Karl Groos

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Karl Groos 1901

Karl Groos (* 10. Dezember 1861 in Heidelberg; † 27. März 1946 in Tübingen) war ein deutscher Philosoph und Psychologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Groos studierte in Heidelberg, wo er auch Mitglied der schwarzen Verbindung und späteren Burschenschaft Vineta Heidelberg wurde. Er war Professor in Basel, Gießen und von 1911 bis 1929 in Tübingen. Zu seinen Schülern gehörte der Philosoph Willy Moog, der 1909 in Gießen bei ihm promovierte.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Groos arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Entwicklungs- und Kinderpsychologie und formulierte eine psychologische Theorie des Spiels, die er selbst als Einübungs- oder Selbstausbildungstheorie bezeichnete, wonach das Spiel in Kindheit und Jugend vor allem die biologische Funktion einer spielerischen Vorbereitung auf die späteren Lebensaufgaben des Erwachsenen erfüllt.

Groos unternahm statistische Untersuchungen literarischer Werke – so stellte er z. B. fest, dass die Schriften Schillers doppelt so viele akustische Ausdrucksmomente enthalten wie jene von Goethe. Dieses Vorgehen wurde damals „Literarpsychologie“ genannt.

Im Jahr 1938 wurde Groos zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1892: Einleitung in die Ästhetik. Gießen: Ricker.
  • 1896: Die Spiele der Tiere. Jena: G. Fischer. (3. Aufl. 1930)
  • 1899: Die Spiele der Menschen. Jena: G. Fischer.
  • 1902: Der ästhetische Genuss. Gießen: Ricker.
  • 1904: Das Seelenleben des Kindes, Berlin: Reuther & Reichardt, mehrere Auflagen
  • 1909: Befreiungen der Seele, Jena: Diederichs.
  • 1910: Die akustischen Phänomene in der Lyrik Schillers. In: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft 5, 1910, Seite 545–570.
  • 1920: Bismarck im eigenen Urteil, Stuttgart 1920
  • 1922: Das Spiel. Jena: G. Fischer.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über 100 Briefe von Fachkollegen, Schülern und Freunden an Karl Groos im Psychologiegeschichtlichen Forschungsarchiv (PGFA) der Fernuniversität in Hagen[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Personenbezogene Bestände. In: www.fernuni-hagen.de. Abgerufen am 26. Juni 2016.