Professorenstelle für Publizistik und Kommunikationswissenschaft antrat.[3]

In den Jahren 1985 und 1986 weilte er als Gastprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1991 wechselte Hackforth an die Deutsche Sporthochschule Köln, an der er eine Professur für Sportpublizistik übernahm sowie als Ordinarius des Instituts für Sportpublizistik wirkte, das seinerzeit das erste seiner Art in Deutschland war. Von 2000 bis 2013 war er an der Technischen Universität München Professor für Sport, Medien und Kommunikation und übte in dieser Zeit zeitweilig das Amt des Dekans der sportwissenschaftlichen Fakultät aus. Ab 2011 (und bis 2018) war Hackforth zudem an der privaten Hochschule Munich Business School als Studiengangsleiter im Bereich Wirtschaft des Sports und Kommunikation tätig.[4] Während seiner wissenschaftlichen Laufbahn weilte er mehrfach als Gastprofessor in Korea.[3]

Zusätzlich zu seinen Aufgaben auf universitärer Ebene war Hackforth Leiter der Deutschen Sportjournalisten-Schule, er saß beim Deutschen Sportbund dem Medienausschuss vor, gehörte dem Weltrat für Sportwissenschaft an,[5] war Kurator bei der Philipp-Lahm-Stiftung[6] und ab 2007 Berater des Sportartikelherstellers Adidas und rief den Fair-Play-Preis für Sportjournalismus sowie das Sportbarometer ins Leben.[3]

Zu den Schwerpunkten seiner Forschungsarbeit zählten die Sportkommunikation, Sportjournalismus und Sportmarketing. Wichtige Veröffentlichungen waren „Sport und Massenmedien“ (1978),[7] „Freizeit, Sport, Medien“ (1985),[8] „ABC des Sportjournalismus“ (1994)[9] sowie das mehrfach veröffentlichte „Handbuch der Sportkommunikation“,[10] welches in mehrere Sprachen übersetzt wurde.[3]

Er leitete mehrere Forschungsprojekte, darunter „Sport im Hörfunk“ (1993 bis 1996),[11] „Lokale Sportberichterstattung“ (1995/1996),[12] „Medienbilder. Die Präsentation des Sports im In- und Ausland. Eine interkulturelle und komparative Studie“ (1994 bis 1997)[13] und „50 Jahre Sport in Nordrhein-Westfalen“ (1996/1997).[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schaffrath, Michael: Sport ist Kommunikation : Festschrift zum 60. Geburtstag Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Hackforth. Lit-Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-8258-1877-7, S. 23.
  2. Josef Hackforth: Sport im Fernsehen: ein Beitrag zur Sportpublizistik unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Fernsehens (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) in der Zeit von 1952 - 1972 (= Dialog der Gesellschaft, 8). Regensberg, 1975, ISBN 978-3-7923-0366-5 (uni-leipzig.de [abgerufen am 23. Juli 2019]).
  3. a b c d Josef Hackforth. 21. Juni 2013, abgerufen am 23. Juli 2019 (deutsch).
  4. https://www.munich-business-school.de/insights/2018/finale-hackforth/
  5. www.spomekom.de. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  6. Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Hackforth - Munich Business School. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juli 2019; abgerufen am 23. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.munich-business-school.de
  7. https://katalog.ub.uni-leipzig.de/Record/0-023301678
  8. Josef Hackforth, Josef Hackforth: Freizeit, Sport, Medien (= Akademieschrift). Führungs- u. Verwaltungsakad. d. DSB, 1985 (bisp-surf.de [abgerufen am 23. Juli 2019]).
  9. https://katalog.ub.uni-leipzig.de/Record/0-155389556
  10. https://katalog.ub.uni-leipzig.de/Record/0-1185853316
  11. Josef Hackforth: Sport im Hörfunk. 1993, abgerufen am 23. Juli 2019.
  12. Josef Hackforth: Lokale Sportberichterstattung. 1995, abgerufen am 23. Juli 2019.
  13. Josef Hackforth: Medienbilder. Die Präsentation des Sports im In- und Ausland. Eine interkulturelle und komparative Studie. 1994, abgerufen am 23. Juli 2019.
  14. Josef Hackforth: 50 Jahre Sport in Nordrhein-Westfalen. 1996, abgerufen am 23. Juli 2019.