Krasny Bor (Leningrad)

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Siedlung städtischen Typs
Krasny Bor
Красный Бор
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Leningrad
Rajon Tosno
Siedlung städtischen Typs seit 1935
Bevölkerung 5033 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81361
Postleitzahl 187015
Kfz-Kennzeichen 47
OKATO 41 248 554
Geographische Lage
Koordinaten 59° 40′ N, 30° 41′ OKoordinaten: 59° 40′ 0″ N, 30° 41′ 0″ O
Krasny Bor (Leningrad) (Europäisches Russland)
Krasny Bor (Leningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Krasny Bor (Leningrad) (Oblast Leningrad)
Krasny Bor (Leningrad) (Oblast Leningrad)
Lage in der Oblast Leningrad

Krasny Bor (russisch Кра́сный Бор, wörtlich Roter Nadelwald oder Schöner Nadelwald, je nach Interpretation) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Leningrad in Russland, 20 km südöstlich von Sankt Petersburg. Sie hat 5033 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Krasny Bor liegt an der Bahnstrecke Sankt Petersburg–Moskau (auch Nikolaibahn genannt) unmittelbar südöstlich der Stadt Kolpino und hat an ihr einen Bahnhof namens Popowka.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Siedlung ging in den 1930er-Jahren aus den beiden Dörfern Podobedowka und Popowka hervor, wobei an letzteres bis heute der Name des hiesigen Bahnhofs erinnert. Nach der Fertigstellung des durch Popowka führenden Teilabschnitts Kolpino–Tschudowo der Nikolaibahn im Jahre 1849 entwickelte sich Popowka im späteren 19. Jahrhundert als Stationssiedlung, zur Jahrhundertwende wurden dort und in angrenzenden Ortschaften mehrere markante Kirchengebäude errichtet. Außerdem erlangte die Gegend damals hohe Beliebtheit als ein Datschenvorort Sankt Petersburgs, was ihr Wohlstand und eine für damalige Verhältnisse gut ausgebaute Infrastruktur (darunter ein eigenes Theater) brachte. In Popowka lebten und arbeiteten unter anderem solche Leute wie Pfadfinder und Oberster Pionier der sowjetischen Pionierorganisation Innokenti Schukow und Dichter Nikolai Gumiljow.

In den 1930er-Jahren wurden sämtliche Kirchen in und um Popowka von den sowjetischen Machthabern geschlossen. Zugleich wurde damit begonnen, die Dörfer zu einer Siedlung auszubauen, die dann auch Krasny Bor benannt wurde und 1935 den Status einer städtischen Siedlung erhielt.

Im Zweiten Weltkrieg war Popowka während der Leningrader Blockade monatelang von der deutschen Wehrmacht eingenommen. Zu dieser Zeit wurden alle hiesigen Kirchen wie auch der Rest des Ortes zerstört. 1943 fand im Bereich der Siedlung die Schlacht bei Krasny Bor statt. Nach dem Krieg wurde Krasny Bor weitgehend neu erbaut, allerdings wurden die zerstörten Kirchen nicht wieder hergerichtet. Erst 2001 wurde eine der alten Holzkirchen mit Spendengeldern von Gläubigen wiederaufgebaut und auf die orthodoxe Heilige Paraskewa geweiht.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nähe von Krasny Bor befindet sich eine große Sendeanlage für Lang-, Mittel- und Kurzwelle, der Rundfunksender Krasny Bor. 2 km nördlich von Krasny Bor befindet sich die größte Sondermülldeponie Nordwestrusslands namens Krasny Bor. Es ist die einzige Annahmestelle für Sondermüll für die Stadt Sankt Petersburg.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1926 1939 1949 1959 1970 1979 1989 2002 2010
3.623 12.136 895 7.551 8.189 7.585 5.791 4.877 5.033

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Fotos stammen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung – Jahresüberblick (Memento des Originals vom 13. Juli 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ebrd.com, S. 59. (PDF, 4,06 MB)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]