Klaus Jung (Sportmediziner)

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Klaus Sepp Dieter Jung (* 13. März 1942 in Speyer; † 10. Mai 2018 in Heidelberg[1]) war ein deutscher Arzt und seit 2007 emeritierter Professor für Sportmedizin an der Universität Mainz. Als Leiter der Abteilung für Sportmedizin der Universität Mainz befasste er sich mit den Themengebieten Sportmedizin und -ernährung, Sauerstofftherapien und Wein als Medizin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1961 studierte Jung an den Universitäten in Freiburg, Berlin, Wien und Hamburg, wo er 1967[2] mit einem kardiologischen Thema promoviert wurde. Bevor Jung 1977 im Fach Sportmedizin in Münster habilitierte und die Venia legendi erhielt, leistete er 1969 den Bundeswehrdienst als Arzt im Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe[3] in Fürstenfeldbruck ab, durchlief die Facharztausbildung Innere Medizin in Hamburg und war am Sportmedizinischen Institut der Universität Münster tätig.

Während einer einjährigen Tätigkeit an der Timmendorfer Curschmannklinik konnte er das in Israel gelernte Wissen über die Rehabilitation von Herzinfarktpatienten anwenden und gründete dort seine erste Herzsportgruppe im Jahr 1972. 1982[4] übernahm Jung die Leitung der Abteilung Sportmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, welche 1997 in „Abteilung für Sportmedizin, Rehabilitation und Prävention“ umbenannt wurde und deren Leitung er bis zu seiner Emeritierung innehatte. Jung entwickelte den Studienschwerpunkt „Prävention und Rehabilitation“ und bildete etwa 400 Studenten aus.

Im Bereich Forschung lag der Fokus auf den Themen Langstreckenlauf, Ernährung, Sauerstofftherapie, Prävention und Rehabilitation sowie Wein und Gesundheit. Nach Erwerb der Zusatzqualifikation zum Arzt für Naturheilverfahren übernahm Jung Aufgaben der Aus- und Fortbildung von Ärzten für den Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren in Freudenstadt und Baden-Baden.

Neben dieser hauptberuflichen Tätigkeit war Jung Vorstandsmitglied der Deutschen Weinakademie in Mainz, war Vorstandsmitglied der Internationalen Prävention Organisation[5] und Gründungsmitglied des Forums für Wein und Gesundheit. Jung hat zahlreiche Vorträge gehalten, 600 Artikel veröffentlicht und über 100 Bücher und Buchbeiträge geschrieben. Die meisten seiner Arbeiten beschäftigen sich mit Themen aus dem Bereich der Sportmedizin und Ernährung sowie Ausdauersport und Sporttherapie. Seit 2006 widmete sich Jung insbesondere den Naturheilverfahren der Komplementärmedizin im Sinne der Prävention, Rehabilitation und Therapie von chronischen Erkrankungen und untersuchte vor diesem Hintergrund auch Sauerstofftherapien auf ihre mögliche Anwendung bei Diagnosen wie Burnout-Syndrom, Schlafstörungen, COPD und Störungen des Energiestoffwechsels. Sein Schwergewicht lag dabei auf der sogenannten Spirovitaltherapie als ganzheitliche Therapie- und Präventionsmethode. Jung war Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschriften Sport und Medizin und Arzt und Sport.

Klaus Jung war seit 1969 verheiratet, hatte drei Kinder und lebte seit seiner Emeritierung im Landkreis Südliche Weinstraße.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erfolge kurklinischer und ambulanter Rehabilitation nach Herzinfarkt. Schwarzeck-Verlag, München 1980
  • Phänomen 100-km-Lauf. Schwarzeck-Verlag, München 1981
  • Das zweite Leben. Gesundheit, Sport, Ernährung nach dem Herzinfarkt. Meyer & Meyer-Verlag, Aachen 1985
  • Deutschlandlauf 1987 – 1000 Kilometer von der Ostsee zu den Alpen. Fakten – Impressionen – Analysen. Innovations-Verlags-Gesellschaft, Seeheim-Jugenheim 1991
  • Bewegungstherapie – Prinzipien therapeutischen Sports. Hippokrates-Verlag, Stuttgart 1992
  • Wein – Genuss und Gesundheit. Eine Darstellung aus ärztlicher Sicht. Woschek-Verlag, Mainz 1996
  • Effective strategies for stress management in everyday life. in WARBURTON, D.M., N. SHERWOOD (Hrsg.):´Pleasure and quality of life`, Wiley & Sons, New York/Toronto/Singapore 1996
  • mit W. Bernhard: Sportanthropologie. Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse am Beispiel der Laufdisziplinen und des alpinen Skirennsports. Fischer-Verlag, Stuttgart 1998
  • Science of Enjoyment and pleasure products – contribution to quality of life. Kyoto 2000
  • (Hrsg.): Sport für gesunde Atmung. Vorsorge und Rehabilitation im Lungensport. Band 3, Mainzer Sportmedizinische Schriftenreihe, Schors-Verlag, Niederhausen 2001

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeige. In: Die Rheinpfalz. 15. Mai 2018, abgerufen am 15. Mai 2018.
  2. Seite der Uni Mainz (Memento des Originals vom 11. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sportmedizin.uni-mainz.de, abgerufen am 5. Dezember 2011
  3. Seite der Uni Mainz (Memento des Originals vom 11. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sportmedizin.uni-mainz.de, abgerufen am 5. Dezember 2011
  4. Seite der Uni Mainz (Memento des Originals vom 11. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sportmedizin.uni-mainz.de, abgerufen am 5. Dezember 2011
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/internationale-praeventions-organisation.de, offizielle Website IPO, abgerufen am 5. Dezember 2011