Langenheim

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Langenheim
Gemeinde Petersaurach
Koordinaten: 49° 19′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 49° 18′ 32″ N, 10° 42′ 4″ O
Höhe: 463 m ü. NHN
Einwohner: (2004)[1]
Postleitzahl: 91580
Vorwahl: 09802
Farbenfabrik Busch & Co.
Farbenfabrik Busch & Co.

Langenheim ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt inmitten des Lichtenauer Forstes. Im Süden entspringt das Dorfbächlein, der ein linker Zufluss der Fränkischen Rezat ist. Ein Anliegerweg führt nach Wicklesgreuth zu einer Ortsstraße (0,3 km nordöstlich), die zur Kreisstraße AN 10 (0,4 km südöstlich) bzw. zur B 14 (0,7 km nördlich) führt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1938 entstand der Flugplatz Katterbach der deutschen Wehrmacht. Im Zusammenhang mit dem Flugplatz wurde im selben Jahr auf dem Gemeindegebiet von Herpersdorf eine Fabrikhalle mit dazugehörigem Wohnhaus gebaut, dem heutigen Langenheim. In der Anlage wurden ursprünglich Flugzeugmotoren gewartet und repariert. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Fabrik als Auffanglager für vertriebene Deutsche aus dem Osten Europas. Im August 1948 kamen die ersten Flüchtlinge aus Langendorf im Böhmerwald. Diese benannten die Siedlung „Langenheim“, offiziell galt sie jedoch als Teil von Wicklesgreuth. Zwischenzeitlich wohnten bis zu 300 Menschen in dieser Siedlung. Am 25. Februar 1970 machte die Regierung von Mittelfranken Langenheim zu einem amtlich benannten Gemeindeteil. Bis zur Gebietsreform wurde die Siedlung von der Gemeinde Herpersdorf verwaltet. Mit der Auflösung der Gemeinde am 1. Januar 1972 wurde Langenheim nach Petersaurach eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1970[5] 1987[6] 2004[1]
Einwohner 98 9 7
Wohngebäude 1

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang der 1950er Jahre bezog die in den 1930er Jahren in Leipzig gegründete Farbenfirma Busch & Co. dort ihren Firmensitz. Das Unternehmen hat heute mehrere Niederlassungen in Deutschland mit ca. 130 Mitarbeitern, wovon die Hälfte in der Zentrale in Langenheim beschäftigt ist. Die Fabrik ist Sponsor des Fußballvereins FC Cobra Wicklesgreuth.[4]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Peter (Petersaurach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Franziskus (Neuendettelsau).[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB 1107020085, OCLC 163847798, S. 101.
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Langenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 985.
  2. Gemeinde Petersaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b H. Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde, S. 101.
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 330 (Digitalisat).
  7. Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 14. März 2023.