Juan Luis Cipriani Thorne

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Juan Luis Kardinal Cipriani Thorne
Kardinalswappen

Juan Luis Kardinal Cipriani Thorne (* 28. Dezember 1943 in Lima, Peru) ist ein peruanischer Geistlicher und emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Lima.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juan Luis Cipriani Thorne absolvierte nach Ende seiner Schulzeit zunächst ein technisches Studium am Staatlichen Institut für Maschinenbau. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er als Ingenieur. Er war in den 1960er Jahren über sechs Jahre lang Basketballnationalspieler für Peru[1] und führte die Mannschaft als Kapitän.[2] 1962 trat er der Prälatur Opus Dei bei und studierte als Spätberufener mit 33 Jahren katholische Theologie. Am 21. August 1977 empfing er die Priesterweihe für das Opus Dei. Nach weiteren Studien wurde er zum Doktor der Theologie promoviert und wirkte anschließend als Seelsorger in Lima. Gleichzeitig dozierte er an der Päpstlichen Hochschule im Fachbereich Moraltheologie. Er war Vikar des Opus Dei für ganz Peru.

Am 23. Mai 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Turuzi und bestellte ihn zum Weihbischof in Ayacucho. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Lima, Juan Kardinal Landázuri Ricketts OFM, am 3. Juli desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren Erzbischof Luigi Dossena, Apostolischer Nuntius in Peru, und der Erzbischof von Ayacucho, Federico Richter Fernandez-Prada.

Am 13. Mai 1995 ernannte ihn Johannes Paul II. als Nachfolger von Federico Richter Fernandez-Prada zum Erzbischof von Ayacucho o Huamanga. Am 9. Januar 1999 erfolgte die Ernennung zum Erzbischof von Lima. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 21. Februar 2001 zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Camillo de Lellis. Kardinal Cipriani nahm nach dem Tod Johannes Pauls II. am Konklave 2005 und nach dem Rücktritt Benedikts XVI. am Konklave 2013 teil.

International trat Cipriani durch seine Vermittlerrolle bei der Besetzung der japanischen Botschaft in Lima durch die Guerillabewegung MRTA vom Dezember 1996 bis April 1997 in Erscheinung.

Cipriani ist bekannt für konservative Positionen, seine strikte Ablehnung der Befreiungstheologie, oft als kontrovers betrachtete Äußerungen sowie seine nach wie vor ungebrochene Begeisterung für Basketball.[3]

Papst Franziskus nahm am 25. Januar 2019 seinen altersbedingten Rücktritt an.[4]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kardinal Cipriani Thorne ist Mitglied folgender Dikasterien der Römischen Kurie:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Luis Pásara, Carlos M. Indacochea u. a.: Cipriani como actor político. 2., erw. Aufl., Fondo Editorial del Instituto de Estudios Peruanos (IEP), Lima 2015, ISBN 978-9972-51-501-9 (Rezension von Fernando Rospigliosi (El Comercio)).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. From Basketball Player to Cardinal. Zenit.org, 27. Februar 2001, abgerufen am 19. Oktober 2013 (englisch).
  2. Politik: Porträt: Juan Luis Cipriani Thorne. tagesspiegel.de, 15. Mai 2005, abgerufen am 21. Juli 2023.
  3. Juan Luis Cipriani Thorne: Der Opus-Dei-Kardinal ist in seiner peruanischen Heimat umstritten. zeit.de, 15. April 2005, abgerufen am 9. Januar 2021.
  4. Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Lima (Perú) e nomina del nuovo Arcivescovo Metropolita. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 25. Januar 2019, abgerufen am 25. Januar 2019 (italienisch).
  5. a b Nomina di Cardinali Membri delle Congregazioni Romane. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 15. Mai 2001, abgerufen am 13. Februar 2016 (italienisch).
  6. Christopher Lamb: Membership changes at the Congregation for Divine Worship and Discipline of the Sacraments. In: The Tablet. 22. November 2016, abgerufen am 12. August 2017 (englisch).
  7. Conferme nella Congregazione delle Cause dei Santi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. Dezember 2013, abgerufen am 13. Februar 2016 (italienisch).
  8. Nomina di Membri della Prefettura degli Affari Economici della Santa Sede. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 26. Juni 2010, abgerufen am 13. Februar 2016 (italienisch).
  9. Nomina di Membri della Pontificia Commissione per l’America Latina. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. Juli 2011, abgerufen am 13. Februar 2016 (italienisch).
  10. Conferme e Nomina nella Pontificia Commissione per l'America Latina. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 15. Januar 2014, abgerufen am 13. Februar 2016 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Federico Richter Fernandez-PradaErzbischof von Ayacucho o Huamanga
1995–1999
Luis Abilio Sebastiani Aguirre
Augusto Kardinal Vargas AlzamoraErzbischof von Lima
1999–2019
Carlos Castillo Mattasoglio