Josef Tautenhayn

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Josef Tautenhayn, fotografiert von Philipp von Schoeller (wohl 1899)

Josef Tautenhayn, sein Vorname auch Joseph geschrieben (* 5. Mai 1837 in Wien; † 1. April 1911 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer und Medailleur.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Briefmarke nach seinem Entwurf von 1860
Die Exekutive, Pallas-Athene-Brunnen (1902)
Grab von Josef Tautenhayn auf dem Wiener Zentralfriedhof

Josef Tautenhayn war ab 1862 Münzgraveur beim Hauptmünzamt in Wien, ab 1874 Leiter der Graveurakademie und von 1881 bis 1905 Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seine Schüler waren u. a. die Medailleure Rudolf Marschall und Richard Placht.[1]

Er schuf zahlreiche Gedenk- und Porträtmedaillen sowie skulpturalen Schmuck und kunstgewerbliche Arbeiten für Bauten der Wiener Ringstraße, unter anderem die allegorischen Figuren der Exekutive und der Legislative für den Pallas-Athene-Brunnen vor dem Parlamentsgebäude. Er schuf Werke für die Wiener Universität, das Kunsthistorische Museum und das Reichsratsgebäude.

Für seine Verdienste und der hohen Qualität seines Schaffens wegen wurde er zum k.u.k. Kammerlieferanten ernannt.

Die ehrenhalber gewidmete Grabstätte von Josef Tautenhayn befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Tor 2, Gruppe 0, Reihe 0, Nr. 17). Im Jahr 1912 wurde in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) die Tautenhayngasse nach ihm benannt.

Er war der Vater des Bildhauers und Medailleurs Josef Tautenhayn der Jüngere, des Komponisten Karl Tautenhayn und des Schauspielers Ernst Tautenhayn.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Krause: Tautenhayn Josef d. Ä.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 14, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7794-4, S. 222 f. (Direktlinks auf S. 222, S. 223).
  • Leonard Forrer: Biographical dictionary of medallists, coin-, gem-, and seal-engravers, mint-masters, etc. ancient and modern. With references to their works, B. C. 500 – A. D. 1900. Bd. 6, London 1916, S. 35–40 (Digitalisat).
  • Ferdinand Dahl: Katalog zur Ausstellung Kunstmedaillen – Medaillenkunst (Memento vom 5. April 2015 im Internet Archive), Teil 3 = Der Steckenreiter. Dem Münzvergnügen gewidmete Nebenstunden. Eine Münzpost der Numismatischen Gesellschaft Bonner Münzfreunde e. V., Folge 93. Numismatische Gesellschaft Bonner Münzfreunde, Bonn 2014, S. 13 (mit Abbildungen);

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Josef Tautenhayn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien 2004, S. 116 f., S. 136 f.