Karl Friedrich Bauer (Revolutionär)

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Karl Friedrich Bauer (* 11. März 1827 in Mönchzell; † 1889 Milwaukee) war einer der führenden Köpfe der Badischen Revolution 1848/49 im Kraichgau.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Bauer wurde als Sohn des Schullehrers Johann Michael Bauer (1798–1851) und der Johanna geborene Reichert (1797–1854) geboren.

Nach dem Besuch der Höheren Bürgerschule in Eppingen studierte er von 1844 bis 1846 evangelische Theologie an der Universität Heidelberg. 1846 bis 1848 arbeitet er als Schreiber in Hoffenheim und danach in Sinsheim. Am Ostermontagszug der Sinsheimer Freischärler, bestehend aus Handwerksmeistern, Gesellen und Tagelöhnern, nach Heidelberg am 24. April 1848 war Bauer als Organisator beteiligt. Die Gruppe der Aufständischen wurde in Heidelberg von der Bürgerwehr entwaffnet und Bauer auf der Flucht in Langenbrücken verhaftet. Er konnte jedoch entfliehen und setzte sich in die Schweiz ab, wo er sich der Gruppe um Gustav Struve anschloss. Diese überschritt am 21. September 1848 die badische Grenze und rief in Lörrach die „Deutsche Republik“ aus. Bauer hatte die Funktion eines Ordonnanzoffiziers. Nach der Niederlage bei Staufen im Breisgau wurde er wie viele andere verhaftet und verbrachte vom Oktober 1848 bis Juni 1849 seine Untersuchungshaft in Rastatt und Bruchsal. Bei Ausbruch der Mairevolution 1849 befreit, kehrte er als Kriegs- und Rekrutierungskommissär in den Kraichgau zurück. In dieser Funktion setzte er Bürgermeister und Beamte, die dem alten Regime treu blieben, ab. Mit einem Aufgebot der Sinsheimer Volkswehr beteiligte er sich an den Kämpfen am Neckar. Nach der Niederlage der Revolutionsarmee flüchtete Bauer in die Schweiz. Das Hofgericht in Mannheim verurteilte ihn am 30. März 1850 in Abwesenheit zu acht Jahren Zuchthaus.

Nach Stationen im Aargau, in Zürich und Genf, wanderte er 1852 nach Amerika aus und wird zunächst Apotheker in New York. Von 1885 bis 1889 war er als Journalist in Pittsburgh und danach bis zu seinem Tod in Milwaukee tätig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arbeitskreis der Archive im Rhein-Neckar-Dreieck (Hrsg.): Der Rhein-Neckar-Raum und die Revolution von 1848/49. Revolutionäre und ihre Gegenspieler. Ubstadt-Weiher 1998, ISBN 3-929366-64-9, S. 71–72.