König Assarhaddon
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König Assarhaddon, auch König Asarhaddon (russisch Ассирийский царь Асархадон, Assiriski zar Assarchadon), ist eine Legende von Lew Tolstoi, die 1903 entstand und im selben Jahr im Sankt Petersburger Buchverlag Posrednik[1] mit Illustrationen von Nadeschda Iwanowna Grischina[2] erschien.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der assyrische König Assarhaddon überlegt sich auf dem Nachtlager in Ninive die Hinrichtungsart für König Lailie[A 1]. Diesen seinen Feind hat er draußen an den Händen gefesselt in einen Käfig sperren lassen. Zwanzig Tage schon hat sich der gegnerische König das Geschrei seiner Kampfgefährten anhören müssen, denen auf dem Richtplatz die Gliedmaßen abgehackt und die Haut abgezogen worden war. König Lailie hat mitansehen müssen, wie seine geliebte Königin dem Gegner Assarhaddon als Sklavin zugeführt worden war.
Zwischen Wachen und Träumen erscheint Assarhaddon ein Greis. Der Alte führt den im Halbschlaf liegenden vor Augen: Beide Könige sind eins. Viel mehr noch: Er, Assarhaddon, könne seinem Feind – auf welche Art auch immer – nicht das Leben nehmen. Denn für das Leben gäbe es weder Zeit noch Raum. Das Leben sei ein Augenblick. Geradeso sei das Leben eine Reihe von Jahrtausenden. Das Leben Assarhaddons sei, wie das Leben aller sichtbaren und unsichtbaren Wesen der Welt, das gleiche.
Im darauffolgenden Morgen lässt Assarhaddon alle Gefangenen frei, bestimmt Assurbanihabal als seinen Nachfolger, pilgert durch Assyrien und verkündet den Menschen am Wege die Botschaft des nächtlichen Besuchers.
Deutschsprachige Ausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- König Asarhaddon. Deutsch von Arthur Luther. S. 83–88 in: Gisela Drohla (Hrsg.): Leo N. Tolstoj. Sämtliche Erzählungen. Siebenter Band. Insel, Frankfurt am Main 1961 (2. Aufl. der Ausgabe in acht Bänden 1982)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Text
- König Assarhaddon in Lew Tolstoi: Ausgewählte Erzählungen: online im Projekt Gutenberg-DE (Verlag Paul Oestergaard. Übersetzer: August Scholz)
- Wikisource Ассирийский царь Асархадон (russisch)
- online bei tolstoy-lit.ru (russisch)
- online bei RVB.ru (russisch)
- Eintrag in der Werkeliste Späte Erzählungen (1888–1910)
- Eintrag bei fantlab.ru (russisch)
- Marietta Boiko: Kommentar zum Text (russisch)
Anmerkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Im 7. Jahrhundert v. Chr. – genauer, um 676 v. Chr. – soll Assarhaddon in der Arabischen Wüste acht arabische Stammesfürsten besiegt haben. Einer sei Lailie gewesen (Quelle: ru:Асархаддон#Поход против арабов, auf Deutsch: Assarhaddons Feldzug gegen die Araber).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ russ. Посредник (издательство), übersetzt: Mediator
- ↑ geborene Schiwago, russ. Надежда Ивановна Гришина (Живаго) (* 19. September 1875; † nach 1930)