Kaman

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Kaman Corporation

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Rechtsform Corporation
ISIN US4835481031
Gründung 1945
Sitz Bloomfield, Connecticut
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung Ian K. Walsh (CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 3.063 (2022)[2]
Umsatz 679,8 Mio. US-Dollar (2022)[2]
Branche Flugzeugbau
Website www.kaman.com

Die Kaman Corporation, im eigenen Sprachgebrauch kurz Kaman[3] genannt, ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz in Bloomfield, im Bundesstaat Connecticut, das vor allem Hubschrauber entwickelt und herstellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1945 von Charles Huron Kaman (1919–2011) als Kaman Aircraft Corporation gegründet und war zunächst in der Entwicklung von Hubschraubern tätig. Weitere Geschäftsfelder, überwiegend in den Bereichen Technik und Musik, kamen hinzu. Kaman beschäftigte im Jahr 2016 über 5.300 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar. An der Technologiebörse NASDAQ ist Kaman als Aktiengesellschaft (Symbol: KAMN) gelistet. Neal J. Keating ist im Unternehmen seit September 2007 als Vorsitzender tätig. Keating war vorher bei Unternehmen wie GKN plc und Rockwell Collins.

Im Januar 2024 wurde Kaman von der Investmentfirma Arcline Investment Management für 1,29 Milliarden US-Dollar übernommen.[4]

Konzernstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaman Aerospace[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaman HH-43F Huskie im Hubschraubermuseum Bückeburg
Kaman K-Max.
Kaman K-Max.

Die Kaman Aerospace Corporation ist die Hubschraubersparte von Kaman. Im Jahr 1945 vom Firmengründer im Alter von 26 Jahren in der Garage des Hauses seiner Mutter in West Hartford gegründet, legte er damit zugleich den Grundstein für die heutige Kaman Corporation.

Kaman brachte 1951 mit dem Typ K-225 den ersten Hubschrauber auf den Markt, der mit einer Gasturbine ausgerüstet war. Ein weiteres Modell von Kaman ist der K-Max, der besonders für Lastentransporte geeignet ist. Beide Typen besitzen, wie die Mehrzahl der Modelle von Kaman, die Besonderheit von ineinanderkämmenden Rotoren, den Flettner-Doppelrotor. Ein Heckrotor wird damit überflüssig, ohne die Nachteile von Koaxialrotor und Tandem-Konfiguration aufzuweisen. Kaman kannte das Flettner-Doppelrotor-Antriebssystem wahrscheinlich durch Kontakt mit Richard Prewitt, der sich im Auftrag der amerikanischen Regierung bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland über den Stand der Entwicklungen im Hubschrauberbau informierte. Zwar trafen sich Kaman und Anton Flettner nach 1947 in den USA gelegentlich, eine technische Zusammenarbeit hat es jedoch nie gegeben.[5]

Kaman ist heute der einzige Hersteller eines Hubschraubers mit Flettner-Doppelrotor.

Typen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Hubschraubertypen wurden vom Unternehmen entwickelt und produziert:[6]

Kaman Industrial Technologies[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Sparte sind alle Unternehmensteile für Entwicklung und Fertigung industrieller Bauteile zusammengefasst. Das Unternehmen fertigt unter anderem das Cockpit der Sikorsky UH-60 Black Hawk, Teile der Boeing C-17 und der Boeing 777 sowie Elektromotoren und Kleinteile.

Kaman Music[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaman Music Corporation, zu der auch die von Kaman 1966 gegründete Firma Ovation gehörte, war bis zum Dezember 2007 der größte Händler von Musikinstrumenten und Zubehör auf dem US-Markt. Über fünf Monate, beginnend im Juni 2007, verhandelte Kaman mit der Fender Musical Instruments Corporation (FMIC) über die Übernahme. Am 29. Oktober 2007 gab FMIC die Übernahme mitsamt dem Kaufpreis in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kaman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Corporate Leadership kaman.corp; (englisch); abgerufen am 20. Januar 2024
  2. a b Amid cost cuts layoffs Kaman posts 549m 4Q loss. In: hartfordbusiness.com. 24. Februar 2023, abgerufen am 20. Januar 2024 (englisch).
  3. Kaman Corporation: Aerospace & Distribution Solutions. Abgerufen am 4. April 2018 (englisch).
  4. Aerospace parts maker Kaman to be taken private for $1.29 bln, shares surge. In: reuters.com. 19. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024 (englisch).
  5. Kyrill von Gersdorff, Kurt Knobling: Hubschrauber und Tragschrauber (Die deutsche Luftfahrt Band 3), Bernard & Graefe Verlag, München, 1982, ISBN 3-7637-5273-0, S. 97
  6. Howard Levy: Kaman Helicopters in Aeroplane Monthly, Juni 2006, S. 75.
  7. Fender acquires Kaman Music. 31. Oktober 2007, abgerufen am 10. August 2021 (englisch).

Koordinaten: 41° 51′ 38,4″ N, 72° 42′ 29,8″ W