Löschenrod
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Löschenrod Gemeinde Eichenzell | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 30′ N, 9° 41′ O |
Höhe: | 280 m ü. NHN |
Fläche: | 1,58 km²[1] |
Einwohner: | 1287 (2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 815 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 36124 |
Vorwahl: | 06659 |
Löschenrod ist ein Ortsteil der Gemeinde Eichenzell im osthessischen Landkreis Fulda.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Löschenrod liegt in den westlichen Ausläufern der Rhön, südlich von Fulda bei der Abzweigung der Frankfurter von der Würzburger Straße. Östlich von Löschenrod verläuft der Fluss Fulda, westlich der Fluss Fliede.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Löschenrod grenzt im Südwesten und Süden an Kerzell, im Norden an Fulda-Bronnzell und im Osten an Eichenzell.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Löschenrod erfolgte unter dem Namen „Lessenrode“ (Rodung der Familie Leisse) im Jahr 1303.[1] Die um 1386 erbaute gotische Wehrkirche ist heute eine Marienkapelle und gleichzeitig das Wahrzeichen des Ortes. Die neue Auferstehungskirche wurde 1968 eingeweiht.
Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Löschenrod im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz als Ortsteil in die zuvor gebildete Großgemeinde Eichenzell eingegliedert.[3][4] Für Löschenrod wurde, wie für die übrigen Ortsteile von Eichenzell, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Löschenrod angehört(e):[1][6]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Hochstift Fulda, Centoberamt Fulda
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Johannesberg
- 1806–1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Johannesberg
- ab 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Neuhof[7]
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda[8][Anm. 2]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Fulda
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Gemeinde Eichenzell[Anm. 3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1812: | 19 Feuerstellen, 127 Seelen[1] |
Löschenrod: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2022 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 127 | |||
1834 | 181 | |||
1840 | 167 | |||
1846 | 190 | |||
1852 | 199 | |||
1858 | 204 | |||
1864 | 213 | |||
1871 | 216 | |||
1875 | 207 | |||
1885 | 186 | |||
1895 | 204 | |||
1905 | 221 | |||
1910 | 219 | |||
1925 | 219 | |||
1939 | 143 | |||
1946 | 360 | |||
1950 | 284 | |||
1956 | 419 | |||
1961 | 439 | |||
1967 | 639 | |||
1970 | 652 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
1996 | 1.101 | |||
2000 | 1.121 | |||
2005 | 1.188 | |||
2011 | 1.185 | |||
2016 | 1.148 | |||
2020 | 1.254 | |||
2022 | 1.287 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Eichenzell[9]; Zensus 2011[10] |
Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Löschenrod 1185 Einwohner. Darunter waren 30 (2,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 255 Einwohner unter 18 Jahren, 555 zwischen 18 und 49, 186 zwischen 50 und 64 und 192 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 495 Haushalten. Davon waren 126 Singlehaushalte, 150 Paare ohne Kinder und 168 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 102 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 357 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | 186 katholische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 27 evangelische (= 6,15 %), 411 katholische (= 93,62 %) Einwohner[1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1996 bis 2008 war mit Rudolf Breithecker (SPD) der vorherige Ortsvorsteher von Löschenrod Bürgermeister von Eichenzell. Ortsvorsteher von Löschenrod ist Rüdiger Maluck. Im Juni 2007 wurde das neue Bürgerhaus fertiggestellt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Dreieckbildstock“ aus dem Jahre 1711 in der Straße Am „Bildstock“; einzigartig im Fuldaer Land.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Löschenrod nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Löschenrod. In: Webauftritt. Gemeinde Eichenzell
- Löschenrod, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Trennung zwischen Justiz, Landgericht Fulda und Verwaltung.
- ↑ Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Eichenzell.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Löschenrod, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeinde Eichenzell-Kreis: Fulda / Hessen: Zahlen, Daten & Fakten | Gemeinde Eichenzell – Kreis: Fulda / Hessen. 2. November 2020, abgerufen am 8. November 2023.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 10 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 395 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 151 kB) § 2. In: Webauftritt. Gemeinde Eichenzell, abgerufen im Januar 2022.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 157 f. (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
- ↑ Einwohner Löschenrod: 2016 (HW), 1996–2020 (HW+NW) Abkürzungen für die Art des Wohnsitzes
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 6 und 62, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Michael Mott: Einzigartiger Bildstock im Fuldaer Land / Der "Dreieckbildstock" von Löschenrod - Einst Haltestation der Walldürner Fußwallfahrt; in: "Buchenblätter" der Fuldaer Zeitung, 63. Jahrg., Nr. 29, 27. Nov. 1990, S. 115.