Schlammschildkröten

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Schlammschildkröten

Gewöhnliche Moschusschildkröte (Sternotherus odoratus)

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
ohne Rang: Amnioten (Amniota)
ohne Rang: Sauropsida
Ordnung: Schildkröten (Testudines)
Unterordnung: Halsberger-Schildkröten (Cryptodira)
Familie: Schlammschildkröten
Wissenschaftlicher Name
Kinosternidae
Agassiz, 1857

Schlammschildkröten (Kinosternidae) sind kleine und mittelgroße, meist Süßwasser bewohnende Schildkröten. Es gibt 27 Arten aus 4 Gattungen in den zwei Unterfamilien Staurotypinae und Kinosterninae.

Aussehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Arten (Gattung Sternotherus und Unterfamilie Staurotypinae) haben einen zurückgebildeten Bauchpanzer (Plastron) und eine Reihe kleiner Schilde zwischen Rücken- und Bauchpanzer. Die Klappbrustschildkröten (Kinosternon) können Vorder- und Hinterteil des Bauchpanzers hochklappen und ihn damit schließen. Die Oberseite des Panzers ist meist glatt und flach, bei einigen Arten auch mit ein bis drei Längskielen versehen. Die Haut am Kopf und den Beinen ist weich und wenig verknöchert. An den Zehen tragen sie Schwimmhäute. Am Kinn befinden sich 2–8 Barteln. Die Tiere werden 12 bis 40 Zentimeter lang. Bei der mittelamerikanischen Großkopfschlammschildkröte (Claudius angustatus) ist der Kopf so groß, dass er nicht mehr in den Panzer zurückgezogen werden kann.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unterfamilie Kinosterninae lebt im östlichen Nordamerika, in Mittelamerika und im nördlichen Südamerika bis zum Amazonas. Die Unterfamilie Staurotypinae kommt in Mittelamerika, in Flüssen, die in den Pazifik münden, am Golf von Mexiko und auf karibischen Inseln vor.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlammschildkröten leben am Bodengrund stehender oder langsam fließender Gewässer und bewegen sich eher laufend über den Grund. Wie alle Wasserschildkröten sind sie auch in der Lage, sich schwimmend fortzubewegen. Die Großkopfschlammschildkröte lebt eher terrestrisch. Schlammschildkröten sind Allesfresser, die sich bevorzugt von Insekten, Weichtieren und Krebstieren ernähren; aber auch Wasserpflanzen, Aas und ins Wasser gefallenes Obst stehen auf dem Speiseplan.[1]

Vermehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlammschildkröten legen nur wenige Eier, meist in faulenden Pflanzen oder vermoderndem Holz.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rotkopf-Klappschildkröte oder Rotwangen-Klappschildkröte (Kinosternon cruentatum), Jungtier
Gewöhnliche Klappschildkröte (Kinosternon subrubrum)
Dach-Moschusschildkröte (Sternotherus carinatus)
Salvins Kreuzbrustschildkröte (Staurotypus salvinii)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schlammschildkröten (Kinosternidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schilde, Maik: Schlammschildkröten. Kinosternon, Sternotherus, Claudius und Staurotypus. Natur und Tier Verlag, Münster 2001, ISBN 3-931587-59-2.