Kaiserliche Kunstakademie

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Императорская Академия художеств (Kaiserliche Kunstakademie)
Gründung 1757
Trägerschaft staatlich
Ort Sankt Petersburg
Land Russland
Website www.artsacademy.ru
Das Gebäude der Kunstakademie wurde 1764–89 nach einem Entwurf von Jean-Baptiste Vallin de la Mothe und Alexander F. Kokorinow gebaut.
Antikengalerie der Kaiserlichen Kunstakademie, 1836

Die Kaiserliche Kunstakademie (russisch Императорская Академия художеств; offiziell Санкт-Петербургская академия художеств имени Ильи Репина; deutsch St.-Petersburger Kunstakademie Ilja Repin) wurde 1757 von Graf Iwan Iwanowitsch Schuwalow unter dem Namen Akademie der Drei Edelsten Künste in Sankt Petersburg eröffnet.

Die offizielle Russische Akademie der Künste (Росси́йская акаде́мия худо́жеств) besteht heute in Moskau unter dem Präsidenten Surab Zereteli.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1764 war die Akademie in Schuwalows Haus untergebracht. In diesem Jahr benannte Katharina die Große die Bildungseinrichtung in Kaiserliche Kunstakademie um und beauftragte deren ersten Rektor, Alexander Kokorinow, ein neues Gebäude zu entwerfen.

Nach 25 Jahren war das in Neoklassik errichtete Gebäude fertig, das gegenüber dem Winterpalais am anderen Ufer der Newa liegt. Sowohl für die kostbare Innendekoration als auch die Gestaltung der dem Ufer zugewandten Seite des Gebäudes, die er mit 3.000 Jahre alten, aus Ägypten mitgebrachten Sphingen und Greifen schmücken ließ, war Konstantin Andrejewitsch Thon verantwortlich.

Nach der Oktoberrevolution von 1917 erlebte die Akademie eine Reihe von Umgestaltungen. 1933 erfolgte die Umbenennung in Russische Kunstakademie, 1947 in Kunstakademie der UdSSR. Nach der Auflösung der Sowjetunion wurde 1991 die offizielle Bezeichnung St. Petersburger Institut für Malerei, Skulptur und Architektur eingeführt.

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kunstakademie war neben ihrer Funktion als Bildungseinrichtung eine Abteilung der Regierung im Range eines Ministeriums, welches das künstlerische Leben im Land regelte, Gesetze erließ und Künstler auszeichnete. Die Akademie förderte nachdrücklich die Prinzipien des Neoklassizismus und schickte die bedeutendsten russischen Maler ins Ausland, um sich über die Kunst der Antike und der Renaissance in Italien und Frankreich zu informieren.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Lehrmethoden stark von den Ideen des französischen Malers Jean-Auguste-Dominique Ingres beeinflusst, was bei der jüngeren Generation der russischen Künstler auf Ablehnung stieß, die auf ihrem Recht beharrten, realistische Bilder malen zu wollen. Hier hatte daraufhin die Bewegung der Peredwischniki ihren Ursprung. Die Mitglieder brachen öffentlich mit der Akademie und eröffneten ihre eigenen Ausstellungen, mit denen sie durch Russland zogen. Andere Maler jedoch sahen die Ausbildung an der Akademie weiterhin als unersetzlich für die Entwicklung der künstlerischen Fähigkeiten an.

Die Akademie besitzt selbst eine umfangreiche Sammlung ausgewählter Kunstwerke zu Studien- und Kopierzwecken. Im Gebäude ist eine Kirche integriert. Zeichnerische Arbeiten der Studierenden können in einer öffentlichen Ausstellung besichtigt werden.

Fachbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaiserliche Kunstakademie gliedert sich heute in acht Fachabteilungen:

  • Abteilung für Malerei
  • Abteilung für Grafik
  • Abteilung für Bildhauerei
  • Abteilung für dekorative/angewandte Kunst
  • Abteilung für Theater- und Kinodekoration
  • Abteilung für Architektur
  • Abteilung für Design
  • Abteilung für Kunstgeschichte

Persönlichkeiten der Akademie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Petersburger Kunstakademie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hugo Thielen: HORNEMANN, (2) Friedrich Adolf(ph). In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 178f. (Vorschau in der Google-Buchsuche)

Koordinaten: 59° 56′ 16,1″ N, 30° 17′ 23,7″ O