Kirchenkreis Recklinghausen

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Kirchenkreis Recklinghausen

Die 1847 gebaute Gustav-Adolf-Kirche in Recklinghausen ist die älteste Kirche des Kirchenkreises
Organisation
Landeskirche Evangelische Kirche von Westfalen
Statistik
Fläche 501,71 m²
Kirchengemeinden 10
Gemeindeglieder 94.118 (Stand 31. Dezember 2021)[1]
Leitung
Superintendentin Saskia Karpenstein
Hauptpredigtkirche Gustav-Adolf-Kirche (Recklinghausen)
Büroanschrift Limperstraße 15
45657 Recklinghausen
Webpräsenz https://www.kirchenkreis-re.de

Der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen ist einer der größten der 26 Kirchenkreise innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Er hatte am 31. Dezember 2021 94.118 Gemeindeglieder. 2018 waren es 100.149 Gemeindeglieder, 1975 waren es noch 160.530.[2]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenkreis Recklinghausen umfasst den größten Teil (sieben von zehn Städten) des Gebiets des Kreises Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen. Er grenzt, von Osten aus im Uhrzeigersinn, an die Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Steinfurt-Coesfeld-Borken, Münster, Dortmund, Herne und Gelsenkirchen und Wattenscheid.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem Vest Recklinghausen hatte sich die Reformation nicht durchsetzen können. Als das Gebiet 1815 der preußischen Provinz Westfalen angegliedert wurde, lebten hier kaum Protestanten. Erst im Zuge der Industrialisierung entstanden durch Zuzug evangelische Gemeinden, zuerst 1847 in Recklinghausen und 1854 in Dorsten. Sie gehörten anfangs zum Kirchenkreis Bochum, wurden aber 1872 an den neu gegründeten Kirchenkreis Münster abgegeben. In den folgenden Jahrzehnten entstanden weitere evangelische Kirchengemeinden im nördlichen Ruhrgebiet. Als 1907 der Kirchenkreis Recklinghausen aus dem Kirchenkreis Münster herausgetrennt wurde, hatte der neue Kirchenkreis 61.000 Gemeindeglieder, während in Münster nur noch 21.000 blieben. Bis 1925 erhöhte sich die Zahl der Gemeindeglieder auf 185.000. 1933 wurden die nördlichen Stadtteile von Gelsenkirchen an den Kirchenkreis Gelsenkirchen (heute Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid) abgegeben, 1952 wurde die Gemeinde Haltern aus dem Kirchenkreis Münster übernommen, 1954 Osterfeld an den rheinischen Kirchenkreis Oberhausen abgegeben.

Weil der Kirchenkreis 1958 mit 230.000 Gemeindegliedern kaum noch zu verwalten war, wurde erneut eine Teilung beschlossen. So entstand 1961 der Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop (heute Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten)[3] 2010 beschlossen die beiden Kirchenkreise, sich mittelfristig wieder zu vereinigen. Seit 2011 besteht ein gemeinsames Kreiskirchenamt in Recklinghausen. Die Kirchenkreise unterhalten auch schon einen gemeinsamen Internetauftritt.[4]

„Seit 1990 führt der Kirchenkreis Recklinghausen neben einem kreiskirchlichen Museum auch eine Forschungsstätte zur Kirchenkreisgeschichte. Dieses ‚Institut für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen‘ regte Forschungsarbeiten zur Kirchenkreisgeschichte in ganz Westfalen an und veröffentlichte eine Reihe von Sammelbänden zu diesem Thema.“[5]

Kirchen und Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Kirchenkreis Recklinghausen gehören 10 Kirchengemeinden.

Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Superintendenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

von[6] bis Name
1907 1923 Friedrich Meyer
1924 1945 Paul Kramm
1945 1949 Friedrich Meier (Superintendenturverwalter)
1949 1961 Wilhelm Geck
1961 1972 Werner Plumpe
1972 1988 Karl Heinrich Gilhaus
1988 1994 Rolf Sonnemann
1996 2012 Peter Burkowski
2013 2020 Katrin Göckenjan-Wessel
2020 heute Saskia Karpenstein

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albrecht Geck (Hrsg.): Das „Dreifachjubiläum“ im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen. 500 Jahre Reformation – 200 Jahre Preußische Union – 110 Jahre Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen (= Recklinghäuser Forum zur Geschichte von Kirchenkreisen, Bd. 7). LIT, Münster 2018.
  • Albrecht Geck: Kirche – Kunst – Kultur. Recklinghausen und darüber hinaus (= Recklinghäuser Forum zur Geschichte von Kirchenkreisen Bd. 6). LIT, Münster 2013.
  • Albrecht Geck: Zwischen Kohlen und Katholen (Teil 1). Schlaglichter auf die Geschichte des Kirchenkreises Recklinghausen von seiner Gründung 1907 bis zum Jahre 1989 (samt einer Vorgeschichte evangelischen Lebens im Vest Recklinghausen im 19. Jahrhundert sowie einer Darstellung der Ereignisse während der Reformationszeit). In: Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte 115 (2019), S. 433–453.
  • Jens Murken: Kirchenkreis Recklinghausen (1907). In: ders.: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. 4: Kirchenkreise, Register und Hilfsmittel. Bielefeld 2020, S. 110–112.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen 2022, S. 26, abgerufen am 3. April 2023.
  2. Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen - Entwicklung der Gemeindegliederzahlen nach Kirchenkreisen - Seite 16, abgerufen am 19. August 2021
  3. Konzeption für den Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen (Stand Januar 2016), S. 9 f.
  4. http://www.evangelisch-an-emscher-und-lippe.de/index.html
  5. Jens Murken: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 4: Kirchenkreise, Register und Hilfsmittel. Bielefeld 2020, S. 111 f.
  6. Wolfgang Werbeck: Die Superintendenten der evangelischen Kirche in Westfalen 1818–2000. In: Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte 96, 2001, S. 199.