Jungpartei (Schweiz)

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In der Schweiz ist eine Jungpartei ein politischer Jugendverband, in welchem sich junge Menschen mit gleicher politischer Ausrichtung zusammenfinden und für gewöhnlich nach oben festgelegte Altersgrenzen existieren. Die Jungparteien sind aus verschiedenen Gründen einer grossen Partei, ihrer Mutterpartei, als Jugendorganisation angeschlossen. Sie agieren trotzdem als unabhängiges Gremium.

Organisation der Jungparteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Jungpartei Abkürzung Assoziierte Mutterpartei Abkürzung
Die Junge Mitte JM Die Mitte M
Junge EDU JEDU Eidgenössisch-Demokratische Union EDU
Junge EVP *jevp Evangelische Volkspartei EVP
Junge Grüne jgs Grüne Partei der Schweiz Grüne
Junge Grünliberale jglp Grünliberale glp
Junge SVP JSVP Schweizerische Volkspartei SVP
Jungfreisinnige Schweiz JFS FDP.Die Liberalen FDP
JungsozialistInnen Schweiz Juso Sozialdemokratische Partei der Schweiz SP
Kommunistische Jugend Schweiz KJS Partei der Arbeit der Schweiz PdA

In Winterthur gab es von 1966 bis 1974 im Gemeinderat die Jungen Löwen. Sie hatten zwar keine Mutterpartei, stellten aber mit ihrer Wahl in den Gemeinderat 1966 den damals jüngsten Gemeindeparlamentarier der Schweiz.

Bedeutung der Jungparteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politische Ausrichtung der Jungparteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl die Jungparteien auf die Unterstützung der Mutterpartei angewiesen sind, steht es ihnen frei, ihre eigene politische Ausrichtung unabhängig zu wählen. Jedoch sind die meisten Mitglieder einer Jungpartei auch Mitglied der Mutterpartei, wodurch die Möglichkeiten für politische Beteiligung oder Teilnahme als Kandidaten an Wahlen grösser sind. Jungparteien in der Schweiz sind nach regionalen Sektionen organisiert

Demonstration der JUSO

In Wahlkämpfen versuchen die Kantonal- und Gemeindesektionen der Jungparteien meistens, eigene Listen aufzustellen, welche aber unterlistenverbunden mit der Liste der Mutterpartei ist. Dabei werden ihre Wahlkämpfe von den Mutterparteien finanziert. Die Überlegungen der Mutterparteien ist in diesem Fall meist diese, dass durch den auf die Jungwählerinnen und Jungwähler fokussierten Wahlkampf der Jungpartei weitere Stimmen unerschlossener Wählersegmenten gewonnen werden können.

Wahrnehmung in der Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Jungparteien nicht so viele Mitglieder und einen geringeren Organisierungsgrad haben wie ihre Mutterparteien oder andere grosse Organisationen (z. B. Gewerkschaften, Verbände), ist ihre realpolitische und gesellschaftliche Bedeutung mit Ausnahmen eher gering. Sie versuchen deshalb, die politische Agenda und die Aufmerksamkeit der Gesellschaft mit auffälligen Aktionen und kontroversen Themen zu bestimmen. Beispiele dafür sind provokative Videos oder Strassenaktionen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]